Hochschulschrift

Die Rolle von Depressivität in der hausärztlichen Hypertoniebehandlung

Zusammenfassung: Arterielle Hypertonie ist eine Erkrankung, von der weltweit jeder vierte Erwachsene betroffen ist. Kardiovaskuläre Erkrankungen und ein damit verbundener frühzeitiger Tod können die Folge sein. Nur jeder fünfte Patient der in Deutschland wegen Hypertonie behandelt wird, weist einen gut eingestellten Blutdruck auf. Depressive Beschwerden könnten dabei ein Hindernis sein, das einer erfolgreichen Blutdruckkontrolle im Weg steht. Diese Arbeit beschäftigt sich damit, wie viele Patienten mit schlecht eingestelltem Bluthochdruck unter Depressivität leiden, ob die depressive Symptomatik mit der Höhe des Blutdruckes zusammenhängt und ob sie mit geringerer Adhärenz und geringerem Vertrauen in den Arzt assoziiert ist. Die Hypothese dabei ist, dass besonders viele der Patienten mit schlecht eingestelltem Bluthochdruck unter depressiven Beschwerden leiden und dass Depressivität mit einem schlechter eingestellten Blutdruck, geringerer Adhärenz und geringerem Vertrauen in den Arzt assoziiert ist.Die Stichprobe besteht aus 703 Teilnehmern der zweiten Follow-up-Erhebung der Studie „Optimierung der Blutdruckeinstellung bei Patienten mit Hypertonie durch die Implementierung von partizipativer Entscheidungsfindung (PEF) in Hausarztpraxen in Südbaden“. Blutdruck, Depressivität, Adhärenz und Vertrauen in den Arzt wurden mittels 24h-Blutdruckmessung, Gesundheitsfragebogen für Patienten (PHQ-D), Medication Adherence Report Scale (MARS-D) und Trust in Physician Scale (TPS) erfasst. Die statistischen Analysen wurden mit Hilfe der SPSS-Software durchgeführt.Knapp 5 % der befragten Patienten hatten ein depressives Syndrom und 30 % litten unter depressiven Beschwerden. Systolischer und diastolischer Blutdruck korrelierten nicht mit dem Ausmaß der depressiven Beschwerden (r = -0,01, p = 0,791 bzw. r = -0,01, p = 0,821). Patienten mit depressiven Beschwerden hatten allerdings häufiger eine schwere Hypertonie als Patienten ohne solche Beschwerden (6 % versus 3 %). Depressivität war schwach aber signifikant mit geringerer Adhärenz (r = -0,09, p = 0,021) und geringerem Vertrauen in den Arzt (r = -0,16, p = 0,000) assoziiert.Medizinischem Personal sollte bewusst sein, dass Patienten mit depressiver Symptomatik möglicherweise weniger adhärent sind und ihm weniger vertrauen. Depressivität war bei Patienten mit schlecht eingestelltem Bluthochdruck allerdings weder überdurchschnittlich häufig, noch generell mit einem schlechter eingestellten Blutdruck assoziiert

Standort
Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt am Main
Umfang
Online-Ressource
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Dissertation, 2015

Schlagwort
Hypertonie
Depression
Depressivität
Blutdruck
Hypertonie
Depression
Kardiovaskuläre Krankheit

Ereignis
Veröffentlichung
(wo)
Freiburg
(wer)
Universität
(wann)
2015
Urheber
Beteiligte Personen und Organisationen

DOI
10.6094/UNIFR/10169
URN
urn:nbn:de:bsz:25-freidok-101695
Rechteinformation
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Letzte Aktualisierung
14.08.2025, 10:58 MESZ

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Objekttyp

  • Hochschulschrift

Beteiligte

Entstanden

  • 2015

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