Bestand
Dienststellen und Einheiten des Kriegskarten- und Vermessungswesens des Heeres (Bestand)
Geschichte des
Bestandsbildners: Dem am 1. November 1941 eingesetzten Chef
des Kriegskarten- und Vermessungswesens unterstanden
unmittelbar die Höheren Offiziere des Kriegskarten- und
Vermessungswesens, die Arbeitsstäbe und Heereskartenlager in
den besetzten Gebieten und im Reichsgebiet sowie die
Heeresplankammer, ab Juli 1940 das Kriegskartenhauptamt und
die Heeresvermessungsstelle Wien. Die Dienststelle des
Kommandeurs der Karten- und Vermessungstruppen war mit der
Führung der Vermessungs-Regimentsstäbe, der Vermessungs- und
Kartenabteilungen, der Feld- und Kartendruckereiabteilungen,
der Kartenstellen und den Ia/Mess-Offizieren des Feldheeres
betraut.
Die
organisationsgeschichtlichen Angaben und
Unterstellungsübersichten sind aus dem Werk von Georg Tessin,
"Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS
im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945", Bd. I, S. 215-216 und S.
197-198, Frankfurt/Main und Osnabrück, 1966 ff.
übernommen.
Kriegskarten- und
Vermessungswesen
Am 1.11.1941 wurde im
Generalstab des Heeres die Dienststelle Chef des
Kriegskarten- und Vermessungswesens geschaffen. Ihm
unterstanden sowohl a) die vorhandenen Ämter wie b) die
Truppen, diese unter einem Kommandeur der Karten- und
Vermessungstruppen.
Die Kriegskarten-
und Vermessungsämter waren 1941 als Deutsche
Militärkartographische Institute (so Warschau, Riga, Minsk,
und Prag) oder als Arbeitsstäbe für Kriegskarten- und
Vermessungswesen (so Brüssel und Paris) errichtet worden und
wurden 1942 zunächst mit Ortsnamen und seit September 1943
mit den Nummern 1-10 bezeichnet. Ihnen vorgesetzt waren vier
Höhere Offiziere des Kriegskarten- und Vermessungswesens:
Nordost, Ost, Südost und West, von denen Nordost am 1.2.1944
mit Ost verschmolzen und West nach dem Vorstoß der Alliierten
an den Rhein aufgelöst wurde. So blieben nur Ost in Warschau
und Südost in Prag bestehen.
Nach dem
Stande vom 16.2.1944 waren die Bereiche der Höheren Offiziere
wie folgt gegliedert:
Ost (Lemberg)
mit den Ämtern 1 (Warschau; mit Heeres-Kartenlager 588), 2
(Riga; mit den Zweigstellen Reval und Dorpat), 3 (Kauen), 4
(Krakau; mit den Heeres-Kartenlagern 566, 569 und 587)
Südost (Prag) mit den Ämtern 7 (Prag), 8
(Belgrad), dem Arbeitsstab Athen und dem Heeres-Kartenlager
584
West (Paris) mit den Ämtern 9
(Brüssel; mit den Heeres-Kartenlagern 579 und 586) und 10
(Paris; mit Heeres-Kartenlager 585).
Der Frontnachweiser 1944/45 nennt neben dem
Heeres-Hauptkartenlager 563 in Berlin die OKH-Kartenlager 562
(Hamburg), 564 (Wiesbaden), 565 (Ludwigsburg; vorher
Montauban), 566 (Wien), 567 (München), 581 (Insterburg), 585,
586 und 587.
Bei allen Divisionen
befanden sich Kartenstellen, die die Nummer der
Divisionstruppen der jeweiligen Division trugen (siehe D I,
Abschnitt 5). Die Kartenstellen der Korps führten die Nummer
ihres Korps + 400, also 401 ff.
Die
bei Kriegsausbruch und später durch die
Beobachtungs-Ersatz-Abteilungen aufgestellten
Vermessungs-Abteilungen wurden am 20.6.1941 richtig in
Vermessungs- und Karten-Abteilungen umbenannt. Sie gehörten
zu den Heerestruppen. Die Armee-Kartenstellen wurden 1943 in
diese Abteilungen eingegliedert.
Bei
den Heeresgruppen Nord, Mitte und Süd sowie beim Ob. West
waren am 1.9.1943 Vermessungs-Regimentsstäbe z. b. V.
errichtet worden, die 1944 wieder aufgelöst wurden.
Das OKH verfügte über die
Felddruckerei-Abteilung 631; den Heeresgruppen waren nur zum
Teil leichte Karten-Druckerei-Abteilungen zugeteilt
worden.
Übersicht des Kriegskarten-
und Vermessungswesens
Vermessungs-Regiment-Stäbe z. b. V. 1-4
Vermessungs-Abteilungen: 1-3, 501, 601, 602,
604, 607, 608, 613, 617, 618, 620, 624, 631, 633
Vermessungs- und Karten-Abteilungen: 501,
573, 601, 602, 604, 607, 608, 613, 617, 618, 620, 624, 631,
633
Kriegskarten- und
Vermessungsämter: 1-10
leichte
Karten-Druckerei-Abteilungen: 520, 530, 532, 535, 537,
555
Felddruckerei-Abteilung 631 (beim
OKH)
Heeres-Vermessungs-Schulen
Inhaltliche
Charakterisierung: Vorhanden sind nur vereinzelte Unterlagen
des Kriegskartenhauptamtes/Heeresplankammer (11 AE/1942-45),
des Höheren Offiziers des Kriegskarten- und Vermessungswesens
Ost in Warschau (5 AE/1942-45) sowie der
Heeresvermessungsstelle Wien (1 AE/1941-42), der
Korpskartenstellen 411 (1AE/1940, 1941-42), 413 (1 AE/1938)
und 452 (1 AE/1939-45), ferner der Vermessungs- und
Kartenabteilungen 516 (5 AE/1944), 573 (1 AE/1943), 607 (1
AE/1939), 618 (2 AE/1941-42), 620 (1 AE/1945) und 633
(Chronik).
Erschließungszustand:
vollständig erschlossen
Zitierweise: BArch RH
43/...
- Bestandssignatur
-
Bundesarchiv, BArch RH 43
- Umfang
-
87 Aufbewahrungseinheiten; 0,4 laufende Meter
- Sprache der Unterlagen
-
deutsch
- Kontext
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Norddeutscher Bund und Deutsches Reich (1867/1871-1945) >> Militär >> Reichswehr und Wehrmacht 1919 bis 1945/1946 >> Reichsheer und Heer >> Kommandobehörden, Verbände und Einheiten >> Weitere Einheiten
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Fremde Archive: Deutsche Dienststelle (WASt), Berlin: Erkennungsmarkenverzeichnisse und namentliche Verlustmeldungen
Verwandtes Archivgut im Bundesarchiv: Bestände:
RH 5 (OKH / Chef des Kriegskarten- und Vermessungswesens)
MSG 2 (Militärgeschichtliche Sammlung)
Literatur: Held, Walter: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg. Eine Bibliographie der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur. 5 Bde. Osnabrück 1978 ff.
Tessin, Georg: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945. 20 Bde. Osnabrück 1967 ff.
- Provenienz
-
Dienststellen und Einheiten des Kriegskarten- und Vermessungswesens des Heeres, 1939-1945
- Bestandslaufzeit
-
1939-1945
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
16.01.2024, 08:43 MEZ
Datenpartner
Bundesarchiv. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Beteiligte
- Dienststellen und Einheiten des Kriegskarten- und Vermessungswesens des Heeres, 1939-1945
Entstanden
- 1939-1945