Bestand

Audiovisuelle Medien des Gedenkstättenverbundes Gäu-Neckar-Alb e.V. (Bestand)

Überlieferungsgeschichte
Immer wieder haben kleinere Gedenkstätten das Problem, das Interviews auf Kassetten oder Videobänder dokumentiert sind und entsprechende Aufnahmen wegen des rasanten technischen Wandels nicht mehr genutzt werden können. Dazu kommt die ständige Qualitätsverschlechterung des aufgezeichneten Materials auf den Ton- und Videokassetten. Dieser Problematik will das Kooperationsprojekt des Audiovisuellen-Archivs (AV-Archiv) im Landesarchiv Baden-Württemberg (Sitz im Hauptstaatsarchiv Stuttgart) und des Gedenkstättenverbunds Gäu-Neckar-Alb abhelfen. Fünf Mitgliedsinitiativen des Gedenkstättenverbunds (Horb-Rexingen, Rottenburg-Baisingen, Tübingen, Hechingen, Rottweil) haben insgesamt 30 ältere analoge Audio-Aufnahmen und 20 Videobänder aus den späten 1980er, 90er und den frühen 2000er Jahren für die Digitalisierung und Nutzung im Einzelfall zur Verfügung gestellt. Das AV-Archiv hat diese Aufnahmen kostenlos digitalisiert. Dem Gedenkstättenverbund als Vermittler werden alle Aufnahmen auf jeweils einzelne CD/DVD ohne Qualitätsverlust überspielt, erschlossen und das Original wieder ausgehändigt.
Inhalt und Bewertung
Die digitalisierten Daten werden auf den Massenspeicher des Landesarchivs abgelegt und bei Systemwechsel automatisch konvertiert. Damit entsteht ein großer Zugewinn an Datensicherheit und Datenzugänglichkeit. Die Daten stehen in Zukunft im jeweils aktuell gängigsten und sichersten Datenformat zur Verfügung und können ohne Qualitätsverlust leicht reproduziert werden. Für kleine und mittlere Gedenkstätten, die ehrenamtlich arbeiten, ist dies eine wertvolle Dienstleistung. So können die digitalisierten Aufnahmen nach Jahren der Nichtnutzung in den Gedenkstätten wieder bei Ausstellungen, bei Veranstaltungen, für die Forschung (oftmals bestehen keine Transkriptionen) oder in der Bildungsarbeit eingesetzt werden.
Außerdem werden diese Interviewaufnahmen im kulturellen Gedächtnis der südwestdeutschen Region zukünftig gesichert sein.
Das Landesarchiv Baden-Württemberg stellt der Öffentlichkeit die Zeitzeugenaufnahmen zur Einsicht und gegebenenfalls Kopien zur Verfügung. Diese Tonaufnahmen und audiovisuellen Zeugnisse mit ehemaligen jüdischen Bürger/innen oder nichtjüdischen Zeitzeugen, die über die Wahrnehmung und Beziehungen zu den Juden befragt worden sind, sind ein neues und interessantes Angebot des Landesarchivs Baden-Württemberg an potenzielle Nutzer/innen. Diese autobiografischen Interviews sind eine einzigartige Quelle, die im Unterschied zu den schriftlichen Dokumenten im Landesarchiv auch die emotionale Seite des Erlebens und Erfahrens von Geschichte aufzeigt. Bestände im Landesarchiv zur jüdischen Geschichte und zur Verfolgung der Juden sowie zur Restitution werden von Forschern, Angehörigen, Schulen und Studierenden stark nachgefragt. Aufgrund eines digitalen Findmittels auf der Homepage des Landesarchivs können diese Aufnahmen im Internet nach Namen, Orten und Inhalten recherchiert werden.

Bestandssignatur
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, R 30/008
Umfang
20 Filmdokumente, 56 Tondokumente

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Audiovisuelles Archiv >> Film- und Tondokumente aus den nichtstaatlichen Archiven

Bestandslaufzeit
1944-2004

Weitere Objektseiten
Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
Rechteinformation
Letzte Aktualisierung
20.01.2023, 15:09 MEZ

Datenpartner

Dieses Objekt wird bereitgestellt von:
Landesarchiv Baden-Württemberg. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.

Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1944-2004

Ähnliche Objekte (12)