Bestand
Bank der deutschen Luftfahrt AG (Bestand)
Geschichte des Bestandsbildners:
Die Bank der Deutschen Luftfahrt, auch Aero- oder Luftfahrtbank
genannt, entstand durch die Umwandlung der Luftfahrtkontor GmbH in
eine Aktiengesellschaft mit Gesellschafterbeschluss vom 6. Juli 1940.
Gegenstand des Unternehmens laut Satzung von diesem Datum war "die
Durchführung von Bankgeschäften aller Art und von damit
zusammenhängenden Geschäften, die mittelbar oder unmittelbar Zwecken
der Luftfahrt dienen, ferner die Verwaltung und Überwachung von
Unternehmen der Luftfahrt sowie die Durchführung all dieser Geschäfte
auch im Treuhandverhältnis" [1]. Die Luftfahrtkontor GmbH war im
Kontext der Übernahme des Junkers-Konzerns 1933/34 durch das
Reichsluftfahrtministerium (RLM) gegründet worden und besaß 1938 die
Zuständigkeit für die Verwaltung 1. der an Unternehmen der
Luftfahrtindustrie verpachteten Anlagen in Reichsbesitz, 2. der
Beteiligungen des Reichs an Unternehmen der Luftfahrtindustrie und 3.
der Investitionskredite [2]. Im Zuge des sogenannten "Kapitalschnitts"
zur Reform der Unternehmensfinanzierung wurden die bis dahin gewährten
Investitionskredite in staatliche Beihilfen für Sonderabschreibungen
umgewandelt und die Firmen angehalten, verstärkt eigene Mittel und
Fremdkapital zur Investitionsfinanzierung einzusetzen. Dazu erachtete
man sowohl im RLM als auch im Reichsfinanzministerium (RFM) die
Einrichtung einer eigenen Geschäftsbank für die Luftfahrt als
sinnvoll, die mit ihren Krediten den Anschub für das Engagement
anderer Banken und sonstiger Geldgeber darstellen sollte und der alle
Reichsbeteiligungen auf dem Gebiet der Luftfahrtindustrie und des
Luftverkehrs zu übereignen waren. Am 9. Juni 1939 erhielt die
Luftfahrtkontor GmbH vom Reichskommissar für das Kreditwesen die
Zulassung als Bank und erwarb nach Kriegsbeginn rasch den Charakter
einer "Universalbank der deutschen Luftfahrt" [3]. Neben den
herkömmlichen Investitionskrediten vergab die Luftfahrtbank an die
Luftfahrtrüstungsunternehmen - ähnlich wie die Deutsche Industriebank
für die Lieferanten von Heer und Marine - seit Herbst 1939 mehr und
mehr auch die vom Reichswirtschaftsministerium (RWM) bereitgestellten
Kredithilfen für die Mobilisierung der Rüstungsproduktion (kurz:
"Mobkredite") mit Reichsbürgschaft. Dies bedingte eine erhebliche
Ausweitung des Kreditvolumens der Bank, was gemeinsam mit der
deutlichen Erhöhung der verwalteten Beteiligungen und der Einlagen der
Luftfahrtfirmen sowie der zunehmenden Betätigung an der Börse und am
Geldmarkt zur Umbenennung in "Bank der Deutschen Luftfahrt" und
Umwandlung in eine AG führte. Damit wurde dem Wunsch des
Generalluftzeugmeisters Ernst Udet entsprochen, dass "die Eigenschaft
des Unternehmens als Bank in der Firmenbezeichnung zum Ausdruck"
kommen möge [4].
Die Bank der Deutschen
Luftfahrt residierte wie ihre Vorgängerin Luftfahrtkontor zunächst in
Berlin-Schöneberg, Am Park 12. In der Nacht vom 1. auf den 2. März
1943 brannte das Ge‧bäude nach einem alliierten Luftangriff
vollständig aus, woraufhin die Bank ihre Geschäfts‧räume in das
Zentrum von Berlin (Werderstr. 7) verlegen mußte. Infolge des Brandes
scheint auch Aktenverlust zu beklagen gewesen zu sein [5]. Unzufrieden
mit der nicht als standes‧gemäß erachteten Unterkunft, forcierte man
seitens der Bank noch im Frühjahr 1944 die Bemühungen, das früher der
jüdischen Firma Panofski & Co. gehörende Grundstück An der
Stechbahn 1-4 käuflich zu erwerben, um dort einen großräumigen Neubau
errichten zu kön‧nen, doch stieß man mit diesem Vorhaben beim RFM
trotz der Parteinahme des Ministerial‧dirigenten im RLM Alois Cejka
offenbar auf taube Ohren [6]. Auswärtige Vertretungen besaß die Bank
der Deutschen Luftfahrt 1944 in München 15 (Bavariaring 47), Wien 1
(Reichsratstr. 1) und Budapest (IV. Szervita-tér 10) [7]. Im September
1941 übernahm die Aerobank rückwir‧kend zum 1. Juli 1941 das gesamte
Aktienkapital der NV Hollandsche Buitenlandbank, die fortan als
"Aero-Bank NV" mit Sitz in Den Haag und Amsterdam fungierte.
Gleichzeitig erhielt man die Genehmigung zur Errichtung eines
selbständigen Bankinstituts in Paris ("Aero-Bank, Paris"). Den beiden
westlichen Filialen oblag die Finanzierung der in die Niederlande und
nach Frankreich verlagerten Rüstungsaufträge; die Aero-Bank in Paris
besaß zudem noch dadurch eine spezielle Bedeutung, daß sie in der
französischen Hauptstadt die einzige unter deutschem Einfluß stehende
Bank war [8]. Zur Bank der Deutschen Luftfahrt gehörten außerdem zwei
große Tochtergesellschaften: Zum einen die im November 1943 durch
Zu‧sammenschluss der Gesellschaft für Luftfahrtbedarf mbH (gegründet
1939 durch das RLM zur Steuerung von Ankauf und Verwaltung bzw.
Verteilung von Ersatzteilen in der Luftfahrt‧industrie) mit der
Deutschen Luftfahrt- und Handels-AG (Delhag) entstandene
Luftfahrtbe‧darfs-AG in Berlin-Köpenick [9]; zum anderen die vom RLM
zur Verwaltung der Pachtwerke errichtete Luftfahrtanlagen GmbH in
Berlin-Steglitz mit ihrem Zweigunternehmen, der Luft‧fahrtanlagen Ost
GmbH (Sitz Krakau, gegründet zur treuhänderischen Verwaltung der
Luft‧fahrtunternehmen im "Generalgouvernement") [10]. Direktor der
Bank der Deutschen Luft‧fahrt während des gesamten Zeitraums ihres
Bestehens war Fritz Rudorf, nach dem Zweiten Weltkrieg u. a.
Vorstandsmitglied der Dresdner Bank.
Organisations- oder Aktenpläne der Bank der Deutschen Luftfahrt
sind nicht überliefert, doch liegen im Bestand R 2
(Reichsfinanzministerium) eine Reihe von Geschäfts-, Vierteljahres-,
Jahres- und Prüfungsberichten vor, aus denen die erfolgreiche
wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens in aller Deutlichkeit
hervorgeht [11]. Zum Zeitpunkt der Gründung viert‧größtes deutsches
Kreditinstitut, etablierte sich die Aerobank seit 1941 unangefochten
an dritter Stelle hinter Deutscher und Dresdner Bank. Das
Grundkapital, das bei der Gründung 70 Mio. RM betrug, wurde 1943 auf
150 Mio. RM erhöht; die Kundschaftseinlagen stiegen beispielsweise von
82,6 Mio. RM (verteilt auf 311 Konten) im März 1941 auf 272,7 Mio. RM
(auf 419 Konten) ein Jahr später; die Beteiligungen erhöhten sich von
175 Mio. RM im März 1941 auf 856 Mio. RM im September 1944; das
Kontingent der reichsverbürgten Kredite wuchs von 250 Mio. RM im Juni
1940 sukzessive auf 1,9 Mrd. RM im August 1944 an - bei der Deutschen
Industriebank dagegen im selben Zeitraum "nur" von 500 auf 650 Mio. RM
[12]. Wie erhofft zogen die "Anschub-Kredite" der Aerobank Kredite
anderer Geldgeber nach sich. Die Produktion der Luftfahrtindustrie
erfuhr bis 1944 eine Ausweitung beträchtlichen Ausma‧ßes und hatte
wesentlichen Anteil am vermeintlichen deutschen "Rüstungswunder"
während des Zweiten Weltkrieges [13]. Zunehmende Bedeutung bei den
Geschäftsabschlüssen er‧langte die sogenannte Kriegsrisikoklausel, mit
der den Firmen Kompensationen für einen unvorhergesehenen
Auftragsrückgang für Anlagen, die während des Krieges auf
Veranlas‧sung von Reichsbehörden zu errichten waren, eingeräumt wurden
[14]. Eine erneute Reform der Auftragsfinanzierung ab dem Frühjahr
1943 unterbrach das Wachstum der Rüstungsproduk‧tion nicht: Fortan
leistete das RLM keine Anzahlungen mehr, sondern überwies erst nach
Fertigstellung eines Auftrages die volle, preisgeprüfte Summe. Zur
Vorfinanzierung wurden daraufhin in noch verstärktem Maß
Bankenkonsortien gebildet, innerhalb derer im Bereich der Luftfahrt
nahezu ausschließlich der Aerobank die Federführung zufiel. Eine
Ausnahme stellte lediglich die 1943 aus dem Zusammenschluss aller
Heinkel-Unternehmen hervorge‧gangene Ernst Heinkel AG (EHAG) dar, wo
die Commerzbank das Konsortium führte [15]. Das Geschäft der Bank der
Deutschen Luftfahrt konzentrierte sich im Vergleich zu den ande‧ren
Großbanken auf relativ wenige Kunden, unter denen als bedeutendste mit
großem Ab‧stand die Junkers Flugzeug- und Motorenwerke, ferner die
Arado-Flugzeugwerke und die Flugmotorenwerke Ostmark hervorzuheben
sind. Erst im Jahr 1945 sank die Bereitschaft der Banken, an der
Auftragsfinanzierung teilzunehmen, sichtbar. Die Bestrebungen der
Aero‧bank, ihre Beteiligungen an Luftfahrtunternehmen noch zu
veräußern, blieben ohne wesent‧lichen Erfolg. Immer mehr Firmen waren
infolge der Zerstörungen ihrer Betriebe nicht mehr erreichbar oder
zahlungsunfähig geworden. Zum 30. Juni 1945 wurde den letzten
verbliebe‧nen Mitarbeitern der Bank der Deutschen Luftfahrt
gekündigt.
[1] BArch R 2/5550, Bl. 188. Siehe
zum Umwandlungsprozeß auch R 2/5658.
[2] BArch
R 2/5550, Bl. 55.
[3] Vgl. Budraß,
Flugzeugindustrie und Luftrüstung, S. 498-503, das Zitat S. 500.
[4] In einem Schreiben an den MinR im RFM Mayer vom
27. Jan. 1940, BArch R 2/5550, Bl. 131.
[5]
BArch R 8121/394 und 409.
[6] BArch R 2/5551,
Bl. 111ff.
[7] BArch R 2/5656, Bl. 47.
[8] BArch R 2/5551, Bl. 56f.; zur
Geschäftsentwicklung der Auslandsinstitute siehe die Berichte und
Bilanzen in R 8121/719 und 737 sowie R 2/5530-5536.
[9] BArch R 8121/18, 19 und 484.
[10]
BArch R 8121/450-451 und 636; R 2/5490.
[11]
BArch R 2/5653-5657; siehe auch die Umwandlungsbilanz zum 1. April
1940 und die verschiedenen Vermerke des MinR/MinDirig im RFM Mayer zu
den Geschäftsberichten in den genannten Akten und in R 2/5550-5551
sowie die Jahresabschlüsse 1941/42-1943/44 in R 2/5551a. Das
Geschäftsjahr bei der Aerobank lief jeweils vom 1. April bis zum 31.
März.
[12] BArch R 2/5551, Bl. 57, 76 und 127;
R 2/5653, Bl. 6f.; R 2/5655, Bl. 65; R 2/5656, Bl. 12.
[13] Vgl. z. B. Blaich, Wirtschaft und Rüstung, S.
50-53 und S. 130f.; Boelcke, Stimulation und Verhalten von
Unternehmen, S. 104; Eichholtz, Geschichte der deutschen
Kriegswirtschaft Bd. 3, S. 163-175.
[14] Vgl.
Boelcke, Die Kosten von Hitlers Krieg, S. 129f.; Eichholtz, Geschichte
der deutschen Kriegswirtschaft Bd. 2, S. 522.
[15] Vgl. Budraß, Flugzeugindustrie und Luftrüstung, S.
760-765.
Bestandsbeschreibung:
Bestandsgeschichte
Die über den Zweiten
Weltkrieg hinaus erhalten gebliebenen Akten der Bank der Deutschen
Luftfahrt AG sind 1970 vom Deutschen Wirtschaftsinstitut (Ost-)Berlin
an das Deutsche Zen‧tralarchiv Potsdam übergeben worden und bildeten
dort den Bestand 80 Ba 6. Im Zuge der Zusammenführung der Bestände des
Bundesarchivs und des Zentralen Staatsarchivs der DDR nach der
Wiedervereinigung erhielt der Bestand unter Übernahme der in Potsdam
vor‧genommenen Zählung der einzelnen Aufbewahrungseinheiten die
Bestandssignatur R 8121.
Archivische Bewertung
und Bearbeitung
Bereits im Deutschen
Wirtschaftsinstitut hatten die Firmenakten der Bank der Deutschen
Luftfahrt vier- bis fünfstellige Nummern erhalten, die auf heute
teilweise nicht mehr erhalte‧nen Aktenschwänzen angebracht worden
waren. Lagen zu einer Firma mehrere Bände vor, waren abgeleitete
Signaturen gebildet worden. Nach der Übernahme durch das Deutsche
Zentralarchiv wurde der Bestand dort von August 1971 bis Juli 1972 auf
Karteikarten erfasst, wobei die neue, mit 1 beginnende Signierung in
ihrer - willkürlichen, jedenfalls nicht alpha‧betischen oder
chronologischen - Reihenfolge im wesentlichen dem vorgefundenen
Zustand entsprach, doch wurden nun auch mehrere Bände zu einem
Geschäftskunden fortlaufend durchgezählt. Eine Kassation ist wegen des
hohen inhaltlichen Werts damals wie auch spä‧ter nicht erfolgt. Die
Karteikarten hat man alphabetisch sortiert; zur Anfertigung eines
Find‧buchs ist es offenbar nie gekommen.
Im
Gegensatz zu den Personalakten der Bank, die nur vereinzelt vorliegen
- mit einer auffäl‧ligen Häufung beim Anfangsbuchstaben W - und
deshalb keinen eigenen Bestand bilden, scheinen die Akten der
Firmenkunden vergleichsweise vollständig überliefert zu sein. Darauf
deuten zumindest die dem Reichsfinanzministerium zur Verfügung
gestellten und im Bestand R 2 verschiedentlich dokumentierten Listen
der Beteiligungen der Aerobank hin: Zu beinahe allen dort aufgeführten
Firmen befinden sich auch Akten im Bestand R 8121.
Die Findkartei von 1971/72 bildete die Grundlage der jetzt
vorliegenden Verzeichnung und Klassifikation, die mit dem
BASYS-S-Programm des Bundesarchivs zur IT-gestützten Er‧schließung und
Findbucherstellung im Herbst 2006 durchgeführt wurde. Dabei ging es in
erster Linie um eine Anpassung zumal des Vokabulars an die aktuellen
Erschließungsrichtli‧nien, um die Ausbügelung gravierender Fehler
besonders bei der Titelbildung, die Ergän‧zung fehlender Laufzeiten,
die behutsame Vereinheitlichung der seinerzeit sehr unterschied‧lich
gewichteten Enthält-Vermerke und die Gruppierung zusammengehöriger
Bände zu Se‧rien und Bandfolgen, die fast ausschließlich archivisch
gebildet wurden. Zur Vereinfachung der Recherche wurden zudem
gelegentliche Verweise auf weitere einschlägige Akten aus
Bundesarchiv-Beständen eingerichtet. Die alphabetische Sortierung nach
Firmennamen wurde als in diesem Fall einzig sinnvolle beibehalten;
außerhalb dieser Klassifikationsgruppe stehen lediglich die
überschaubaren Personalakten und die Unterlagen aus Auskunftei,
Kre‧ditabteilung und Tochterinstituten der Bank der Deutschen
Luftfahrt. Ortsnamen sind durch‧weg in der deutschen Form
angegeben.
Inhaltliche Charakterisierung:
Den Großteil der Überlieferung bilden die Einzelfallakten zu den
Firmenkunden der Bank der Deutschen Luftfahrt, die prinzipiell nach
demselben Schema in 5 Rubriken untergliedert sind: 1. je nach Anfall
Betriebsmittelkredite, Investitionskredite, Tilgungsdarlehen,
Avalkredite (mit Kreditprotokollen); 2. Bilanzen inklusive Gewinn- und
Verlustrechnungen, Zwischenbilanzen, Prüfungsberichten etc.; 3.
Rechtsverhältnisse/Auskünfte (hier befinden sich die
Handelsregi‧sterauszüge sowie die sehr oft von der Auskunftei W.
Schimmelpfeng, teils auch von ande‧ren Auskunfteien, Groß- und
regionalen Banken eingeholten Informationen über die Ent‧wicklung der
Unternehmen und die Firmenleitungen, in den Enthält-Vermerken als
"firmen‧geschichtlicher Abriss" notiert); 4. RLM, d. h. Korrespondenz
mit dem Reichsluftfahrtministe‧rium über die Firma sowie Verträge
zwischen dem Reich und der Firma; 5. erledigte Kredite. Vor diesen 5
Rubriken befindet sich meist eine eingeheftete Mappe mit allgemeiner
Korre‧spondenz, etwa über die Änderung von Firmennamen, Verlagerungen
u. ä., sowie Vermerken über Besprechungen, die bei umfangreichen
Geschäftsbeziehungen aus dem Ordner her‧ausgenommen und als eigene
Akte geführt sein kann. Im Fall von Konsortien wurden in der Regel zu
den einzelnen mit- bzw. unterbeteiligten Banken eigene Hefter
angelegt, die gleichfalls in den Hauptordner integriert wurden.
Schließlich verfügen die meisten Ordner über eine lose eingelegte
Mappe mit Anlagen (Lageplänen, Katasterzeichnungen,
Grund‧buchauszügen, Mantelabtretungen, Sicherungsübereignungen,
Mietverträgen, Versiche‧rungsscheinen u.ä.), die nur in Ausnahmefällen
- offenbar dann, wenn sie versehentlich vom Hauptordner getrennt wurde
- als eigene Akte behandelt wurde. Zu den größten Kunden existieren
mitunter noch separate "Beiordner", in denen Bilanzen, Gewinn- und
Verlustrech‧nungen, Vermerke über Konzerngliederungen oder
-neuordnungen, Prüfungsberichte etc. in eigene Fächer eingeordnet
wurden. Die Vorgänge innerhalb der Akten sind kaufmännisch abgelegt.
Zu beachten ist, daß die Bilanzen der Firmenkunden oft älteren Datums
sind als der eigentliche Laufzeitbeginn der Akten, da sich die Bank im
Normalfall vor der Aufnahme von geschäftlichen Beziehungen über die
bisherige wirtschaftliche Entwicklung zu informie‧ren suchte.
Die Akten der Serie "Auskunftei" beinhalten in
alphabetischer Reihenfolge alle eingeholten Auskünfte über die Kunden
der Bank der Deutschen Luftfahrt sowie über einige Unterneh‧men, zu
denen keine Akten überliefert sind. Berichte zu einer Reihe von Firmen
liegen somit doppelt vor - hier und in Rubrik 3 der Einzelfallakten,
dort allerdings ohne die vorausgegan‧genen Anfragen ‧-, doch dürfte
diese Serie, obgleich nicht alle Buchstaben erhalten sind, mit ihrer
kompakten Bündelung von Informationen über einen großen Kreis von
Unternehmen der Luftfahrtindustrie im weitesten Sinne von besonderem
Wert sein und gleichzeitig einen raschen Überblick über die mit
Recherchen beauftragten Institutionen bieten. Der zu dieser Serie
gehörige Band "Abgelehnte Auskünfte" ist ebenfalls alphabetisch
sortiert, jedoch teils nach dem Namen der bei der Aerobank um
Informationen bittenden Firma, teils nach dem Namen des Gegenstands
der Anfrage.
Die nur spärlich überlieferten
Personalakten beginnen mit dem Personalbogen und einem Foto und
verfügen außerdem über die Rubriken "Zeugnisse/Bewerbung",
"Aus‧künfte/Fragebogen", "Anstellungsvertrag" (mit Bescheinigungen
über Gehaltsänderungen) und "Allgemeines" (z. B. Beurteilungen,
Krankmeldungen, Korrespondenz mit den im Feld eingesetzten
Mitarbeitern).
Erschließungszustand:
Online-Findbuch (2006)
Zitierweise: BArch R
8121/...
- Reference number of holding
-
Bundesarchiv, BArch R 8121
- Extent
-
743 Aufbewahrungseinheiten
- Language of the material
-
deutsch
- Context
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Norddeutscher Bund und Deutsches Reich (1867/1871-1945) >> Organisationen, Verbände und Wirtschaftsunternehmen >> Wirtschaft, Finanzen, Landwirtschaft, Bau, Verkehr, Umwelt
- Related materials
-
Literatur: Boelcke, Willi A.: Stimulation und Verhalten von Unternehmen der deutschen Luftrü‧stungsindustrie während der Aufrüstungs- und Kriegsphase, in: Luftkriegführung im Zweiten Weltkrieg. Ein internationaler Ver‧gleich, hg. von Horst Boog, Herford 1993, S. 81-111.
Budraß, Lutz: Flugzeugindustrie und Luftrü‧stung in Deutschland 1918-1945, Düsseldorf 1998 (Schriften des Bundesarchivs
- Provenance
-
Bank der deutschen Luftfahrt AG, 1933-1945
- Date of creation of holding
-
1933-1945
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Last update
-
16.01.2024, 8:43 AM CET
Data provider
Bundesarchiv. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
Associated
- Bank der deutschen Luftfahrt AG, 1933-1945
Time of origin
- 1933-1945