Arbeitspapier

Kurzgefasste Analyse der Ergebnisse der Viehzählung vom 3. Mai 2023 und Prognose der Rind- und Schweinefleischerzeugung in Deutschland bis Ende des Jahres 2024

Auf globaler Ebene ist der Schweinefleischmarkt durch eine zurückhaltende Importneigung insbesondere Chinas geprägt. Trotz begrenzter Produktionssteigerungen steht genügend Schweinefleisch für Exporte zur Verfügung. Ziemlich entgegengesetzt ist die Situation auf dem Rindfleischmarkt. Insbesondere die USA zeigen einen hohen Importbedarf. Der Weltmarkt wird vornehmlich von südamerikanischen Ländern und Australien beliefert. Die Situation innerhalb der EU kann mit einer Kaufzurückhaltung und der Suche nach preisgünstigen Fleischprodukten aufgrund der hohen Inflation erklärt werden. Hauptsächlich die Schweinefleischerzeugung wurde in nahezu allen EU-Ländern deutlich eingeschränkt. Auch in der Rindfleischerzeugung setzt sich der Rückgang fort. Schwache Nachfrage und hohe Preise (getrieben teilweise durch die Exportmärkte aber auch durch hohe Produktionskosten und den Konkurrenzdruck um die knappen landwirtschaftlichen Flächen, das heißt, alternative Nutzungsmöglichkeiten der Flächen) und eine schwache Nachfrage nach Milch und Milcherzeugnissen sind die wichtigsten Gründe für diese Beschreibung. Auch in Deutschland setzt sich die zurückhaltende Neigung, Fleisch zu kaufen und zu konsumieren fort. Das war in der jüngeren Vergangenheit für Schweinefleisch der Fall aber hat nun auch Rindfleisch erfasst. Aufgrund der gestiegenen Erzeugungskosten sind die Erzeugerpreise gestiegen und ebenfalls die Verbraucherpreise. Im Ergebnis kann ein weiterer Rückgang der Nachfrage beobachtet werden. Der Rückgang der Rinderbestände war zur Maizählung etwas geringer als in den Vorjahren. Es besteht weiterhin ein großer Unterschied in der durchschnittlichen Betriebsgröße zwischen den westlichen und östlichen Bundesländern. Trotz der hohen Erzeugerpreise in allen Rinderkategorien werden fortgesetzt weniger Tiere an die Schlachthöfe geliefert. Für die nächste Zukunft wird von einer gleichbleibenden Entwicklung wie in der jüngeren Vergangenheit ausgegangen. Der Nachfragerückgang wird stärker sein als die Erzeugungseinschränkung, so dass das Exportpotenzial wächst. Das sollte auch realisierbar sein, da der Weltmarkt aktuell aufnahmefähig ist. Die Schweinebestände wurden in den vergangenen zwei Jahren massiv verkleinert. Allein in den vergangenen zwei Jahren gaben fast 20 % der Betriebe mit Schweinehaltung diese auf. Entsprechend sanken auch die Schweineschlachtungen. Aufgrund der weiterhin grassierenden ASP und entsprechender Exportrestriktionen schrumpften auch die Exporte sehr stark. Der massive Wandel der Schweinefleischerzeugung ist hauptsächlich durch den hartnäckigen Konsumrückgang in Deutschland getrieben.

Language
Deutsch

Bibliographic citation
Series: Thünen Working Paper ; No. 222

Classification
Landwirtschaft, Veterinärmedizin
Agriculture: General
Agricultural Markets and Marketing; Cooperatives; Agribusiness
Agriculture in International Trade
Agricultural Policy; Food Policy
Subject
Vieh
Fleisch
Marktanalyse
Prognose
Schweinefleisch
Rindfleisch
Livestock
meat
market analysis
forecast
pork
beef

Event
Geistige Schöpfung
(who)
Efken, Josef
Event
Veröffentlichung
(who)
Johann Heinrich von Thünen-Institut
(where)
Braunschweig
(when)
2023

DOI
doi:10.3220/WP1696487500000
Handle
URN
urn:nbn:de:gbv:253-202310-dn066936-2
Last update
10.03.2025, 11:42 AM CET

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Object type

  • Arbeitspapier

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  • Efken, Josef
  • Johann Heinrich von Thünen-Institut

Time of origin

  • 2023

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