Bestand
Landkreis Vechta (Bestand)
Enthält: Kreispersonalsachen 1926-1978 (8); Politische Gremien (Kreistag, Ausschüsse) 1945-2001 (404); Kreishaushalt 1937-1958 (7); Kreisgrenzen/Landkreisordnung/Landkreispartnerschaften 1915/1994 (4); Landeshoheit, Staatsverfassung (Gebiets- und Verwaltungsreform) 1946-1992 (44); Polizeisachen (u.a. Vereine) 1947-1989 (8); Medizinal-, Gesundheits- und Veterinärwesen 1889-2004 (173); Handel, Gewerbe und Wirtschaft (vor allem Wirtschaftsförderung) 1815-1994 (1091) (u.a. Schank- und Gaststätten 1815-1994 (108); Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" 1967-1992 (188); Verkehr 1911-1957 (3); Straßen- und Wegesachen 1911-1957 (3); Kreisverbandssachen 1948-1958 (2); Gemeindesachen, u.a. Meldeunterlagen Neuenkirchen-Vörden 1893-1970 (148); Land- und Forstwirtschaft, Viehzucht 1947-1973 (10); Siedlungs-, Moor- und Verkoppelungssachen 1909-1984 (15); Wasser- und Bodenverbände 1886-1977 (46); Ent- und Bewässerungsachen, Wasserversorgung, Kanalisation 1885-1977 (29); Militär- und Kriegsangelegenheiten (u.a. Kriegsschäden) 1939-1964 (114); Wohlfahrstangelegenheiten (u.a. Sozialer Wohnungsbau, Vertriebene und Flüchtlinge) 1947-1987 (139)
Beschreibung: Dep 20 VEC Landkreis Vechta
Geschichte des Bestandsbildners: Der Landkreis Vechta ist im Kern deckungsgleich mit dem Amtsbereich Vechta, der sich Ende des 19. Jahrhunderts herausbildete, und kann im Grunde auf das gleichnamige frühneuzeitliche Amt zurückblicken. Trotz der konfessionellen und wirtschaftlichen Nähe zum Nachbarkreis Cloppenburg setzte man sich in Vechta gegen die geplante Zusammenlegung mit dem Kreis Cloppenburg in der Verwaltungs- und Gebietsreform zur Wehr. Erst nach neun Jahre andauernden Protesten und Resolutionen war mit Verabschiedung des niedersächsischen Gesetzes zur Verwaltungs- und Gebietsreform von 1977 die bis heute fortdauernde Selbstständigkeit gesichert. Mit der kommunalen Gebietsreform von 1974 verloren die ehemaligen Gemeinden Langförden und Lutten ihre Selbstständigkeit; Langförden wurde der Stadt Vechta, Lutten der Gemeinde Goldenstedt angegliedert. Die Gemeinde Neuenkirchen wurde durch die bis dahin osnabrückischen Gemeinden Vörden, Hörsten und Hinnenkamp vergrößert.
Der Landkreis Vechta umfasst in seinem jetzigen Umfang die Stadtgemeinde Vechta, Stadt- und Landgemeinde Lohne, die Landgemeinden Bakum, Damme, Dinklage, Goldenstedt, Holdorf, Neuenkirchen, Steinfeld und Visbek auf einer Gesamtfläche von ca. 812 qkm mit etwa 132.000 Einwohnern bei einer außergewöhnlich günstigen Altersstruktur (2006: 1/3 unter 26 Jahre). Die natürliche Bevölkerungsentwicklung mit einer Geburtenrate von 1,8 und die gestiegene Anzahl von Zuwanderern erbrachten ein Bevölkerungswachstum von + 26,3 % im Zeitraum von 1990 bis 2006. Sowohl die Kreisstadt Vechta (ca. 31.000 Einwohner) als auch die Stadt Lohne (ca. 26.000 Einwohner) bilden die urbanen Mittelzentren im ansonsten ländlich geprägten Landkreis. Diesem ländlichen Charakter entspricht die Tatsache, dass rund 69 % der Gesamtfläche landwirtschaftliche Nutzfläche sind, obwohl nur 3,6% der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Primärsektor arbeiten. Die größten Anteile fallen an verarbeitendes Gewerbe (47 %) und Dienstleistungen (34 %) (Stand 2008). Die landwirtschaftliche Produktion erreicht trotzdem durch agrarindustrielle Strukturen Produktionsquoten von europäischer Bedeutung. So gilt der Landkreis Vechta als Zentrum der Fleischveredelung mit einer der europaweit größten Konzentration an Mastbetrieben für Geflügel, Schweine- und Rindfleisch. Neben der Tierhaltung ist auch der Anbau von Obst und Gemüse von Bedeutung: Der Raum Goldenstedt-Visbek-Langförden gilt als das zweitgrößte geschlossene Obst- und Gemüseanbaugebiet Nordwestdeutschlands. Diese gut gemischte, auf mittelständischer Industrie beruhende wirtschaftliche Struktur des Kreises begünstigt die Beschäftigungssituation. Der Landkreis liegt in der Arbeitslosenstatistik deutlich unter dem Landesdurchschnitt.
Bestandsgeschichte: Die Akten wurden nach 1946 vielfach weiter geführt, ein Registraturschnitt erfolgte erst zu Beginn der sechziger Jahre. Teilweise reichen die Akten ins 19. Jahrhundert zurück, im Fall der Schankkonzessionen sogar bis 1815. Eine Hinzuziehung des staatlichen Vorgängerbestandes Landratsamt Vechta (Best. 231-5) ist daher zu empfehlen.
Findmittel: Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Zusatzinformationen: Abgeschlossen: Nein
Zusatzinformationen: teilweise verzeichnet
- Reference number of holding
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Nds. Landesarchiv, Abt. Oldenburg, NLA OL, Dep 20 VEC
- Extent
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42; 2599 Verzeichnungseinheiten (Stand Juni 2018)
- Context
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Nds. Landesarchiv, Abt. Oldenburg (Archivtektonik) >> Gliederung >> 3 Nichtstaatliches Archivgut >> 3.2 Kommunale Verwaltungsträger >> 3.2.1 Landkreise
- Related materials
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Literatur: Hans-Joachim Behr (u.a.), Heimatchronik des Kreises Vechta, Köln 1976; Joachim Kuropka, Landkreis Vechta 1964-1989. Rückblick und Ausblick, Vechta 1989; Deutsche Landkreise im Portrait: Vechta. Landkreis im Oldenburger Münsterland, hg. von der Kreisverwaltung Vechta, 3. Auflage 1994; Albrecht Eckhardt (Hg.), Oldenburgisches Ortslexikon, Bd. 2, Oldenburg 2011, S. 1024 ff.
- Date of creation of holding
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1815-2016
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Last update
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30.01.2023, 12:35 PM CET
Data provider
Niedersächsisches Landesarchiv. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
Time of origin
- 1815-2016