Arbeitspapier | Working paper

Gewaltarmut in Nicaragua - Mythos oder Realität? Empirische Befunde, Kausalitäten und Lehren

"Die relative Gewaltarmut in Nicaragua und deren Ursachen (wird) untersucht. Nicaragua ist geografisch und sozio-ökonomisch eingebettet in Staaten mit hoher Gewaltanfälligkeit. Die schlechten wirtschaftlichen Daten des Landes lassen beim Gewaltniveau ähnliche hohe Raten erwarten wie bei den Ländern des nördlichen zentralamerikanischen Dreiecks, El Salvador, Honduras und Guatemala. Armut und soziale Ungleichheit sind hoch und das Brutto-Inlandsprodukt in ähnlichem Maße niedrig. Trotzdem orientiert sich die Gewaltrate Nicaraguas eher am gewaltarmen südlichen Nachbarn Costa Rica als an den drei gewaltanfälligen Staaten im Norden. Dieser empirische Befund macht Nicaragua zu einem Schlüsselfall für den zentralamerikanischen Gewaltvergleich. (Die Autorin) untersucht die Gründe für dieses Phänomen. Zunächst arbeitet sie die qualitativen und empirischen Befunde zu Gewalt in Zentralamerika seit den 1990er Jahren auf, in einem zweiten Schritt untersucht sie kausalanalytisch die Faktoren, die das niedrige Gewaltlevel erklären. Erstens sind es - kontraintuitiv - die niedrigen Remittances als fehlende Möglichkeitenstruktur, die Gewalt eindämmen. Durch im Ausland arbeitende Staatsangehörige fließt zwar wenig Geld nach Nicaragua, dafür ist aber auch die relative Deprivation gering und wird in besonderer Weise sozial abgefedert. Der zweite erklärende Faktor ist die effektive Polizeiarbeit als Verhinderungsstruktur. Diese fußt auf einer umfassenden Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft, die so als 'Koproduzentin' von Sicherheit agiert. Aus diesen Erkenntnissen könnten, trotz der Unterschiedlichkeit zu Fällen wir El Salvador oder Guatemala, Lehren für diese gewaltreichen Staaten der Region gezogen werden, so (die Autorin)." (Autorenreferat)

Gewaltarmut in Nicaragua - Mythos oder Realität? Empirische Befunde, Kausalitäten und Lehren

Urheber*in: Zinecker, Heidrun

Rechte vorbehalten - Freier Zugang

ISBN
978-3-942532-47-1
Umfang
Seite(n): 40
Sprache
Deutsch

Erschienen in
HSFK-Report (5/2012)

Thema
Politikwissenschaft
Soziale Probleme und Sozialdienste
Friedens- und Konfliktforschung, Sicherheitspolitik
soziale Probleme
Sicherheitssektor
Benachteiligung
Nicaragua
Migration
Gewaltkriminalität
Prävention
Mittelamerika
Gewalt
Polizei
Vergleich

Ereignis
Geistige Schöpfung
(wer)
Zinecker, Heidrun
Ereignis
Veröffentlichung
(wer)
Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung
(wo)
Deutschland, Frankfurt am Main
(wann)
2012

URN
urn:nbn:de:0168-ssoar-325833
Rechteinformation
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
Letzte Aktualisierung
21.06.2024, 16:26 MESZ

Datenpartner

Dieses Objekt wird bereitgestellt von:
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Objekttyp

  • Arbeitspapier

Beteiligte

  • Zinecker, Heidrun
  • Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung

Entstanden

  • 2012

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