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Verteilungseffekte von Sozialversicherungsreformen

Die Beitragsbemessungsgrenzen in der Sozialversicherung sorgen nicht nur bei steigenden Individualeinkommen, sondern auch auf der Haushaltsebene für einen degressiven Belastungsverlauf. Gleichwohl steuern die oberen 30 Prozent der Haushalte in Deutschland gut die Hälfte zum gesamten Beitragsaufkommen bei, die Hälfte mit den höheren Markteinkommen finanziert drei Viertel. Eine Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze auf einheitlich 5.250 Euro pro Monat, vor allem aber eine Ausdehnung der Sozialversicherung auf eine Erwerbstätigenversicherung hätte im Jahr 2006 nur zu einer relativ geringen Senkung der Traglast mittlerer Einkommen geführt. Dagegen hätte sich der Anteil der oberen beiden Dezile am Beitragsaufkommen um bis zu 3,3 Prozentpunkte auf 40,1 Prozent erhöht. Ob die jeweiligen Haushalte tatsächlich stärker belastet würden, bleibt fraglich, da mit der Einbeziehung aller Erwerbstätigen in die gesetzliche Sozialversicherung Aufwendungen für alternative Sicherungseinrichtungen entfallen. Insgesamt würden ausgerechnet die Haushalte negativ betroffen, die zum einen bereits den Großteil an den Beitragslasten tragen und zum anderen die höchste Erwerbsbeteiligung aufweisen.

Sprache
Deutsch

Erschienen in
Journal: IW-Trends - Vierteljahresschrift zur empirischen Wirtschaftsforschung ; ISSN: 1864-810X ; Volume: 35 ; Year: 2008 ; Issue: 4 ; Pages: 17-29 ; Köln: Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Klassifikation
Wirtschaft
Thema
Sozialversicherungsbeitrag
Reform
Verteilungswirkung
Finanzierung der Sozialversicherung
Deutschland

Ereignis
Geistige Schöpfung
(wer)
Horschel, Nicole
Pimpertz, Jochen
Ereignis
Veröffentlichung
(wer)
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
(wo)
Köln
(wann)
2008

DOI
doi:10.2373/1864-810X.08-04-02
Handle
Letzte Aktualisierung
10.03.2025, 11:42 MEZ

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Objekttyp

  • Artikel

Beteiligte

  • Horschel, Nicole
  • Pimpertz, Jochen
  • Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Entstanden

  • 2008

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