Collection article | Sammelwerksbeitrag

Die Bedeutung des grammatischen Subjekts für die nicht-linguistische Textinterpretation

"Talking is like walking" sagt Halliday (1985: XXV) über das Sprechen und deutet damit auf den hohen Grad der Automatizität und den niedrigen Grad der Beteiligung des Bewußtseins beim Sprechen hin. Daraus kann man folgern, daß die Form des Ausdrucks in narrativen Texten mehr oder weniger unbewußt entsteht, und daß sie daher den mentalen Zustand und die Absichten des Sprechers widerspiegelt. Diesen Sachverhalt erkennt Chafe (1990:79): "I try to justify ... how and why narratives can be an important vehicle for mental research." Diese Tatsachen werden auch in der Psychoanalyse erkannt, allerdings auf einer anderen Ebene (vgl. Arrive 1992). Dort symbolisieren einzelne Wörter bestimmte Sachverhalte, während hier sprachliche Strukturen als Indikatoren für das Mentale betrachtet werden, indem Bedeutungen sprachlicher Strukturen entschlüsselt werden. Die Aussagefähigkeit der einzelnen Strukturen wird in bezug zu ihrer Regelmäßigkeit sowie ihren Abweichungen von der geläufigen "Regel" gesetzt. Die Aufdeckung dieser Strukturen ist daher das Ziel des vorliegenden Beitrags, deren primäre Zielgruppe Sozialwissenschaftler sind, die an vertieften Interpretationen der Texte arbeiten. Die hier angestellten Überlegungen sind jedoch nicht nur für Sozialwissenschaftler von Interesse, sondern für alle, die Texte verstehen und interpretieren wollen. Gerade in detaillierten Interpretationen gehen Psychologen intuitiv vor, obwohl die Linguistik genauere Differenzierungen sprachlicher Strukturen anbieten kann. Es sollen also argumentative Begründungen aufgrund der Eigengesetzlichkeit des sprachlichen Materials ermöglicht werden.

Die Bedeutung des grammatischen Subjekts für die nicht-linguistische Textinterpretation

Urheber*in: Pishwa, Hanna

Rechte vorbehalten - Freier Zugang

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ISBN
3-87940-503-4
Umfang
Seite(n): 183-204
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Status: Veröffentlichungsversion; begutachtet

Erschienen in
Texte verstehen : Konzepte, Methoden, Werkzeuge; Schriften zur Informationswissenschaft (14)

Thema
Literatur, Rhetorik, Literaturwissenschaft
Psychologie
Publizistische Medien, Journalismus,Verlagswesen
Sozialpsychologie
Literaturwissenschaft, Sprachwissenschaft, Linguistik
interpersonelle Kommunikation
Text
Narration
Sprache
Psychoanalyse
Struktur
Sprechen
Interpretation
Grundlagenforschung
Methodenentwicklung

Ereignis
Geistige Schöpfung
(wer)
Pishwa, Hanna
Ereignis
Herstellung
(wer)
Boehm, Andreas
Mengel, Andreas
Muhr, Thomas
Ereignis
Veröffentlichung
(wer)
Gesellschaft für Angewandte Informationswissenschaft (GAIK) e.V.
UVK Univ.-Verl. Konstanz
(wo)
Deutschland, Konstanz
(wann)
1994

URN
urn:nbn:de:0168-ssoar-14682
Rechteinformation
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
Letzte Aktualisierung
21.06.2024, 16:27 MESZ

Datenpartner

Dieses Objekt wird bereitgestellt von:
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Objekttyp

  • Sammelwerksbeitrag

Beteiligte

  • Pishwa, Hanna
  • Boehm, Andreas
  • Mengel, Andreas
  • Muhr, Thomas
  • Gesellschaft für Angewandte Informationswissenschaft (GAIK) e.V.
  • UVK Univ.-Verl. Konstanz

Entstanden

  • 1994

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