Bestand

Ulm, Reichsstadt: Oberämter der Oberen Herrschaft (Albeck, Langenau und Leipheim) (Bestand)

Überlieferungsgeschichte
Die sogenannte Obere Herrschaft der Reichsstadt Ulm bestand nach der Ämterorganisation um 1773 aus den drei Oberämtern Albeck (mit Bernstadt, Beimerstetten, Hörvelsingen, Göttingen und Jungingen), Langenau (mit Asselfingen, Bissingen, Setzingen, Öllingen und Nerenstetten) sowie Leipheim (mit Riedheim). Das nach 1810 in das neu geschaffene württembergische Oberamt Ulm eingegliederte Albeck war mit seinem umliegenden Gebiet 1383/85 von den Grafen von Werdenberg-Sargans erworben worden. Von Graf Heinrich von Werdenberg-Albeck hatte Ulm bereits im Jahre 1377 Langenau gekauft. Das heute zum bayerischen Landkreis Günzburg gehörige Leipheim gelangte erst 1453 durch Kauf von Graf Ulrich V. von Württemberg an Ulm.
ei den hier vorliegenden Akten handelt es sich nur um geringe Bruchteile der ehemaligen Amtsregistraturen, die von Nachfolgebehörden vor 1930 an das Staatsfilialarchiv Ludwigsburg abgegeben worden sind. Nach Vorarbeiten durch K. O. Müller (um 1930) und H. Schmolz (1954) erfolgte die abschließende Ordnung und Verzeichnung im Jahre 1959.



Zur Geschichte der Oberämter der Oberen Herrschaft der Reichsstadt Ulm: Gegen Ende der reichsstädtischen Zeit, nach der Ämterorganisation um 1773, hatte die sogenannte Obere Herrschaft der Reichsstadt Ulm die drei Oberämter Albeck (mit Bernstadt, Beimerstetten, Hörvelsingen, Göttingen und Jungingen), Langenau (mit Asselfingen, Bissingen, Setzingen, Öllingen und Nerenstetten) und Leipheim (mit Riedheim). Albeck mit seinem Gebiet kam 1383/1385 von dem Grafen von Werdenberg-Sargans durch Kauf an Ulm. Die Stadt verwaltete das neuerworbene Gebiet durch Patrizier als Vögte (seit 1774 Obervögte). Durch den Reichsdeputationshauptschluß 1802 fiel Albeck an Bayern, durch den Staatsvertrag mit Bayern 1810 an Württemberg; hier wurde es dem Oberamt Ulm eingegliedert. Langenau kam bereits 1377 von Graf Heinrich von Werdenberg-Albeck, der Langenau 1376 mit Erlaubnis Kaisers Karl IV. zur Stadt erhoben hatte, durch Kauf an Ulm. Die Reichsstadt verwaltete es zunächst durch einen Amtmann, später durch einen Oberamtmann. In der Folge unterstand dem Oberamt Langenau mit Ausnahme von Leipheim die gesamte obere Herrschaft bis 1774, als Albeck ein eigenes Vogtamt erhielt. 1802 fiel Langenau an Bayern, wurde 1805 mit dem bayrischen Landgericht Oberelchingen vereinigt und kam schließlich 1810 wie Albeck an Württemberg. Leipheim wurde von der Stadt Ulm 1453 dem Grafen Ulrich V. von Württemberg abgekauft und bald danach mit einem Obervogt besetzt. Wie das gesamte ulmische Gebiet fiel Leipheim 1802 an Bayern und blieb als Gebiet rechts der Donau - samt dem zu ihm gehörigen, auf dem linken Donauufer gelegenen Riedheim - auch nach 1810 bei Bayern. Als Teil des Regierungsbezirks Schwaben wurde es dem Landgericht Günzburg zugeteilt; heute gehören Leipheim und Riedheim zum bayerischen Landkreis Günzburg.

Zum Bestand: Bei den im Staatsarchiv Ludwigsburg vorliegenden Akten handelt es sich nur um geringe Bruchteile der ehemaligen Amtsregistraturen, die von Nachfolgebehörden hier eingekommen sind. Ein Teil wurde erstmals um 1930 von Regierungsrat Dr. K.O. Müller aufgenommen; weitere Akten verzeichnete Dr. H. Schmolz 1954. Einen noch ungeordneten Rest an Archivalien nahm die Unterzeichnete 1958/1959 auf. Dabei wurde im Zuge der Neuordnung der gesamten ulmischen Ämter der Bestand neu gegliedert und die Form der älteren Titelaufnahmen den gegenwärtigen Grundsätzen angepaßt. Der Bestand B 210a umfaßt nunmehr insgesamt 30 Büschel in 0,25 lfd. m. Für die drei Oberämter wurden springende Büschelnummern (1 ff., 101 ff., 201 ff.) eingeführt, um Raum für Nachträge freizuhalten Ludwigsburg, Oktober 1959. Heiderud Mehl

Bestandssignatur
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg, B 210 a
Umfang
30 Büschel (0,3 lfd. m)

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg (Archivtektonik) >> Neuwürttembergische Bestände vor 1803 bzw. vor 1806/10 >> Reichsstädte

Bestandslaufzeit
1555-1800

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Letzte Aktualisierung
18.04.2024, 10:40 MESZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1555-1800

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