Bestand

Amt Braunsbach (Bestand)


Inhalt und Bewertung
Das seit 1737 im Pfandbesitz des Domkapitels Würzburg befindliche Amt fiel 1802/1803 an das neu gebildete Fürstentum Hohenlohe-Jagstberg und bestand nach der Mediatisierung 1806 als standesherrliches Rentamt bzw. als Gefälleinbringerei bis zur Aufhebung 1852 weiter. Durch Vergleich einigten sich die Standesherrschaft und die Gemeinde Braunsbach 1854 über eine Aufteilung der Rentamtsregistratur. Der Bestand enthält das nach der Teilung an Hohenlohe-Jagstberg übergegangene Verwaltungs- und Rechnungsschriftgut.
Gliederung: 1. Akten und Amtsbücher: 1.1 Angelegenheiten der Territorial- bzw. Grundherrschaft; 1.2 Verwaltung des Amts; 1.3 Beziehungen zu auswärtigen Herrschaften; 1.4 Angelegenheiten der Kondominatsorte Obersteinach und Forst; 2. Rechnungen: 2.1 Amtsrechnung Braunsbach; 2.2 Sonderrechnungen; 2.3 Gemeinde- und Kontributionsrechnung Braunsbach; 2.4 Heiligenrechnungen; 2.5 Abrechnungsbücher des Rentamts Braunsbach.

1. Zur Geschichte des Bestandes: Nach einem Inventar über das Schloß Braunsbach von 1691 war das Archiv in einem Behälter mit 21 Schubladen und in einem Kasten verwahrt. Von dieser Ordnung herrührende Signaturen bzw. Lokaturen konnten an den Archivalien nicht verifiziert werden. Vermutlich erst im 19. Jh. wurden die Akten und ein Teil der Rechnungen mit einer römischen und einer arabischen Zahl durchsigniert. Ein altes, auf der Grundlage dieses Ordnungszustandes angelegtes Repertorium war nicht aufzufinden. Bei der Auflösung des Amts und dem Verkauf der herrschaftlichen Gebäude in Braunsbach an die Gemeinde 1852 befanden sich Amtsarchiv bzw. -registratur in ungeordnetem Zustand in einem Turm des Schlosses in Braunsbach, der 1854 abgebrochen wurde. Durch Vergleich einigten sich die Standesherrschaft Hohenlohe-Jagstberg und die Gemeinde Braunsbach 1854 über eine Aufteilung des Archivs. Ausschließlich die Gemeinde betreffende Angelegenheiten wie Protokolle, Verlassenschafts- und Ehesachen gingen in ihr Eigentum über; Akten, die nur herrschaftliche Angelegenheiten betrafen, wurden in das Schloß Haltenbergstetten überführt. Strittige Unterlagen, hauptsächlich Amts-, Gemeinde- und Heiligenrechnungen, verblieben als gemeinschaftliches Depositum in Braunsbach. Sie wurden nach Abschluß von Rechtsstreitigkeiten wegen Baulastverbindlichkeiten vermutlich ebenfalls aufgeteilt.

2. Zur Verzeichnung: Die der Standesherrschaft Hohenlohe-Jagstberg verbliebenen Archivalien des Amts Braunsbach lagen ungeordnet und unverzeichnet im Archivraum des Schlosses Haltenbergstetten. Sie wurden im Sommer 1975 in das Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein verlagert. Da eine Rekonstruktion des Bestandes wegen des Fehlens eines alten Repertoriums und der insgesamt nur bruchstückhaften Überlieferungen nicht möglich war, wurden die Akten nach Anfall verzeichnet. Bei der Gliederung des Akten- und Amtsbuchbestandes wurden 4 Hauptgruppen gebildet und diese je nach Umfang durch Untergruppen differenziert. Innerhalb der Gruppe liegen die Akten chronologisch und in der Reihenfolge der Büschel- bzw. Bandnummern. Der Bestand, der die Bezeichnung "Ni 25 Amt Braunsbach" erhielt, wurde 1976/77 durch Archivamtmann W. Beutter (Akten und Amtsbücher) und Archivangestellte M. Wüstholz (Rechnungen) verzeichnet. Er umfaßt insgesamt 10 lfd. m. mit 190 Büscheln und 335 Bänder bzw. Heften. Dr. Taddey

Bestandssignatur
Landesarchiv Baden-Württemberg, Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein, Ni 25
Umfang
190 Bü, 335 Bände (10,0 lfd.m)

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein (Archivtektonik) >> Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein >> Archiv Niederstetten >> Lokale Verwaltungen

Bestandslaufzeit
1525-1852

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Rechteinformation
Letzte Aktualisierung
25.02.2022, 08:54 MEZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1525-1852

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