Architektur
Stadtkirche-Kirchturm Eingangshalle im Westen mit Kreuzrippengewölbe und Schlußstein in Farbigkeit
Kurzer Hintergrund: Erste Beurkundung findet sich um Jahre 1096, als das „castrum Vehingen“ als Sitz der Grafen von „Vihingen“. Nahe des Schloßberges entstand auch alsbald eine kleine Ansiedlung, im Kern mit der Peterskirche zu Romanischer Zeit. Mit der Stadtwerdung im 13. Jh. erfolgt rasch eine starke Befestigung, bei welcher das im Nordwesten auf dem Schlossberg beherrschend gelegene Schloß „Kaltenstein“ mit einbezogen wird. Handel und Handwerk lassen die Stadt gedeihen, durch die Enz werden auch viele Mühlen betrieben. Im Jahr 1339, mit dem Aussterben der Grafen, wechselt der Besitz an Württemberg, welches hier einen ständigen Oberamtssitz einrichtet. Vor allem das Kloster Herrenalb erwirbt Besitz in der Stadt und errichtet den Herrenalber Pfleghof. Gegen Ende des 15. Jh. wird die Stadtbefestigung verstärkt und der beeindruckende Pulverturm im Südosten kündet noch heute davon. Zwei schwere Brände suchten die Stadt heim: 1617 wurden Teile der Stadt vernichtet, aber rasch wieder aufgebaut. Den Dreißigjährigen Krieg überstand die Stadt relativ glimpflich, doch die zweite „Feuersbrunst“ des Jahres 1693 machte dies „wett“: Im Pfälzischen Erbfolgekrieg wurde die Stadt durch furagierende französische Truppen systematisch niedergebrannt. Es dauerte teils bis 1700, ehe der Wiederaufbau abgeschlossen war. Der heute sehr ansehnliche Fachwerkbestand mit mehreren geschlossen erhaltenen Straßenzügen stammt aus dieser Zeit, auf älteren Kellergeschossen. Ab 1815 wurden die Stadttore abgetragen, ebenso der Wehrgang der Stadtmauer und schließlich auch Strecken derselben. Erhalten haben sich Abschnitte im Süden sowie die Wangen- oder Schenkelmauern, die steil zum Schloß emporziehen. Dank eingehender Restaurierungen, die auch in jüngster Zeit fortgesetzt wurden, bietet Vaihingen an der Enz einen sehr besuchenswerten Prospekt. Nachfolgend weitere Informationen zu den jeweils dargestellten Themenbereichen: STADTKIRCHE Erstmals 1239 als Kapelle genannt, unterging sie nach der Erhebung zur Pfarr- und damit Stadtkirche ab 1418 einem stetigen Ausbau, der ab 1518 in der Erweiterung zur dreischiffengen Basilika gipfelte. Über Jahre und Jahrzehnte zog sich dies hin – auch durch nicht immer flüssige Geldmittel behindert – 1618 wurde eine Renovierung vorgenommen, an der auch der herzogliche Baumeister Heinrich Schickhardt (der Jüngere) Maßgeblichen Anteil hatte. Selbst im 19. Jh. waren die Bauaktivitäten noch nicht abgeschlossen, als man das Chor abtrug und die Ostwand mit einer großen Fensterrose unter Leitung von Baumeister Heinrich Dolmetsch neu aufführte.
- Location
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Vaihingen an der Enz
- Collection
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Städte und Dörfer
- Related object and literature
- Event
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Herstellung
- (when)
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13 Jh
- (description)
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Frühgotisch (ab 1513 Renaissance-Ausbau)
- Last update
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16.05.0003, 4:31 AM CET
Data provider
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Universitätsbibliothek. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Architektur
Time of origin
- 13 Jh