Archivbestand

KG Eiserfeld (Bestand)

GemeindegeschichteDie Ortschaft Eiserfeld war eins von vier Kapellendörfern im alten Kirchspiel Siegen und bildete mit dem Dorf Niederschelden die südliche Spitze des Kirchspiels. Selbständig wurde die Kirchengemeinde erst im Jahr 1873, doch blickt sie - auch für die Zeit vor der Gemeindegründung - auf eine spannende und wechselhafte Geschichte zurück. Durch Graf Wilhelm I. wurde 1530 die Reformation in der Grafschaft Nassau-Dillenburg, zu der auch Eiserfeld gehörte, eingeführt. Sein Sohn Johann VI. vollzog in den 1570/80er Jahren den Übertritt seiner Grafschaft zum reformierten Bekenntnis und förderte darüber hinaus als Führer des Wetterauer Grafenvereins die Ausbreitung des Calvinismus auch in den benachbarten Territorien, so z. B. in den Grafschaften Sayn und Wittgenstein. Bis zum Jahr 1626 war die evangelische Religion in Siegen und den dazugehörigen Landschaften die übliche. Nach dem Tod Johann VI. im Jahr 1606 wurde die Grafschaft Nassau-Dillenburg in die Grafschaften Nassau-Dillenburg, Nassau-Siegen, Nassau-Hadamar und Nassau-Diez aufgeteilt. Johann VII. von Nassau-Siegen verfügte in seinem Testament zunächst, dass sein Sohn Johann VIII. der alleinige Erbe der Grafschaft sein solle. Nachdem dieser jedoch 1612 zum katholischen Glauben zurückkehrte, fürchtete Johann VII. trotz der Verpflichtung seines Sohnes, an den Religionsverhältnissen nichts zu ändern, um das reformierte Bekenntnis in seiner Grafschaft und setzte in einem neuen Testament von 1621 die Aufteilung der Grafschaft unter den drei noch lebenden Söhnen Johann VIII., Heinrich und Johann Moritz fest. Das Testament wurde jedoch von Johann VIII. angefochten und vom Kaiser annulliert. Wie Johann VII. befürchtet hatte, widerrief sein Sohn 1624 seine Verpflichtung bezüglich der Religionsverhältnisse und betrieb in den darauffolgenden Jahren mit Unterstützung des in Siegen ansässigen Jesuitenordens die Rekatholisierung des Siegerlandes. Nachdem 1632 Johann Moritz doch den Anteil der Erbschaft zugesprochen bekommen hatte, setzte sich 1636 Johann VIII. wieder in den gesamten Besitz der Grafschaft und führte nun endgültig die Rekatholisierung der Grafschaft durch. Erst nach dem Ende des 30-jährigen Krieges wurde im Jahr 1649 durch kaiserliche Sentenz das Testament von 1621 wieder rechtskräftig und die Teilung der Grafschaft in eine evangelische und eine katholische Linie vollzogen. Das Dorf Eiserfeld gehörte nach dieser Aufteilung zum katholischen Gebiet. Kirchlich blieb Eiserfeld der reformierten Nicolaikirche in Siegen zugehörig, konnte jedoch über längere Zeit von den Siegener Pfarrern nicht betreut werden, da diesen die Amtsausübung auf katholischem Gebiet untersagt wurde. Im Archiv der Kirchengemeinde Eiserfeld finden sich zwar keine Originaldokumente aus dieser Zeit, jedoch gibt die auszugsweise Abschrift einer Siegerländer Chronik detailliert Auskunft über die konfessionellen Kämpfe in der Stadt Siegen und den benachbarten Orten. Außerdem wird im Zusammenhang mit einer Auseinandersetzung zwischen den evangelischen und katholischen Eingesessenen über den Schulbau in Eiserfeld in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts ausführlich über die Konfessions- und Schulgeschichte Eiserfelds berichtet. Die endgültige Rückkehr des Siegener Fürstentums zum reformierten Bekenntnis wurde erst durch das Aussterben der katholischen Linie 1743 möglich (die evangelische war bereits 1734 erloschen), wodurch Nassau-Siegen an das Haus Nassau-Diez fiel. Die Eiserfelder Kapelle stand somit wieder uneingeschränkt der reformierten Gemeinde zur Verfügung und wurde durch den 2. Pfarrer der Siegener Stadtkirchengemeinde versorgt. Dass eine intensive Betreuung der Kirchengemeinde durch die Siegener Pfarrer nicht möglich war, begünstigte die Verbreitung der Erweckungsbewegung und des Konventikelwesens in Eiserfeld. Nachdem 1859 anstelle der Kapelle eine Kirche in der Ortsmitte von Eiserfeld errichtet worden war, richteten sich die Bemühungen der Kirchenvertreter in Eiserfeld immer mehr auf die Verselbständigung der Gemeinde aus. Zunächst einigte man sich mit der Gesamtgemeinde Siegen und den Kirchenvertretern in Niederschelden 1868 auf die Bildung eines Parochialbezirks Eiserfeld-Niederschelden innerhalb des Gemeindeverbandes Siegen und Anstellung eines eigenen Hilfspredigers mit Dienstsitz in Eiserfeld. Die kirchliche Vertretung der Gesamtgemeinde Siegen, in die seit November 1868 auch Repräsentanten aus Eiserfeld und Niederschelden gewählt wurden, berief 1869 Hilfsprediger Heinrich Doermer zum Hilfsgeistlichen für Eiserfeld und Niederschelden. Das mit einer baldigen Errichtung einer eigenständige Kirchengemeinde schon damals gerechnet wurde, zeigen die Vereinbarungen über die Finanzierung der Hilfspredigerstelle: "Mit der vollständigen Lostrennung beider Gemeinden von der Mutterkirche Siegen erlöschen alle obigen Bestimmungen, und bleiben Vorschläge zu einer neuen kirchlichen Organisation seitens der kirchlichen Vertretung für jene Zeit vorbehalten." Das Konsistorium in Münster hielt es außerdem im Hinblick auf die "künftige Abzweigung" für wünschenswert, parallel zu den Siegener Kirchenbüchern bereits ein Kirchenbuch für den Parochialbezirk anzulegen. Von Anfang an gestaltete sich die Zusammenarbeit in der Repräsentation sehr schwierig. So bestand beispielsweise Uneinigkeit über die Anzahl der monatlichen Gottesdienste, die in Niederschelden gehalten werden sollten, und die damit zusammenhängende Besoldung des Hilfspredigers. Obwohl mehrfach mit den Kirchenvertretern von Niederschelden über eine gemeinsame Gemeindegründung beraten wurde, konnte in diesem Punkt keine Einigung erzielt werden, so dass mit Urkunde vom 3./20. Dezember 1873 die "Evangelischen Eingesessenen der politischen Gemeinde Eiserfeld, mit Ausnahme des Hofes Hengsbach [...] zu einer neuen evangelischen Kirchen-Gemeinde Eiserfeld constituirt" wurden. Gleichzeitig wurde mit dieser Urkunde der Parochialbezirk Eiserfeld-Niederschelden aufgehoben, Niederschelden wieder mit der Kirchengemeinde Siegen verbunden und die bisherige Hilfspredigerstelle zur Pfarrstelle der Kirchengemeinde Eiserfeld erhoben. Im Protokoll der Kirchenvisitation zu Eiserfeld von 1874 bemängelt Superintendent Roth die Amtsführung Pfarrer Doermers, dessen Predigt den "lebendigen Gemeindegliedern" nicht genügte und dadurch die Austrittsbewegung noch förderte. So berichtet Roth von Dissidenten, die sich an die "Darbisten-Sekte" halten, und davon, dass Gemeindeglieder Abendmahlsversammlungen und Hausversammlungen besuchen. In den Visitationsprotokollen von 1880 und 1892 ist dazu weiter zu lesen: "Versammlungen werden zahlreich hier gehalten und theils von hiesigen, theils von auswärtigen Stundehaltern geleitet. Die Besucher derselben sind leider mit wenigen Ausnahmen ganz unkirchlich.", "Die sectirerischen Bewegungen halten an. In diesem Jahre sind drei Austritte von solchen zu verzeichnen, die innerlich längst von der Kirche losgelöst waren. Innerhalt der Gemeinde befinden sich überhaupt 270 Dissidenten (Baptisten, Darbysten, Irvingianer und sog. Hallelujabrüder)." Die darauffolgenden Jahrzehnte wurden geprägt von dem Pfarrer (1891-1930) und Superintendenten (1921-1930) Heinrich Hubbert. In seine Amtszeit fiel der Anbau des Kirchturms in den Jahren 1926/27, für dessen Finanzierung man sich selbst an den im Exil in Doorn lebenden Kaiser Wilhelm II. und an den westfälischen Sozialpfarrer und Politiker Reinhard Mumm wandte. Nachdem der Turm im November 1926 vor der Fertigstellung eingestürzt war, konnte die Gemeinde den neuen Turm 1927 endlich einweihen. In einem Brief an seinen Nachfolger im Pfarramt Lic. Dr. Neunobel beschreibt Heinrich Hubbert die Aufgaben des Eiserfelder Pfarrers. Dabei betont er, dass zu den Pflichten (Predigt, Gottesdienst, Seelsorge) nicht obligatorische Aufgaben wie Krankenbesuche, Kindergottesdienst und Pflege des blühenden Vereinswesens hinzugekommen sind. So bildeten sich um die Jahrhundertwende Arbeiterverein, Frauenhilfe, Jungfrauenverein, Jugendgruppe, Kirchenchor und Posaunenchor. Er beschreibt die Bevölkerung, die sich hauptsächlich aus Bergleuten, Fabrikarbeitern und kleinen Landwirten zusammensetze, als "bodenständig und von konservativ-demokratischem Charakter. [...] Es steckt in dem Siegerländer ein sehr guter, solider und gediegener Kern. Dazu hat er einen tiefen Sinn für die Religion, für das Evangelium". Im Gegensatz zu den Gemeinschaftskreisen, die nach Meinung von Hubbert die Besorgnis haben, "der Pastor wolle über sie herrschen und sie bevormunden", seien die Gemeindeglieder "bescheidener und demütiger und wollen nicht so mit dem Kopf durch die Wand rennen". Er rät Neunobel, kein "Gemeinschaftsfresser" zu sein, aber trotzdem selbstbewusst seinen Weg zu gehen, ohne sich bestimmten Gruppen zu verschreiben. Der neue Pfarrer Neunobel wurde jedoch schon wenige Jahre nach seinem Amtsantritt in Eiserfeld aus dem Dienst entfernt, so dass 1933/34 eine erneute Pfarrwahl anstand. Gewählt wurde Pfarrer Heinrich Jochums, der schon vor der Wahl seine eindeutige Zugehörigkeit zur Bekennenden Kirche Ausdruck gab, und erst zusagte, als sämtliche Mitglieder des Presbyteriums und der größeren Gemeindevertretung bei den Deutschen Christen ausgetreten waren. So kam es bald nach dem Amtsantritt Jochums zu dem ersten "scharfen Zusammenstoß" mit der NSDAP, dem weitere Auseinandersetzungen, Anzeigen und zahlreiche Verhöre durch die Gestapo folgten. Während Jochums Kirchengemeinde und Gemeinschaft in schärfstem Gegensatz zueinander vorfand, näherten sich während seiner Amtszeit von 1933-1955 die verschiedenen Lager wieder an. Die Gemeinschaftsleute und die Blaukreuzler besuchten wieder die Gottesdienste, Ausgetretene v.a. Freikirchler traten wieder in die Kirche ein und Pfarrer Jochums stellte sich "eindeutig auf den Boden der Gemeinschaft". Die ausdrückliche Betonung des Bekenntnisses in der Zeit des Kirchenkampfes brachte auch die erneute Konzentration auf die reformierten Wurzeln der Gemeinde mit sich. So beschloss das Presbyterium am 28.3.1934 einstimmig, die Mitgliedschaft im reformierten Bund zu erwerben. In der Sitzung am 11.8.1937 machte sich das Presbyterium außerdem den Beschluss der Bekenntnissynode der Kreisgemeinde Siegerland zu Eigen und entschied, die Kirchengemeinde ihrem Bekenntnisstand entsprechend als evangelisch-reformiert zu bezeichnen. In derselben Sitzung schloss sich die Gemeinde dem reformierten Konvent der Bekennenden Kirche Westfalens an. Schon während der Amtszeit Pfarrer Jochums waren in der Kirchengemeinde Stimmen laut geworden, die aufgrund der Größe der Kirchengemeinde und der Aufgabenvielfalt die Anstellung eines weiteren Pfarrers forderten. Die zum 1.7.1958 für den Siegtalbezirk errichtete 2. Pfarrstelle wurde zunächst für zwei Jahre durch den Hilfsprediger Albert Fricke verwaltet, der in dieser Zeit auch die Festschrift "100 Jahre Ev.-Ref. Kirche Eiserfel/Sieg" verfasste. 1961 wurde Günter Twardella, der seit 1959 bereits als Hilfsprediger tätig gewesen war, in die 2. Pfarrstelle eingeführt. Er wirkte entscheidend an dem Bau der Kapelle Kaiserschacht mit, die 1964 eingeweiht wurde.Bei der Gründung der Kirchengemeinde Eiserfeld war das Hofgut Hengsbach ausdrücklich nicht mit in die neue Kirchengemeinde ausgepfarrt worden, da es zu diesem Zeitpunkt näher bei der Stadt Siegen lag. Als sich 1903 abzeichnete, dass die eigentlich erwartete politische Umgemeindung des ehemaligen Hofgutes in die Stadtgemeinde Siegen nicht vorgenommen werden sollte, wurde von Seiten des Königlichen Konsistoriums in Münster der Vorschlag gemacht, nun doch einen Antrag auf Umpfarrung der Hengsbach in die Kirchengemeinde Eiserfeld zu stellen. Seitdem stand diese Frage immer wieder in den beiden Presbyterien zur Diskussion konnte jedoch erst in den 1960er Jahr ihren Abschluss finden. Während die Siegener Kirchengemeinde bereits 1951 den Antrag auf Umpfarrung der Hengsbach an das Konsistorium richtete, hielten die Eiserfelder die Neuordnung der Grenzen für verfrüht. Die Kirchengemeinde Siegen kaufte 1952 ein Wohnhaus, das dem Gemeindebezirk als Gemeindehaus und als Wohnung für den Hilfsprediger diente. Am 1.4.1955 wurde der Eiserfelder Gemeindebezirk Flußberg abgetrennt und mit Hengsbach zu einem Seelsorgebezirk zusammengefasst, der vom Siegener Pastor ten Boom betreut wurde. Im September führte die Gemeinde Eiserfeld eine Befragung der von der Muttergemeinde abgetrennten Gemeindeglieder durch, bei der sich herausstellte, dass die Mehrheit gegen diese Abtrennung war, so dass der alte Zustand zum 1.1.1956 wieder hergestellt wurde. 1964 konnte man sich endlich einigen und der Ortsteil Hengsbach wurde zum 1. Juli in die Kirchengemeinde Eiserfeld umgepfarrt. Seitdem deckten sich die Grenzen zwischen den Kirchengemeinden mit den kommunalen Grenzen zwischen der Stadt Siegen und der Gemeinde Eiserfeld. Zunächst wurde dieser Gemeindeteil weiterhin durch Hilfsprediger versorgt bis zum 1.9.1964 eine 3. Pfarrstelle für den Gemeindebezirk Hengsbach/Flußberg errichtet werden konnte, in die Pfarrer Otto-Friedrich Hofius eingeführt wurde. 1967 wurde das für diesen Gemeindebezirk erbaute Gemeindezentrum Christuskirche eingeweiht, das 1981 noch weiter ausgebaut wurde.Die bisher letzte Gebietsveränderung erfuhr die Kirchengemeinde, als zum 1. April 1979 ein Teil der im Siegbogen angesiedelten Gemeindeglieder der Kirchengemeinde Niederschelden in die Kirchengemeinde Eiserfeld umgepfarrt wurden. Am 18.9. 2001 errichtete die Kirchengemeinde die "Stiftung Aufbruch" zur Förderung der kirchlichen und diakonischen Arbeit in Eiserfeld. Etwa zeitgleich, zum 1.11.2001, musste die 1. Pfarrstelle hingegen aufgehoben werden. Gebäude der Kirchengemeinde Kirche/Gemeindezentren1. Kirche Ortsmitte (seit 1991: Trinitatiskirche), Freiengründerstraße, erbaut: 1859 (vorher: Kapelle und Schulhaus); Kirchturm (Einsturz: 1926, Wiederaufbau und Einweihung: 1927)2. Kapelle Kaiserschacht, erbaut 19643. Christuskirche, Oberer Hengsbacher Weg, eingeweiht 1967Pfarrhäuser1.1. Eisernstraße (das sog. Schuß'sche Wohnhaus mit Garten), wurde abgerissen 1.2. Eisernstraße 67, gebaut um 1904, 1967 verkauft1.3. Eisernstraße 62 (heute: Eiserntalstraße), bezogen 1969 (zusätzl. Bezeichnung: Am Kampen)2. Nachtigallweg 16 (Siegtalbezirk), gebaut 1960 (heute: Sinnerbach 18)3. Bergstraße 8 (Hengsbach), um 1965 gebaut (heute: In der Enke 8)Gemeindehäuser1.1. Eisernstraße 60, erbaut um 19031.2. Eisernstraße 60 (heute: Eiserntalstraße), erbaut 1971 (zusätzl. Bezeichnung: Am Kampen)2. Wohnhaus in der Hengsbach, das seit 1952 als Gemeindehaus genutzt wurde (übernommen von der Kg. Siegen), auch Wohnung für Pastor BubKindergärten1.1. Helsbachstraße 9, in Dienst gestellt 18811.2. Eisernstraße (heute: Eiserntalstraße), gebaut 1971 (zusätzl. Bezeichnung: Am Kampen)2. Nachtigallweg, gebaut 1953/54Literatur zur Gemeindegeschichte - Albert Fricke (Hg.): 1859-1959. 100 Jahre Ev.-ref. Kirche Eiserfeld/Sieg, Eiserfeld 1959.- Evangelisch-reformierte Christuskirche Eiserfeld-Hengsbach. Festschrift 1967.- 140 Jahre Trinitatiskirche. 125 Jahre Kirchengemeinde. Jubiläumsausgabe des Gemeindebriefs "Ganz Nah. Leben in der Gemeinde", 1999.- Jens Murken: Die evangelischen Gemeinden in Westfalen, Band 1: Ahaus bis Hüsten, 2008.Bearbeitung und Benutzung des BestandesDas Archiv der Ev.-Ref. Kirchengemeinde Eiserfeld wurde im Jahr 2008 zur Ordnung und Verzeichnung in das Landeskirchliche Archive in Bielefeld geholt und im Oktober 2009 an die Kirchengemeinde zurückgegeben. Es umfasst insgesamt 605 Verzeichnungseinheiten (VE) - davon 5 VE Bauzeichnungen und 35 VE Fotos und Bilder - aus dem Zeitraum von 1832-2007, die im vorliegenden Findbuch aufgeführt sind.Für eine erst Ende des 19. Jahrhunderts gegründete Kirchengemeinde weist Eiserfeld eine sehr umfangreiche Überlieferung auf. Dies ist sicherlich u.a. darauf zurückzuführen, dass die Pfarrer der Kirchengemeinde von Beginn an eine sehr sorgfältige Aktenführung gepflegt haben. So finden sich im Archiv der Kirchengemeinde insgesamt vier Akten- bzw. Registraturverzeichnisse aus verschiedenen Jahrzehnten, die über die Ordnung der Gemeinderegistratur Aufschluss geben. In diesen Aktenverzeichnissen werden unterschiedliche Systematiken und Nummerierungen der Akten verwandt, so dass das vorliegende Findbuch diese insgesamt fünf verschiedenen Registraturschichten in ihrer Ordnung nicht wiederspiegeln kann. Die Registraturzeichen sind allerdings bei der Verzeichnung mit aufgenommen worden, so dass sich die einzelnen Registraturordnungen nachvollziehen lassen. Erfreulich ist, dass der Bereich des Gemeindelebens in den verschiedenen Gruppen der Kirchengemeinde im Archiv gut überliefert ist die Presbyteriumsprotokolle seit dem Jahr 1870 lückenlos vorhanden sind. Auch die Verhandlungen um die Gründung der Kirchengemeinde sowie ihre Grenzveränderungen sind gut belegt. Bei der Verzeichnung haben die Akten eine fortlaufende Nummer (Signatur) erhalten, die im Findbuch immer ganz links aufgeführt ist. Der Titel der Akte, der den Inhalt beschreibt, wird je nach Bedarf durch Enthält- und Darin-Vermerke erweitert oder näher erläutert. Ganz rechts im Findbuch ist jeweils die Laufzeit der Akte angegeben. Runde Klammern (...) verweisen bei Abschriften auf das Datum des Originals, eckige Klammern [...] kennzeichnen erschlossene Jahresangaben undatierter Schriftstücke. Karten, Pläne und Fotos die in den Akten vorgefunden wurden, wurden dort belassen und sind im Darin-Vermerk aufgeführt.In etwa seit den 1950er Jahren wurden die Akten der Kirchengemeinde nach einem Registraturplan geführt. Die vorhandenen Aktenzeichen wurden bei der Verzeichnung mit übernommen und finden sich nach der Titelaufnahme der einzelnen Akten unter dem Stichwort "Registraturzeichen". Um einen schnellen Zugriff auf die Akten auch über das Registraturzeichen zu gewährleisten, befindet sich im Anhang des Findbuches eine Konkordanzliste, in der die Registraturzeichen, die neu vergebenen laufenden Archivnummern und die Titel der Akten aufgeführt sind.Sofern die Benutzung nicht zu Verwaltungszwecken erfolgt, unterliegen gemäß Kirchengesetz zur Sicherung und Nutzung von kirchlichem Archivgut in der Evangelischen Kirche der Union vom 6. Mai 2000 (ArchG) sämtliche Archivalien einer 30-jährigen Sperrfrist (gerechnet nach Ende ihrer Laufzeit). Außerdem gilt für alle personenbezogenen Archivalien zusätzliche Sperrfristen gemäß ᄃ 7 ArchG. Diese Archivalien dürfen auch nach Ablauf der allgemeinen Sperrfrist erst 10 Jahre nach dem Tod der betreffenden Person eingesehen werden. Ist das Todesdatum nicht feststellbar, bemisst sich diese Frist auf 90 Jahre nach der Geburt.Kassiert wurde nicht archivwürdiges Schriftgut im Rahmen der Aufbewahrungs- und Kassationsordnung der Evangelischen Kirche von Westfalen vom 20.02.2003.Bei der Zitierung des Archivbestandes ist anzugeben: Archiv der Ev.-Ref. Kirchengemeinde Eiserfeld Nr. ... (hier folgt die Archivsignatur der entsprechenden Archivalie).

Bestandssignatur
FB Eiserfeld

Kontext
Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen (Archivtektonik) >> 10. Archive bei kirchlichen Körperschaften >> 10.2. KG Kirchengemeinden >> 10.2.21. Kirchenkreis Siegen

Bestandslaufzeit
1797 - 2007

Weitere Objektseiten
Geliefert über
Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
Letzte Aktualisierung
05.11.2025, 14:00 MEZ

Datenpartner

Dieses Objekt wird bereitgestellt von:
Evangelische Kirche von Westfalen. Landeskirchliches Archiv. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.

Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1797 - 2007

Ähnliche Objekte (12)