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Brandenburgische Städtebahn : zum 100-jährigen Bestehen der Eisenbahnverbindung Treuenbrietzen - Neustadt (Dosse)

Dieses Buch beschreibt - ausführlich und reich bebildert - die Geschichte einer der bedeutendsten Privatbahnen Deutschlands und der größten der Mark Brandenburg: Über zwanzig Jahre mussten sich örtliche Komitees bemühen, ehe der Preußische Staat seine Zustimmung zum Bau einer Nord-Süd-Bahnverbindung im westlichen Teil seiner Provinz gab. Nach dreijähriger Bauzeit konnte am 25. März 1904 die normalspurige Nebenbahn von Treuenbrietzen (Mark) über Belzig - Brandenburg - Rathenow bis Neustadt (Dosse) eingeweiht werden. Die Baukosten von 10 Millionen Mark brachten Kreise und Städte, Baufirma und Provinz zu annähernd gleichen Teilen auf. Die Landkreise kamen ferner für den benötigten Grund und Boden auf bzw. stellten diesen unentgeltlich zur Verfügung. Weil die betreffenden Städte die Initiatoren für den Bahnbau waren und es sich weder eine Kleinbahn noch um eine Kreisbahn handelte, entstand die Bezeichnung "Städtebahn", die später zum Eigennamen erhoben wurde. Entsprach der Verkehr zunächst dem einer Kleinbahn, wurde die Brandenburgische Städtebahn im Ersten Weltkrieg auf Grund ihrer Lage und Bedeutung zur militärischen Abfuhrstrecke. Das Stahlwerk in Brandenburg sowie die neuen Pulverfabriken bei Premnitz trugen das Ihre dazu bei. Nun floss auch Dividende an die Aktionäre. Nachdem die Krisenzeiten der Zwanziger überstanden waren, konnte das 25-jährige Bestehen groß gefeiert werden. Die Aufrüstung Deutschlands ab 1933 brachte enormen Verkehr auf die Bahn. Das Landesverkehrsamt Brandenburg war mit der Betriebsführung beauftragt und reagierte mit entsprechenden Investitionen. Schon bald wurden ein großer Teil der Reisezugleistungen mit Dieselmotor-Triebwagen erbracht, für den Güterverkehr leistungsfähige Dampflokomotiven beschafft. Bahnhöfe erfuhren Ausbau und Erweiterung sowie Ausstattung mit Stellwerks- und Sicherungstechnik. Die bedeutendsten Vorhaben jener Zeit waren der Umbau von Brandenburg-Altstadt und der Neubau in Rathenow-Nord, letzterer aus militärischen Gründen. Die Investitionstätigkeit konnte noch bis 1942 fortgeführt werden, obwohl ab 1939 für jedes Vorhaben die "Kriegswichtigkeit" nachzuweisen war. 1941 entging die Brandenburgische Städtebahn knapp der Verstaatlichung. Die Zerstörungen am Ende des Zweiten Weltkrieges waren erheblich: Bombentreffer vor allem in Treuenbrietzen und Brandenburg, alle Brücken gesprengt, die Hälfte der Lokomotiven nicht betriebsfähig. Es dauerte bis Ende 1948, ehe die Strecke wieder durchgängig befahrbar war. 1946 wurde die Aktiengesellschaft "zu Gunsten des Volkes" enteignet - eine Farce, weil das Land Brandenburg fast alleiniger Aktionär war. Schon bald nach der Übernahme durch die Deutsche Reichsbahn setzten die DDR-Strategen durch, dass die Kopfbahnhöfe in Belzig, Brandenburg und Neustadt umfahren werden konnten. Lokomotiven und Wagen der Reichsbahn-Bauarten hielten Einzug auf der Strecke, für den Personenverkehr die 64, 83 und bis 1969 die sächsische 38. Im Berufsverkehr liefen Doppelstockwagen. Das Bw Brandenburg bespannte täglich Durchgangsgüterzüge Brandenburg - Rosslau über Belzig. In den achtziger Jahren war zudem Umleitungs- und Entlastungsverkehr aus dem Norden über Neustadt (Dosse) nach Brandenburg an der Tagesordnung. Der Abschnitt Treuenbrietzen - Belzig dagegen wurde 1963 still gelegt. Nach der politischen Wende kam eine Rückübertragung des Eigentums der Aktiengesellschaft nicht in Frage. Wie überall in den neuen Bundesländern ging der Schienengüterverkehr auf fast Null zurück. Das Land Brandenburg erteilte 1996 der DB Regio den Zuschlag für den Personenverkehr auf allen drei Teilstrecken. Letztere verpachtete den Abschnitt zwischen Rathenow und Neustadt an die Prignitzer Eisenbahn GmbH. Gegenwärtig ist die Strecke Brandenburg - Rathenow für eine Ertüchtigung auf 80 km/h gesperrt. Den Verkehr südlich und nördlich davon hat das Land zum Fahrplanwechsel abbestellt. So wird am

Standort
Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt am Main
ISBN
9783933254443
3933254442
Maße
30 cm, 1300 gr.
Umfang
223 S.
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
zahlr. Ill., graph. Darst., Kt.

Klassifikation
Handel, Kommunikation, Verkehr
Schlagwort
Geschichte
Brandenburgische Städtebahn

Ereignis
Veröffentlichung
(wo)
Berlin
(wer)
Neddermeyer
(wann)
2004
Beteiligte Personen und Organisationen
Menzel, Walter

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Letzte Aktualisierung
11.06.2025, 13:50 MESZ

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Objekttyp

  • Bildband

Beteiligte

  • Menzel, Walter
  • Neddermeyer

Entstanden

  • 2004

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