Bericht

Arbeit und Fairness: Die Suche nach dem gerechten Lohn

Gesetzliche Mindestlöhne sollen nicht nur das Problem "Arm trotz Arbeit" lindern, sondern auch zu mehr Lohngerechtigkeit führen. Kritiker warnen jedoch vor den beschäftigungspolitischen Risiken. Sie schlagen vor, geringe Markteinkommen durch staatliche Transferzahlungen aufzustocken. Empirische Befunde zur Lohngerechtigkeit deuten an, dass solche Transfers als "Almosen" empfunden werden und dass sie deshalb keinen Beitrag zu mehr Lohngerechtigkeit leisten können. Eine Auswertung des Sozio-oekonomischen Panels ergibt, dass sich rund 54 Prozent der Niedriglohnempfänger, aber nur 39 Prozent der übrigen Arbeitnehmer ungerecht entlohnt fühlen. Es zeigt sich aber auch, dass staatliche Transferzahlungen in der Gruppe der Niedriglohnbezieher nicht dazu beitragen, die Wahrnehmung von Lohnungerechtigkeit zu erhöhen. Ein gesetzlicher Mindestlohn führt nur dann zu mehr Lohngerechtigkeit, wenn die Bezieher höherer Einkommen eine mindestlohninduzierte Stauchung der Lohnstruktur am unteren Ende akzeptieren. Ein gesetzlicher Mindestlohn muss also keineswegs für mehr Lohngerechtigkeit sorgen als ein staatlicher Transfer in Form eines Kombilohns, zum Beispiel im Rahmen des Arbeitslosengelds II.

ISBN
978-3-602-45466-2
Language
Deutsch

Bibliographic citation
Series: IW-Analysen ; No. 59

Classification
Wirtschaft
Subject
Vergütungssystem
Soziale Gerechtigkeit
Lohntheorie
Deutschland

Event
Geistige Schöpfung
(who)
Lesch, Hagen
Bennett, Jenny
Event
Veröffentlichung
(who)
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
(where)
Köln
(when)
2010

Handle
Last update
2025-03-10T11:43:51+0100

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  • Bericht

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  • Lesch, Hagen
  • Bennett, Jenny
  • Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Time of origin

  • 2010

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