Bestand

Verbände und Einheiten der Infanterie des Heeres (Bestand)

Geschichte des Bestandsbildners: Die organisationsgeschichtlichen Angaben und Unterstellungsübersichten sind aus dem Werk von Georg Tessin, "Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945", Bd. I, S. 41-42 (Organisationsgeschichte) sowie S. 28-30 (Übersicht), Frankfurt/Main und Osnabrück, 1966 ff. übernommen.

Nummerngebung bei den Regimentern (RH 37)

Bei der Mobilmachung führten die aktiven Infanterie-, Gebirgsjäger- und Grenz-Infanterie-Regimenter durchlaufende Nummern ab 1, die der zweiten Welle ab 151, der dritten Welle ab 301 und der vierten Welle ab 451, teilweise mit großen Lücken. Die Lücken wurden mit der Aufstellung neuer Wellen im Laufe des Krieges weitgehend geschlossen; weitere Nummerngruppen für bestimmte Wellen wurden in der Folge gebildet. In der Regel wurde eine einmal ausgegebene Regimentsnummer auch bei Umwandlung eines Infanterie- in ein Schützen-Regiment usw. nicht wieder besetzt. Eine Ausnahme bildeten die Nummern 541 ff. für die nicht zur Aufstellung gekommene 10. Welle. Besonders markante Nummern wurden im Voraus besetzt, so 500 für das erste Bewährungsbataillon, 600 für das Ersatzbataillon Altenburg, 800 für das Bauregiment Brandenburg, 900 für das Infanterie-Lehrregiment. Mit der letzten Nummer im Heere „999" für die aus bedingt Wehrwürdigen bestehenden Festungstruppen sollte die Reihe schließen; es kam aber bei der Infanterie - ohne die Wlassow-Truppen (1601 ff.) - bis zur Ausgabe der Nummer 1318, einschließlich der Festungs-Infanterie-Bataillone sogar bis 1483. Bei der Aufstellung einzelner Wellen (z. B. der 15.) wurde in der Nummerngebung der Regimenter auf den aufstellenden Wehrkreis Rücksicht genommen, dessen Nummer sich in der letzten Ziffer widerspiegelt. In der Regel war dies nicht der Fall, sondern die Wellen zählten durch.

Gegen Kriegsende wurden zunehmend durch Auflösung oder Umbildung freigewordene Nummern wieder belegt. Nur zum Teil geschah dies aus Traditionsgründen (z. B. 31. und 32. Welle), zum Teil ganz willkürlich, so dass zu verschiedenen Zeiten aufgestellte Regimenter gleicher Nummer oft keine Beziehung zueinander hatten. 1945 kamen - wie bei den Divisionen - „Namens"-Regimenter hinzu, entweder nach den Kommandeuren dieser schnell zusammengestellten Regimenter, nach dem Aufstellungsgebiet oder aber nach bekannten Persönlichkeiten der Geschichte benannt. Bei den Regimentern der Waffen-SS hatte die Namengebung am Anfang gestanden, während es im Heer zunächst nur wenige motorisierte Namensregimenter gegeben hatte.

In der Nummernfolge der Infanterie zählten außer den Grenadier- und Füsilier-Regimentern auch die Jäger- und Gebirgsjäger-Regimenter, die Sturm-Regimenter der 78. Sturm-Division, die motorisierten Infanterie-, Grenadier- und die Panzergrenadier-Regimenter der Infanterie-Divisionen (mot.), später Panzergrenadier-Divisionen - diese bis zur Übernahme in die Panzertruppe am 1. 4. 1943 -, die Festungs-Infanterie-Regimenter (nicht die Festungs-Stammtruppen), die Feldrekruten- und Feldausbildungs-Regimenter und die entsprechenden Brigaden und selbständigen Bataillone mit.

Nicht in die Nummernfolge der Infanterie gehörten die beiden Skijäger-Regimenter, die von der Luftwaffe übernommenen Jäger-Regimenter (L), die Ersatz-, Reserve-und die wenigen Landwehr-Regimenter, die Feldersatz-Regimenter und -Bataillone. Auch die aus den Aufklärungs-Abteilungen und Radfahr-Bataillonen hervorgegangenen Füsilier-Bataillone, die Divisions-Bataillone, die Jäger-Bataillone, Maschinengewehr-, Granatwerfer- und Flak-Bataillone zählten gesondert.

Übersicht der Infanterie-Einheiten

Infanterie-Brigade 599 (russ.)

Grenadier-Brigaden 92, 193, 388, 503, 761, 1131-1136

Grenadier-Lehr-Brigade

Lehr-Brigade 900

Afrika-Brigade 999

Brigade z. b. V. 100

Brigaden Lötzen, Baur, 1005

Infanterie-Regimenter: 1-4, 6-14, 16-24, 26-32, 34-65, 67, 68, 70, 72-75, 77-85, 87-89, 91, 92, 94-97, 101-119, 121-125. 130-135, 145, 146, 151, 154, 155 (leichtes), 158, 159, 161-164, 166-174, 176, 178, 179, 181, 183-196, 199, 202-209, 211-213, 215-218, 220, 222, 226-230, 232-241, 243-258, 260, 261, 262 (span.), 263 (span.), 266-268, 269 (span.), 270-272, 274, 276-280, 282-284, 287, 289, 290, 301-360, 362, 364-372, 374-380, 382, 385, 386, 388-392, 394-401, 404-449, 451-490, 497, 499, 501-539, 541-567, 570-591, 593-597, 601-603, 605-613, 621-630, 632-634, 638 (frz.), 641-699, 721-750, 767-770, 930, 950 (ind.) Gumbinnen, Insterburg, Lyck, - Graeter, Reithinger, „T"

Grenadier-Regimenter: 1-4, 6, 7, 9, 10-12, 14, 16-19, 21, 23, 24, 31, 32, 36, 37,42-48, 50, 53, 55, 57-59, 61, 62, 65, 67, 70, 72-74, 77, 78, 80-82, 84, 87-89, 92, 94-97, 101-118, 121-124, 126-128, 130-135, 145-151, 154, 157-174, 176-179, 181, 183-197, 199, 202, 203, 205, 208, 209, 211-213, 215-217, 219-223, 225, 226, 232-234, 236, 239-241, 245, 246, 248, 251-258, 260, 261, 266-274, 276-287, 289, 290, 293-295, 300-303, 305-318, 320-324, 326, 328, 330-341, 343-355, 357-360, 362-368, 369 (kroat.), 370 (kroat.), 371, 373-380, 383 (kroat.), 384 (kroat.), 385-392, 396, 397, 399, 401,404-413,415-432,434-440, 442, 445-449, 451, 453, 454, 456-490, 492, 493. 495, 497, 499, 501-539, 541-549, 551-559, 562-597, 604, 608, 613, 615, 623, 635-637, 638 (frz.), 639, 640, 652, 653, 657-673, 676-699, 706, 709, 712-770, 772, 774, 832, 846 (kroat.), 847 (kroat.), 848-871, 875-899, 911-922, 926-930, 932-937, 941-949, 951-959, 969 (kroat.), 971-994, 1001, 1018-1100, 1101-1105 (D), 1111-1130, 1141-1200, 1203-1250, 1256, 1601-1605 (russ.), 1651-1653 (russ.), Brehm, Böhmen-Mähren, Gnesen, Jütland, Krakau, Lehr-, Linz, Rhodos, Reithinger, Radom, Rheinland, Wahn

Oberrhein 1-15, 20

Füsilier-Regimenter: 22, 26, 27, 34, 39, 68, 202, 230, 334, Feldherrnhalle, Großdeutschland

Volks-Grenadier-Regimenter: 94, 97 - Grenadier-Regiment z. b. V. 95

Sturm-Regimenter: 14, 195, 215, 853, Rhodos sowie der 2. und 4. Armee und der 1. und 4. Panzer-Armee

Regimenter Brandenburg 1-4, Fürstenberg/Oder, Pommern 1-6, Reimherr, Stössel, Wagner, Wegelein

Lehr-Regiment Brandenburg 5, Kurfürst

Ergänzungs-Bataillone der Infanterie-Regimenter: 3, 4, 6-23, 26, 28-31, 32-39, 41, 42, 46-61, 63-65, 67-71, 73, 74, 76-85, 87-90, 94, 96, 101-106, 110, 115, 116, 118, 119, 121 (Grenz-), 130, 131, 133, 134, 150

Infanterie/Grenadier-Bataillone: 100 (z. b. V.), 208, 300 (?.. b. V.), 373 (wallon.), 491, 780, 845 (deutsch-arab.), 928, 929, 939, 1008, 1009 (mot), 1201 (M), 1202 (M), 1316, 1458 (schw.Inf.B.), 1919

Infanterie/Grenadier-Bataillone (Bewährung): 291, 292, 500, 540, 550, 560, 561, 570

Sturm-Bataillone: 393, 395 sowie der 1., 2., 4., 6.-9., 17., 18. Armee, der 1. und 5. Panzer-Armee, Kurland und des OB Südwest

Sturm-Bataillone: 393, 395

Divisions-Sturm-Bataillon 78

Westheer-Bataillone 301, 302, 305, 306

Zollgrenzschutz-Bataillone Oberrhein I-XIV

Grenadier-Bataillone Oberrhein XV-XVIII

Bataillone Algerien, Marokko, Tunesien

Sonder-Bataillon 163

Sonderverbände: 287, 288, Brandenburg, Bergmann, Tiger

Spanische Legion

Erschließungszustand: vollständig erschlossen

Zitierweise: BArch RH 37/...

Bestandssignatur
Bundesarchiv, BArch RH 37
Umfang
5141 Aufbewahrungseinheiten; 112,0 laufende Meter
Sprache der Unterlagen
deutsch

Kontext
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Norddeutscher Bund und Deutsches Reich (1867/1871-1945) >> Militär >> Reichswehr und Wehrmacht 1919 bis 1945/1946 >> Reichsheer und Heer >> Kommandobehörden, Verbände und Einheiten >> Weitere Einheiten
Verwandte Bestände und Literatur
Fremde Archive: Deutsche Dienststelle (WASt), Berlin: Erkennungsmarkenverzeichnisse und namentliche Verlustmeldungen

Verwandtes Archivgut im Bundesarchiv: Bestände:

RH 11-I (General der Infanterie im OKH)

RH 12-2 (Inspektion der Infanterie (In 2)

ZA 1 (Operational History (German) Section der Historical Division der US-Army / Studiengruppe Wehrmachtführung und Heer)

MSG 2 (Militärgeschichtliche Sammlung)

MSG 3 (Sammlung von Verbandsdruckgut)

RH 70 (Kameradschaft der ehemaligen 114er und 14er Konstanz)

RH 72 (Regimentskameradschaft Infanterie-Regiment 17)

Literatur: Guides to German records Microfilmed at Alexandria/Va. Washington 1958 ff., Bde. 34 und 36

Held, Walter: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg. Eine Bibliographie der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur. 5 Bde. Osnabrück 1978 ff.

Kaltenegger, Roland: Die Geschichte der deutschen Gebirgstruppe 1915 bis heute. Vom deutschen Alpenkorps des Ersten Weltkrieges zur 1. Gebirgsdivision der Bundeswehr. Stuttgart 1980

Scheibert, Horst: Panzergrenadiere, Kradschützen und Panzeraufklärer. Entstehung, Gliederung, Ausrüstung, Einsatz. Bilddokumentation. Friedberg 1982

Senger und Etterlin, Fridolin M. von: Die Panzergrenadiere. Geschichte und Gestalt der mechanisierten Infanterie. München 1961

Tessin, Georg: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945. 20 Bde. Osnabrück 1967 ff.

Provenienz
Verbände und Einheiten der Infanterie des Heeres, 1921-1945
Bestandslaufzeit
1919-1945

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Letzte Aktualisierung
16.01.2024, 08:43 MEZ

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Objekttyp

  • Bestand

Beteiligte

  • Verbände und Einheiten der Infanterie des Heeres, 1921-1945

Entstanden

  • 1919-1945

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