Archivbestand
KG Valbert (Bestand)
EinleitungZum BestandDas Archiv der Ev. Kirchengemeinde Valbert (Kirchenkreis Lüdenscheid) wurde am 30. Juni 1992 zur Verzeichnung in das Landeskirchliche Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen übernommen. Der Bestand erstreckt sich in seiner gesamten Laufzeit über einen Zeitraum von der Mitte des 17. Jh. bis in die 70er Jahre des 20. Jh. Er umfasst 509 Verzeichniseinheiten und 77 Karten und Pläne.Der zu Beginn der Verzeichnungsarbeiten vorgefundene Zustand wies in älterer und neuester Zeit teilweise Ansätze zur Sachaktenbildung aus, häufig jedoch waren die Akten in innerer chronologischer Unordnung. Daneben stellen die "verschiedenen Schriftwechsel des Pfarrers" (Nr. 30 bis 46) aus der unmittelbaren Nachkriegszeit einen großen Teil von Serienakten dar. Der quantitative Schwerpunkt des Bestandes besteht aus Rechnungen und Belegen.Bei der Klassifizierung konnte eine archivische Verordnung von Rieder aus dem 19. Jh. (s. Akte Nr. 29a) nicht erhalten werden, da sich die Struktur des mittlerweile angewachsenen Bestandes heute anders ausweist. Der Bestand wurde unter Zugrundelegung internationaler Verzeichnungsgrundsätze nach ISAD (G) erschlossen. Bei der Verzeichnung erhielten die Akten fortlaufende Nummern, die als gültige Archivsignaturen in der Bestellsignatur jeder Verzeichnungseinheit als letzte arabische Nummer oder im Findbuch ganz links neben dem jeweiligen Aktentitel aufgeführt sind. Unterhalb des Aktentitels geben die Vermerke „Enthält, Enthält nur, Enthält u.a., Enthält v.a., Enthält auch“ eingrenzende oder weiterführende Auskünfte über den Inhalt. Unter „Darin“ sind besondere Schriftgutarten wie Druckschriften, Presseberichte, Bauzeichnungen oder Fotos aufgelistet. Nach den Erschließungsvermerken folgt die alte Archivsignatur oder das Aktenzeichen, falls sie auf der Akte vermerkt waren. Ganz rechts schließen sich die Laufzeiten der Archivalien an. Zu beachten sind hier zwei verschiedene Arten von Klammern: ( ) verweisen bei Abschriften auf das Datum des Originals, [ ] kennzeichnen erschlossene Jahresangaben undatierter Schriftstücke.Sofern die Benutzung nicht zu Verwaltungszwecken erfolgt, unterliegen gemäß § 7 Abs. 1 Kirchengesetz zur Sicherung und Nutzung von kirchlichem Archivgut in der Evangelischen Kirche der Union (Archivgesetz - ArchivG) vom 6.5.2000 sämtliche Archivalien einer 30-jährigen Sperrfrist (gerechnet nach dem Ende ihrer Laufzeit). Für Archivgut, das sich nach seiner Zweckbestimmung oder nach seinem wesentlichen Inhalt auf natürliche Personen bezieht, gelten laut § 7 Abs. 2 ArchivG zusätzliche Schutzfristen. Diese Archivalien dürfen auch nach Ablauf der allgemeinen Sperrfrist frühestens 10 Jahre nach dem Tod der betroffenen Person(en) benutzt werden. Ist das Todesjahr nicht feststellbar, endet die Schutzfrist 90 Jahre nach Geburt. Ist auch das Geburtsjahr nicht bekannt, endet die Schutzfrist 60 Jahre nach Entstehung der Unterlagen.Kassiert wurde nicht archivwürdiges Schriftgut im Rahmen der Aufbewahrungs- und Kassationsordnung der Evangelischen Kirche von Westfalen vom 19.12.1989.Bei der Zitierung des Archivbestandes ist anzugeben: Archiv der Ev. Kirchengemeinde Valbert Nr. … (hier folgt die Archivsignatur der entsprechenden Archivalie).Zwei Akten über Grenzauseinandersetzungen zwischen Hessen-Darmstadt und Preußen im Kirchspiel Valbert (ca. 1687 - 1859) wurden aufgrund ihrer Fremdprovenienz (Regierung Arnsberg) ausgesondert, um sie dem Staatsarchiv Münster zu übergeben.Zur GemeindegeschichteValbert ist eine der ältesten Gemeinden des Kirchenkreises Lüdenscheid. Als Grenzort zwischen der Grafschaft Mark (seit 1618/1666 preußisch) und dem kurkölnischen Herzogtum Westfalen gehörte ein Drittel seines Gebiets in Streulage zum Kurfürstentum Köln. Da sich Kirche und Dorf Valbert jedoch auf märkischem Boden befanden, lag hier auch die kirchliche Oberhoheit. Die märkischen und kölnischen Eingepfarrten waren in ihren Rechten als Gemeindeglieder gleichgestellt.Infolge der sich ausbreitenden Reformation schlossen sich sämtliche Einwohner dem lutherischen Bekenntnis an.Im Zuge des Reichsdeputationshauptschlusses 1803 ging das Herzogtum Westfalen nach dem Zerfall der kurkölnischen Territorien größtenteils an das spätere Großherzogtum Hessen über, während die Grafschaft Mark erst 1808 dem Großherzogtum Berg angegliedert wurde. Die Zweiherigkeit fand für Valbert erst im Jahr 1813, nach der Niederschlagung der Napoleonischen Armeen in der Völkerschlacht bei Leipzig, ein Ende. Großherzogtum Berg und Herzogtum Westfalen fielen an Preußen und zwar als spätere Provinz Westfalen. Seit der Reformation hatte Valbert bereits einen Pfarrer und einen Vikar, welcher zugleich Schullehrer war. 1757 wurde zwischen beiden Predigern jedoch die Parität eingeführt und ein gesonderter Schullehrer eingestellt. Die erste und zweite Pfarrstelle hatten nun folgende Pfarrer inne:1. Pfarrstelle:1757 - 1798 Wilhelm Heinrich Ehregott Glaser (seit 1755 Vikar)1798 - 1809 Anton Heinrich Ruhrmann1810 - 1817 Johann Friedrich Wilhelm Erley2. Pfarrstelle:1757 - 1768 Johann Gottfried Caspar Möller1768 - 1798 Anton Heinrich Ruhrmann1799 - 1803 Johann Wilhelm Theodor Lehmann1803 - 1808 Franz Bernhard Hueck1809 - 1810 Johann Friedrich Wilhelm ErleyZugleich wurde die Zweite Pfarrstelle im Jahr 1810 zur Verbesserung der ersten Pfarr- sowie Schullehrerstelle aufgehoben. Seitdem ist die erste Pfarrstelle wie folgt besetzt worden:1818 - 1821 Johann Theodo Westhoff1821 - 1835 Heinrich Gottlieb Friedrich Schütte1835 - 1857 Friedrich Moritz Werckshagen1858 - 1862 Friedrich Güldner1862 - 1863 Emil Ehly1863 - 1874 August Dietrich von Manger1874 - 1880 Theodor Karl Friedrich Werth1880 - 1886 Karl Fliegenschmidt1886 - 1903 Karl Eduard Hamacher1904 - 1910 Max Fliegenschmidt1910 - 1936 Erich Villbrandt1936 - 1942 Konstanz Theymann1943 - 1955 Gerhard Weirich1955 - 1961 Helmut Schwarze1961 Ernst Groll1961 - 1962 Gerhard Briest1962 - 1986 Kurt Wernickeseit 1987 Peter Wilm WinterhoffZur Geschichte der Valberter Kirche verweise ich auf die "Festschrift aus Anlass ihrer 100-Jahr-Feier am 13.Oktober 1946. "Zur Geschichte der Entstehung und Entwicklung des Kirchenkreises Lüdenscheid" s.S. 101 - 173 im Jahrbuch des Vereins für Westfälische Kirchengeschichte, 1937, von D. Ewald Dresbach, Halver.Bielefeld, im Juni 1993 (Ingrun Osterfinke)Der Nachtrag zum Archiv der Ev. Kirchengemeinde Valbert (N-Signaturen) wurde im Frühjahr 1997 vom Landeskirchlichen Archiv der Ev. Kirche von Westfalen zur Verzeichnung übernommen. Der Nachtragsbestand erstreckt sich in seiner Laufzeit von 1605 bis in die 90er Jahre des 20. Jahrhunderts. Die frühesten Archivalien sind die Notizen zur Gemeindechronik. Die 303 Verzeichniseinheiten umfassen einen kleinen Bestand an Fotos von Pfarrern und der Valberter Kirche. Der quantitative Schwerpunkt des Bestandes liegt im Bereich des Rechnungswesens.Eine Liste der Pfarrstelleninhaber, ihrer Amtszeiten sowie eine kurze Gemeindegeschichte befinden sich im Vorwort des Findbuches, das im Juni 1993 fertiggestellt wurde. Zu Informationen über Kassationsgrundsätze und Sperrfristen verweise ich ebenfalls auf das Findbuch zum Hauptbestand.Bielefeld, im Januar 1998 (Anja Vollmer)nicht belegt: N 9, N 85, N 101-N 105, N 110, N 137, N 172-N 173, N 180, N 184, N 227-N 229, N 238, N 265-N 266, N 275, N 278Doppelt vergeben sind: K 55, K 56 und K 67
- Reference number of holding
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FB Valbert
- Context
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Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen (Archivtektonik) >> 10. Archive bei kirchlichen Körperschaften >> 10.2. KG Kirchengemeinden >> 10.2.15. Kirchenkreis Lüdenscheid - Plettenberg
- Date of creation of holding
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1605 - 1994
- Other object pages
- Delivered via
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Last update
-
05.11.2025, 1:59 PM CET
Data provider
Evangelische Kirche von Westfalen. Landeskirchliches Archiv. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
Time of origin
- 1605 - 1994