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Konservative Kulturpolitik seit 2000: eine Radikalisierung aus dem Geist der austriakischen Restauration

'Der österreichischen Nation wird ungebrochen ein hohes Maß an 'Kulturstaatlichkeit' zugesprochen. Umso erstaunlicher ist es, dass die österreichische Politikwissenschaft traditionell von einem spezifischen Desinteresse an Kulturpolitik geprägt ist. So existiert bislang keine fundierte Strukturierung und Analyse dieses Politikfeldes. Folglich dominieren bislang Fragen des kulturellen Managements über die Beschäftigung mit den politischen Implikationen kulturpolitischer Entscheidungsfindung. Dass diese bis heute von nicht unwesentlicher parteipolitischer Bedeutung sind, zeigt die Fähigkeit der ÖVP als dominierende Regierungspartei seit 2000, kulturpolitisch an eine konservative Grundströmung anzuknüpfen. Diese besteht vor allem darin, österreichische Kultur als glanzvolle staatliche Repräsentation vorrangig mit Leistungen der Vergangenheit zu identifizieren, während eine kritische, auf zeitgenössische Kunstproduktion setzende Öffentlichkeit als Querulantentum abgewertet werden kann. Allesamt gute Voraussetzungen, um einen umfassenden konservativen Machtanspruch mit den überreichlich vorhandenen kultur-imperialen Versatzstücken der ausgehenden Monarchie auf scheinbar immer wieder neue Weise zu untermauern und so die Attraktivität des kulturellen Erbes für die eigenen politischen Zwecke zu nutzen.' (Autorenreferat)

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Weitere Titel
Conservative cultural policy since 2000: a radicalisation in the spirit of 'Austriakian' restoration
ISSN
2313-5433
Umfang
Seite(n): 287-309
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Status: Veröffentlichungsversion; begutachtet

Erschienen in
Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, 35(3)

Thema
Politikwissenschaft
Soziologie, Anthropologie
Kultursoziologie, Kunstsoziologie, Literatursoziologie
spezielle Ressortpolitik
Kulturpolitik
Öffentlichkeit
politische Faktoren
Österreich
Defizit
Parteipolitik
Machtsicherung
Konservatismus
Politikwissenschaft
Regierungspartei
ÖVP
SPÖ
Politikfeld
Forschung
Künstler
deskriptive Studie

Ereignis
Geistige Schöpfung
(wer)
Wimmer, Michael
Ereignis
Veröffentlichung
(wo)
Österreich
(wann)
2006

URN
urn:nbn:de:0168-ssoar-64144
Rechteinformation
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
Letzte Aktualisierung
21.06.2024, 16:26 MESZ

Datenpartner

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Objekttyp

  • Zeitschriftenartikel

Beteiligte

  • Wimmer, Michael

Entstanden

  • 2006

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