Text | Theaterzettel

Die Katakomben

Die Katakomben

Digitalisierung: DE-2208 - Thüringisches Hauptstaatsarchiv

Namensnennung - Nicht kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0 International

Standort
Landesarchiv Thüringen – Hauptstaatsarchiv Weimar
Umfang
94
Anmerkungen
NZfM 60 (19.2.1864), S. 65: "Im Uebrigen war das Werk von Musik=Dir. STÖR trefflich einstudirt worden, und fand auch von Seiten der Darsteller [...] eine treffliche Wiedergabe, so daß Frau v. MILDE und Hr. MESSERT mehrfach gerufen wurden. Die Inscenesetzung von Seiten der General=Intendanz war eine vollständig fachgemäße. Trotzdem konnte das achtungswerthe Werk nur einen SUCCESS D'ESTIME erringen und wir glauben nicht, daß es für längere Zeit unserer Bühne heimisch angehören werde. Gleichwol wollen wir nicht unterlassen, unseren Dank für die Vorführung dieser Novität auszusprechen." Neue Berliner Musikzeitung 18 (Nr. 7, 17.2.1864), S. 53: "Der 7. Februar brachte endlich nach längerem Harren eine Opern-Novität: Ferdinand Hiller's „Katakomben", Text von Moritz Hartmann. Rücksichtlich des Buches bemerken wir, dass es weit besser als mancher ältere Operntext ist, dass es aber gleichwohl allen Anforderungen, die man heutzutage an ein dramatischmusikalisches Werk machen muss, nicht vollständig entspricht. Leider fehlt das lyrische Element fast gänzlich und so ist ein Zwitterding zwischen Oratorium und Oper entstanden, welches schwerlich dauerndes Bürgerrecht auf den Brettern, die die Welt bedeuten, erlangen dürfte. Schon der Mangel einer bedeutenden Ouverture fällt sehr in's Gewicht. Und wie nahe lag in dem Einleitungssatze, das spezifisch christliche und das heidnische Element zu einem grossen Charakterbilde zu vereinigen! Die unbedeutende Einleitung verfliesst spurlos, statt wenigstens, wie z. B. Wagner's Vorspiele, ein einheitliches Stimmungsbild zu geben. Trotzdem nun, dass, wie bekannt, Hiller ein entschiedener Gegner der Richard Wagner'schen Richtung ist, so hat er es doch nicht vollständig vermocht, die Einflüsse seines Gegners von sich abzuhalten, wie denn überhaupt der Eklektizismus der Hiller'schen Werke ein wesentlicher Grund ist, dass man in denselben keinen eigentlichen grossen Zug, kein rechtes Pathos der Leidenschaft findet, trotz ganz anständiger Mache und ganz interessanter Detailarbeit. Das vorwiegend declamatorische Element, ohne alle grössere geschlossene Cantilenen, macht die Oper äusserst schwierig für Sänger und Orchester, ohne indess einen nachhaltigen Eindruck zu machen. Besetzt war die Oper sehr gut: Labinia — Frau v. Milde, Claudius — Herr von Milde, Cornelius — Herr Lipp, Lucius — Herr Meiert, Clythia — Frau Podalsky, Thimotheus — Herr Knopp. Frau v. Milde und Herr Meffert wurden mehrfach gerufen. Das Orchester, unter Stör's Leitung, war vortrefflich. Trotzdem konnte das Hiller'sche Werk nur einen Succès d'estime erlangen. Immerhin sind wir aber der Generalintendanz, die in gewohnter Weise das Werk sehr gut scenirt hatte, dankbar für eine Novität, die von ernstem Streben lobenswertes Zeugniss giebt."

Urheber
Beteiligte Personen und Organisationen
Erschienen
1864-02-07

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URN
urn:nbn:de:urmel-66d7c070-80e3-4a2d-81f9-c78e4111fcab1-00034980-10
Letzte Aktualisierung
21.04.2023, 10:52 MESZ

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Objekttyp

  • Theaterzettel ; Text

Beteiligte

Entstanden

  • 1864-02-07

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