Bestand
Kirchengemeinde Bochum (Bestand)
Das Archiv der Ev. Kirchengemeinde Bochum (Ev. Kirchenkreis Bochum) wurde 2012 und 2015 im Landeskirchlichen Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen in Bielefeld verzeichnet. Es umfasst 578 Verzeichnungseinheiten und erstreckt sich über den Zeitraum von 1650 bis 2007. Das Archiv liegt als Depositum im Landeskirchlichen Archiv unter der Bestandsnummer 4.273, Lagerungsort für die Kirchenbücher ist der Bestand 8.3 und für die Dias der Bestand 25 D.Das Archiv der Kirchengemeinde ist größtenteils dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer gefallen. Zu den wenigen erhalten gebliebenen älteren Archivalien zählen Kollektenbücher der Pauluskirche, geführt von 1650 bis 1659, Kirchenbücher (seit 1657 der reformierten und seit 1675 der lutherischen Gemeinde) und einige Unterlagen zur Vermögensverwaltung. Das Glanzstück der Überlieferung bilden Kollektenbücher zur Erbauung der ersten lutherischen Kirche in Bochum (seit 1878 "Pauluskirche"). Von vier ursprünglich vorhandenen Kollektenbücher sind zwei erhalten geblieben. Die sog. "Colligirbücher der gemein augspurgischer Confession der Stadt zu Bochumb Grafschaftt Marck" sind aufwendig gestaltet, die Geber sind nicht nur mit Namen und Geldbetrag, sondern dazu mit einem längeren oder kürzeren Schriftsatz verzeichnet. Die Gaben kamen teils von einzelnen Personen, teils von Städten und Kirchengemeinden sowie von den alten Korporationen, Gilden und Zünften. Unter den Gebern findet man sogar fürstliche Namen wie des Königs Friedrich III. von Dänemark und des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm. Auch die Universitäten Wittenberg, Jena und Helmstedt finden Erwähnung. Reichlich spendeten Lübeck, Hamburg und Hannover. Die Kollektenbücher sind eine beeindruckende Quelle der deutschen Kulturgeschichte und zeugen von nachahmenswerter Opferwilligkeit und evangelischer Brüderlichkeit.Zur Geschichte der reformierten Gemeinde ist, außer den Kirchenbüchern, nur eine archivische Quelle vorhanden - ein Vergleich zwischen der reformierten und katholischen Gemeinde vom 15. Dezember 1682 wegen der Vikarien St. Michaelis und St. Georg. Den Großteil der Überlieferung bilden Unterlagen der seit 1874 vereinigten Kirchengemeinde Bochum. Die Protokollbücher sind für den Zeitraum von 1908 bis 1925 vorhanden, es fehlt jedoch ein Protokollbuch 1916-1919. Die Nachkriegsgeschichte ist vor allem durch die Bauunterlagen dokumentiert.Der Bestand wurde unter Zugrundelegung internationaler Verzeichnungsgrundsätze nach ISAD (G) erschlossen. Bei der Verzeichnung erhielten die Akten fortlaufende Nummern, die als gültige Archivsignaturen in der Bestellsignatur jeder Verzeichnungseinheit als letzte arabische Nummer oder im Findbuch ganz links neben dem jeweiligen Aktentitel aufgeführt sind. Unterhalb des Aktentitels geben die Vermerke „Enthält, Enthält nur, Enthält u.a., Enthält v.a., Enthält auch“ eingrenzende oder weiterführende Auskünfte über den Inhalt. Unter „Darin“ sind besondere Schriftgutarten wie Druckschriften, Presseberichte, Bauzeichnungen oder Fotos aufgelistet. Nach den Erschließungsvermerken folgt die alte Archivsignatur oder das Aktenzeichen, falls sie auf der Akte vermerkt waren. Ganz rechts schließen sich die Laufzeiten der Archivalien an. Zu beachten sind hier zwei verschiedene Arten von Klammern: ( ) verweisen bei Abschriften auf das Datum des Originals, [ ] kennzeichnen erschlossene Jahresangaben undatierter Schriftstücke.Sofern die Benutzung nicht zu Verwaltungszwecken erfolgt, unterliegen gemäß § 7 Abs. 1 Kirchengesetz zur Sicherung und Nutzung von kirchlichem Archivgut in der Evangelischen Kirche der Union (Archivgesetz - ArchivG) vom 6.5.2000 sämtliche Archivalien einer 30-jährigen Sperrfrist (gerechnet nach dem Ende ihrer Laufzeit). Für Archivgut, das sich nach seiner Zweckbestimmung oder nach seinem wesentlichen Inhalt auf natürliche Personen bezieht, gelten laut § 7 Abs. 2 ArchivG zusätzliche Schutzfristen. Diese Archivalien dürfen auch nach Ablauf der allgemeinen Sperrfrist frühestens 10 Jahre nach dem Tod der betroffenen Person(en) benutzt werden. Ist das Todesjahr nicht feststellbar, endet die Schutzfrist 90 Jahre nach Geburt. Ist auch das Geburtsjahr nicht bekannt, endet die Schutzfrist 60 Jahre nach Entstehung der Unterlagen.Kassiert wurde nicht archivwürdiges Schriftgut im Rahmen der Aufbewahrungs- und Kassationsordnung der Evangelischen Kirche von Westfalen vom 20.02.2003 bzw. des Aufbewahrung- und Kassationsplans vom 19.12.2006.Bei der Zitierung des Archivbestandes ist anzugeben: LkA EKvW 4.273 Nr. ... (hier folgt die Archivsignatur der entsprechenden Archivalie). Bielefeld, im August 2015Anna Warkentin Literatur zur Gemeindegeschichte: siehe Druckschriften im Gemeindearchiv sowieMurken, Dr. Jens: Die evangelischen Gemeinden in Westfalen. Ihre Geschichte von den An-fängen bis zur Gegenwart, Bd. 1: Ahaus bis Hüsten. - Bielefeld: Verlag für Regionalgeschichte und Luther-Verlag, 2008, S. 214-224.
Form und Inhalt: Das Archiv der Ev. Kirchengemeinde Bochum (Ev. Kirchenkreis Bochum) wurde 2012 und 2015 im Landeskirchlichen Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen in Bielefeld verzeichnet. Es umfasst 578 Verzeichnungseinheiten und erstreckt sich über den Zeitraum von 1650 bis 2007. Das Archiv liegt als Depositum im Landeskirchlichen Archiv unter der Bestandsnummer 4.273, Lagerungsort für die Kirchenbücher ist der Bestand 8.3 und für die Dias der Bestand 25 D.
Das Archiv der Kirchengemeinde ist größtenteils dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer gefallen. Zu den wenigen erhalten gebliebenen älteren Archivalien zählen Kollektenbücher der Pauluskirche, geführt von 1650 bis 1659, Kirchenbücher (seit 1657 der reformierten und seit 1675 der lutherischen Gemeinde) und einige Unterlagen zur Vermögensverwaltung.
Das Glanzstück der Überlieferung bilden Kollektenbücher zur Erbauung der ersten lutherischen Kirche in Bochum (seit 1878 "Pauluskirche"). Von vier ursprünglich vorhandenen Kollektenbücher sind zwei erhalten geblieben. Die sog. "Colligirbücher der gemein augspurgischer Confession der Stadt zu Bochumb Grafschaftt Marck" sind aufwendig gestaltet, die Geber sind nicht nur mit Namen und Geldbetrag, sondern dazu mit einem längeren oder kürzeren Schriftsatz verzeichnet. Die Gaben kamen teils von einzelnen Personen, teils von Städten und Kirchengemeinden sowie von den alten Korporationen, Gilden und Zünften. Unter den Gebern findet man sogar fürstliche Namen wie des Königs Friedrich III. von Dänemark und des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm. Auch die Universitäten Wittenberg, Jena und Helmstedt finden Erwähnung. Reichlich spendeten Lübeck, Hamburg und Hannover. Die Kollektenbücher sind eine beeindruckende Quelle der deutschen Kulturgeschichte und zeugen von nachahmenswerter Opferwilligkeit und evangelischer Brüderlichkeit.
Zur Geschichte der reformierten Gemeinde ist, außer den Kirchenbüchern, nur eine archivische Quelle vorhanden - ein Vergleich zwischen der reformierten und katholischen Gemeinde vom 15. Dezember 1682 wegen der Vikarien St. Michaelis und St. Georg.
Den Großteil der Überlieferung bilden Unterlagen der seit 1874 vereinigten Kirchengemeinde Bochum. Die Protokollbücher sind für den Zeitraum von 1908 bis 1925 vorhanden, es fehlt jedoch ein Protokollbuch 1916-1919. Die Nachkriegsgeschichte ist vor allem durch die Bauunterlagen dokumentiert.
Der Bestand wurde unter Zugrundelegung internationaler Verzeichnungsgrundsätze nach ISAD (G) erschlossen. Bei der Verzeichnung erhielten die Akten fortlaufende Nummern, die als gültige Archivsignaturen in der Bestellsignatur jeder Verzeichnungseinheit als letzte arabische Nummer oder im Findbuch ganz links neben dem jeweiligen Aktentitel aufgeführt sind. Unterhalb des Aktentitels geben die Vermerke ”Enthält, Enthält nur, Enthält u.a., Enthält v.a., Enthält auch“ eingrenzende oder weiterführende Auskünfte über den Inhalt. Unter ”Darin“ sind besondere Schriftgutarten wie Druckschriften, Presseberichte, Bauzeichnungen oder Fotos aufgelistet. Nach den Erschließungsvermerken folgt die alte Archivsignatur oder das Aktenzeichen, falls sie auf der Akte vermerkt waren. Ganz rechts schließen sich die Laufzeiten der Archivalien an. Zu beachten sind hier zwei verschiedene Arten von Klammern: ( ) verweisen bei Abschriften auf das Datum des Originals, [ ] kennzeichnen erschlossene Jahresangaben undatierter Schriftstücke.
Sofern die Benutzung nicht zu Verwaltungszwecken erfolgt, unterliegen gemäß § 7 Abs. 1 Kirchengesetz zur Sicherung und Nutzung von kirchlichem Archivgut in der Evangelischen Kirche der Union (Archivgesetz - ArchivG) vom 6.5.2000 sämtliche Archivalien einer 30-jährigen Sperrfrist (gerechnet nach dem Ende ihrer Laufzeit). Für Archivgut, das sich nach seiner Zweckbestimmung oder nach seinem wesentlichen Inhalt auf natürliche Personen bezieht, gelten laut § 7 Abs. 2 ArchivG zusätzliche Schutzfristen. Diese Archivalien dürfen auch nach Ablauf der allgemeinen Sperrfrist frühestens 10 Jahre nach dem Tod der betroffenen Person(en) benutzt werden. Ist das Todesjahr nicht feststellbar, endet die Schutzfrist 90 Jahre nach Geburt. Ist auch das Geburtsjahr nicht bekannt, endet die Schutzfrist 60 Jahre nach Entstehung der Unterlagen.
Kassiert wurde nicht archivwürdiges Schriftgut im Rahmen der Aufbewahrungs- und Kassationsordnung der Evangelischen Kirche von Westfalen vom 20.02.2003 bzw. des Aufbewahrung- und Kassationsplans vom 19.12.2006.
Bei der Zitierung des Archivbestandes ist anzugeben: LkA EKvW 4.273 Nr. ... (hier folgt die Archivsignatur der entsprechenden Archivalie).
Bielefeld, im August 2015
Anna Warkentin
Literatur zur Gemeindegeschichte:
siehe Druckschriften im Gemeindearchiv sowie
Murken, Dr. Jens: Die evangelischen Gemeinden in Westfalen. Ihre Geschichte von den An-fängen bis zur Gegenwart, Bd. 1: Ahaus bis Hüsten. - Bielefeld: Verlag für Regionalgeschichte und Luther-Verlag, 2008, S. 214-224.
- Reference number of holding
-
4.273
- Context
-
Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen (Archivtektonik) >> 04. Deposita von Kirchenkreisen und Kirchengemeinden >> 04.2. KG Kirchengemeinden >> 04.2.02. Kirchenkreis Bochum
- Date of creation of holding
-
1650 - 2007
- Other object pages
- Delivered via
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Last update
-
23.06.2025, 8:11 AM CEST
Data provider
Evangelische Kirche von Westfalen. Landeskirchliches Archiv. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
Time of origin
- 1650 - 2007