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Chinas Integration in die Weltwirtschaft: Chancen und Gefahren
Chinas Wirtschaft wächst seit Jahren außerordentlich kräftig. Obwohl das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf mit etwa 1 100 US-Dollar im internationalen Vergleich noch relativ gering ist, wird das Land heute als einer der wichtigsten "global player" betrachtet. Dazu haben neben der geographischen und demographischen Größe die hohe Dynamik des Außenhandels, aber auch die erhebliche Zunahme internationaler Kapitalzuflüsse beigetragen. Nach dem Beitritt zur WTO im Dezember 2001 haben die Exporte und Importe Chinas verstärkt zugenommen. Außerhalb Asiens ist Deutschland nach den USA der wichtigste Handelspartner. Bislang vollzieht sich die Integration der chinesischen Volkswirtschaft in die Weltwirtschaft sehr ungleichgewichtig: Während sie auf den Gütermärkten kräftig voranschreitet und die internationalen Kapitalzuflüsse trotz Kapitalverkehrskontrollen deutlich zunehmen, ist der heimische Finanzmarkt noch weitgehend abgeschottet. Zugleich wird an einem faktisch fixen Wechselkurs gegenüber dem US-Dollar festgehalten. Inzwischen zeigt die Wirtschaft Zeichen einer gesamtwirtschaftlichen Überhitzung; so sind die Konsumentenpreise in letzter Zeit deutlich gestiegen. Das zentrale Problem der chinesischen Wirtschaft ist es daher, einen Übergang auf einen stabilen, dauerhaften Wachstumspfad zu finden. Wie die Erfahrungen der asiatischen "Tigerstaaten" zeigen, könnten eine vorsichtige schrittweise Flexibilisierung des Wechselkurses und eine tiefgreifende Reform des Bankensektors wichtige Ansatzpunkte dazu bieten. Ohnehin sehen die mit der WTO getroffenen Vereinbarungen vor, dass der chinesische Finanzsektor im Jahre 2006 für ausländische Banken geöffnet wird. Dies erfordert einen erheblichen Anpassungsprozess in dem von staatl. Banken und notleidenden Krediten geprägten Bankensektor, auch um dem künftig im Finanzsektor steigenden internationalen Wettbewerbsdruck standhalten zu können.
- Sprache
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Deutsch
- Erschienen in
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Journal: DIW Wochenbericht ; ISSN: 1860-8787 ; Volume: 71 ; Year: 2004 ; Issue: 52 ; Pages: 805-812 ; Berlin: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)
- Klassifikation
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Wirtschaft
- Thema
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Wirtschaftsintegration
Internationale Wirtschaftsbeziehungen
Internationale Wirtschaft
China
Welt
- Ereignis
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Geistige Schöpfung
- (wer)
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Schrooten, Mechthild
Grziska, Martin
- Ereignis
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Veröffentlichung
- (wer)
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Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)
- (wo)
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Berlin
- (wann)
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2004
- Handle
- Letzte Aktualisierung
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10.03.2025, 11:41 MEZ
Datenpartner
ZBW - Deutsche Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften - Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Artikel
Beteiligte
- Schrooten, Mechthild
- Grziska, Martin
- Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)
Entstanden
- 2004