Büste

Bildnis Heinrich Osthoff

Sachlich und mit wenig markanten Details hat Lederer die Gesichtszüge eines kahlköpfigen Mannes mit Schnurrbart gestaltet. Die wenigen seitlichen Haare sowie der schmale, unbekleidete Büstenausschnitt sind dabei locker modelliert und weisen Arbeitsspuren des Ton- beziehungsweise Gipsmodells auf. Durch die Konzentration auf die Gesichtszüge vermied Lederer jegliche Hinweise auf die soziale Stellung oder gar die Identifikation des Dargestellten. Bei der 1971 durch eine Schenkung des Würzburger Musikwissenschaftlers Professor Dr. Wolfgang Osthoff in die Sammlung der Nationalgalerie (West) gelangten Büste handelt es sich um das Bildnis von dessen Großvater Heinrich Osthoff (1856–1922). Dieser hatte in Bielefeld ein stetig wachsendes Bankhaus gegründet, das 1873 zum Bankhaus Osthoff und Brinkhoff fusionierte und 1917 schließlich in der Dresdner Bank aufging. Das Bildnis wurde aller Wahrscheinlichkeit nach zur Erinnerung an den mit 66 Jahren verstorbenen Bankengründer in Auftrag gegeben. Hinweise auf Verbindungen zwischen Lederer und Osthoff gibt es nicht, doch besaß der offensichtlich kunstsinnige Bankier eine kleine Sammlung, aus der er 1905 ein Landschaftsgemälde Ludwig Dills der Kunsthalle seiner Heimatstadt Bielefeld vermachte. | Yvette Deseyve

Vorderansicht | Fotograf*in: Andres Kilger

Public Domain Mark 1.0 Universell

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Standort
Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin
Inventarnummer
SKG 11/71
Maße
Höhe x Breite x Tiefe: 55 x 26 x 28 cm
Material/Technik
Bronze auf Steinsockel
Inschrift/Beschriftung
Bez. hinter der linken Schulter: HVGO LEDERER

Ereignis
Erwerb
(Beschreibung)
1971 Schenkung von Prof. Dr. W. Osthoff, Würzburg
Ereignis
Herstellung
(wer)
(wo)
Berlin
(wann)
um 1922

Letzte Aktualisierung
08.08.2023, 11:02 MESZ

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Objekttyp

  • Büste

Beteiligte

Entstanden

  • um 1922

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