Knochengerät

Knöcherne Tüllenspitze

Tüllenspitzen werden aus den Röhrenknochen von Schafen und Ziegen hergestellt. Für die Spitze wird ein Ende des Knochens schräg abgetrennt. Da bei dem Großteil der Stücke Hinweise auf eine klare Funktionszuweisung fehlen, wird ihre Verwendung kontrovers diskutiert. Häufig wird eine Benutzung als Lanzenspitze oder Pfriem angenommen. Die Objektgruppe tritt ab dem Neolithikum bis zur älteren römischen Kaiserzeit und im Frühmittelalter auf. Ein markanter Schwerpunkt liegt in der vorrömischen Eisenzeit. Die Tüllenspitze vom Pritzerber See besitzt eine im Querschnitt dreikantige Tülle (Typ 1), in der sich am Ende zwei Nietlöcher befanden. Ein Nietloch ist durch eine Ausbruchstelle zerstört. Die Tüllenspitze ist mit umlaufenden Ritzungen verziert.

Rechtewahrnehmung: Kreismuseum Jerichower Land, Genthin

Attribution - NonCommercial - ShareAlike 4.0 International

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Location
Kreismuseum Jerichower Land, Genthin
Collection
Geweih- und Knochengeräte der Sammlung Stimming
Inventory number
St. 22
Measurements
L. 11,8 cm; Tülle: max. Dm. 1,8 cm, Querschnitt: dreikantig (Typ 1); Spitze: Dm. 0,2 cm, Abschrägung: 3,2 cm; G. 18,04 g
Material/Technique
Knochen / bearbeitet

Related object and literature
Schatte, Torben, 2013: Lange wenig beachtet: Organische Tüllenspitzen aus Brandenburg. Arch. Berlin u. Brandenburg 2013 (2015) 24–26, Darmstadt
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Subject (what)
Lanzenspitze
Pfriem
Knochenspitze

Event
Fund
(who)
(where)
Pritzerber See
(when)
1896

Sponsorship
Die Digitalisierung wurde gefördert durch die Deutsche Digitale Bibliothek aus Mitteln des Programms „Neustart Kultur“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Rights
Kreismuseum Jerichower Land, Genthin
Last update
15.04.2025, 1:56 PM CEST

Data provider

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Object type

  • Knochengerät

Associated

Time of origin

  • 1896

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