Hochschulschrift
Der Ischämietest zur Diagnostik des Komplexen regionalen Schmerzsyndroms (CRPS)
Zusammenfassung: Unter dem CRPS versteht man ein posttraumatisch auftretendes Schmerzsyndrom, das sich durch sensible, autonome und trophische Veränderungen auszeichnet. Die Diagnose wird mit Hilfe der Budapest-Kriterien klinisch gestellt. Dabei handelt es sich beim CRPS um eine Ausschlussdiagnose. Es gibt bis heute keinen Parameter oder Biomarker, der ein CRPS sicher diagnostizieren kann. 1992 wurde von Blumberg der Ischämietest als ergänzendes Verfahren vorgestellt. Hierbei erfolgt eine suprasystolische Kompression der betroffenen Extremität, worunter es zur Schmerzreduktion kommt. Bei einer sicher an einem CRPS-erkrankten Studienpopulation wurde hiermit eine hohe Sensitivität des Tests erzielt.Im Rahmen dieser retrospektiven Studie wurde die diagnostische Wertigkeit des IT überprüft. Hierfür wurden die Daten der 72 Patienten, bei denen zwischen Januar 2000 und Dezember 2011 dieser Test bei V.a. CRPS durchgeführt wurde, ausgewertet. Bei der Anwendung als Screening-Test ist die Sensitivität des CRPS mit 48,9% deutlich geringer als in der Erstpublikation. Erstmalig in dieser Studie ausgewertete Daten ergeben für den Test eine hohe Spezifität von 87,9%, ein PPV von 84,6% und NPV von 55,8% bei einer hohen Vortestwahrscheinlichkeit mit einer Prävalenz von 57,7%. Es finden sich keine Untergruppen mit bestimmten Eigenschaften, bei denen eine signifikante Erhöhung der Sensitivität erzielt werden kann. In der bisherigen Form bestätigt ein positiver IT mit hoher Wahrscheinlichkeit eine CRPS Diagnose. Der explorative Teil der Arbeit beschäftigt sich mit der Frage des optimalen Cut-off-Wertes der Schmerzreduktion, um die Sensitivität und Spezifität des Testes zu optimieren. Es finden sich keine sicheren Hinweise, wie dies erzielt werden kann, da eine Steigerung der Sensitivität entsprechend mit einem Verlust der Spezifität und des PPV einhergehen. Ebenfalls ergab die Berücksichtigung der Beweglichkeit unter Ischämie bezüglich eine verbesserten Diagnostik keinen signifikanten Nutzen. Es sind prospektive Studien an größeren Kollektiven wünschenswert, um die gezeigten Ergebnisse zu überprüfen und um weitere Aussagen treffen zu können
- Standort
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Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt am Main
- Umfang
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Online-Ressource
- Sprache
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Deutsch
- Anmerkungen
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Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Dissertation, 2015
- Schlagwort
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International Association for the Study of Pain
Schmerz
Ischämie
Test
Diagnostik
Kausalgie
Symptom
Nervenverletzung
Nervenläsion
Diagnose
Hautfarbe
Patient
Komplexes regionales Schmerzsyndrom
Hirnkrankheit
Neuropsychiatrie
Nervenkrankheit
- Ereignis
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Veröffentlichung
- (wo)
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Freiburg
- (wer)
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Universität
- (wann)
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2016
- Urheber
- Beteiligte Personen und Organisationen
- DOI
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10.6094/UNIFR/10592
- URN
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urn:nbn:de:bsz:25-freidok-105927
- Rechteinformation
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Der Zugriff auf das Objekt ist unbeschränkt möglich.
- Letzte Aktualisierung
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13.09.2027, 08:36 MESZ
Datenpartner
Deutsche Nationalbibliothek. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Hochschulschrift
Beteiligte
- Kesenheimer, Eva Maria
- Lambeck, Johann
- Universität
Entstanden
- 2016