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Unschuldig im Gefängnis - Harry Wörz kämpft weiter um Entschädigung

Sein Fall steht für einen der spektakulärsten Justizirrtümer des Landes. Harry Wörz, der wegen versuchten Totschlags an seiner Ex-Frau verurteilt worden war, gelang es nach der Haft nicht, wieder in seinem Beruf als Bauzeichner zu arbeiten. Das Land zahlte ihm zwar rund 156.000 Euro Entschädigung für entgangenes Einkommen, aber als Entschädigung für seine Haftzeit nur 25 Euro pro Tag. So schreibt es das Gesetz vor. Viel zu wenig, meint Wörz und sagt: "Der Staat hat mich krank gemacht. Er muss auch dafür gerade stehen." Was ist ein Tag Leben wert, der zu Unrecht in Haft verbracht wurde? Was kosten dann 1675 Tage? Der Waiblinger Anwalt Jens Rabe urteilt als Jurist: "25 Euro pro Tag sind viel zu wenig. Harry Wörz ist tiefes Unrecht widerfahren. Mit diesem Handgeld wird er ein zweites Mal bestraft. Wir brauchen eine deutlich höhere Entschädigung, die individuell und nicht per Katalog festzulegen ist."

Reference number
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, R 4/026 R150047/105
Extent
0'03

Context
Fernsehsendungen von SWR Fernsehen aus dem Jahre 2015 >> Juni
Holding
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, R 4/026 Fernsehsendungen von SWR Fernsehen aus dem Jahre 2015

Indexentry person
Lierow, Hartmut; Rechtsanwalt
Wörz, Harry; Installateur, Bauzeichner, 1966-

Date of creation
11. Juni 2015

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Rights
Last update
20.01.2023, 4:52 PM CET

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Object type

  • AV-Materialien

Time of origin

  • 11. Juni 2015

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