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Oberste Bauleitung der Reichsautobahnen Nürnberg (Bestand)

Oberste Bauleitung der Reichsautobahnen Nürnberg: Zur Geschichte der Obersten Bauleitung der Reichsautobahnen Nürnberg

Die OBK (Oberste Bauleitung der Kraftfahrbahnen), später OBR (Oberste Bauleitung der Reichsautobahnen) in Nürnberg wurde mit Verrugung des Generaldirektors der Deutschen Reichsbahn und der Direktion der Reichsautobahnen vom 31.01.1934 errichtet.
Untergebracht war die Behörde zunächst im Gebäude der "Fränkischen Tagespost", Ziegelgasse 9, ab 1938 in der Reichsbahndirektion, Sandstraße 28/30.
Die gesamte Verwaltung dieser neuen Behörde wurde mit Reichsbahnbeamten besetzt. Personaleinstellung und Zahlungsverkehr wickelte die Reichsbahndirektion ab. Nach Reichsbahnmuster waren auch die Arbeitsgebiete der Obersten Bauleitung in Dezernate aufgeteilt: 3 Streckendezernate, 2 Brückendezernate, 1 juristisches Dezernat mit Grunderwerb, 1 Hochbaudezernat und 1 Betriebsdezernat.
Während Planung, Ausschreibung, Vergabe und Vertragsabschlüsse der Obersten Bauleitung oblag, wurden zur Abwicklung der Verträge eine Reihe von Bauabteilungen errichtet, deren Aufgabenbereich im allgemeinen eine Baustrecke von 35-40 km umfasste: Schleiz-Saalburg (1934-1937), Münchberg (1934-1939), Bayreuth (1934-1943), Pegnitz (1935-1940), Nürnberg (1935-1943), Hilpoltstein (1935-1942), Kipfenberg (1935-1941), Erlangen (1937), Bamberg (1937-1938), Altdorf (1937-1940), Beratzhausen (1938-1940), Eger (1938-1942) und Elbogen (1938-1940).
Mit Kriegsbeginn und den nachfolgenden Einberufungen mussten die Bauarbeiten an den Autobahnen weitgehend eingestellt werden. Ab Mitte 1941 beschränkte sich der Aufgabenkreis d,er Obersten Bauleitung überwiegend auf den Betriebsdienst und die Verwaltung. Aufgrund der Bombenangriffe wurde der Rest der Belegschaft 1945 in einer Baracke bei der Straßenmeisterei Greding untergebracht. Mit deren Besetzung am 23.April 1945 endete die Tätigkeit der Obersten Bauleitung Nümberg.

AufgabensteIlung der Obersten Bauleitung:

Die Oberste Bauleitung Nürnberg hatte folgende Teilstrecken vom Grundnetz der Reichsautobahnen zu projektieren, auszuschreiben und zu vergeben:
1. Von der Linie Berlin-MÜllchen die Strecke Schleiz-Nürnberg-Ingolstadt.
2. Von der Line Frankfurt-Nürnberg-Passau die Teilstrecke Dettelbach-NürnbergBeratzhausen.
3. Von der Linie Nürnberg-Heilbronn das Teilstück Nürnberg-Crailsheim.
Zusätzlich wurden folgende Ergänzungslinien zugeteilt:
1. Die Strecke Bayreuth-Bamberg mit Anschluss nach Würzburg.
2. Von der Linie Nürnberg-Meiningen die Teilstrecke Höchstadt-Maroldsweisach.
3. Von der Reichsstädtelinie Würzburg-Augsburg die Teilstrecke Rothenburg-Nördlingen-
Donauwörth.
4. Von der Linie ins Sudetenland die Teilstrecke Streitau-Eger-Karlsbad.
5. Die Westtangente Nürnberg.
6. Von der Linie Karlsbad-München die Teilstrecke Karlsbad-Marienbad-Regensburg.
7. Der Zubringer Nürnberg-Feucht.



Zum Aktenbestand der Obersten Bauleitung:

Der nachfolgend verzeichnete Bestand wurde im Jahre 1997 von der Autobahndirektion Nordbayern zusammen mit Akten des Straßenbauamtes (Autobahn) Nürnberg, später Autobahnbauamt Nürnberg an das Staatsarchiv abgegeben. Da kein vor 1945 begonnener Akt über das Kriegsende hinaus gefiihrt wurde, war die provenienzgerechte Aufteilung kein Problem. Lediglich einige wenige Unterlagen mit Provenienz Oberste Bauleitung wurden als Beilagen bei später angefallenen Akten belassen.
Als Ordnungsgrundlage wurde der phonetische Aktenplan der Obersten Bauleitung von 1935 verwendet. Dieser ist in Kopie als Übersicht dem eigentlichen Aktenverzeichnis vorgeheftet. Aktengruppen, aus denen keine Unterlagen vorliegen, wurden durchgestrichen. Einzelne Gruppen, die anscheinend erst später anfielen, wurden handschriftlich ergänzt. Bei den Hauptgruppen (Gruppenüberschriften) sind jeweils die entsprechenden Nummern der einzelnen Akten im Aktenverzeichnis angegeben.
Während der Ordnungsarbeiten wurden zunächst die Abgabenummern der Autobahndirektion Nordbayern (ggf. ergänzt durch Unternummern) beibehalten. Eine Konkordanz der nun endgültigen Nummern zu den Ordnungsnurnmern findet sich am Ende des Repertoriums.

Literatur zu Autobahnen (soweit hier vorhanden):

- Gesellschaft zur Vorbereitung der Reichsautobahnen, Die Planungs arbeiten fiir die Reichsautobahnen, zweieinhalb Jahre GEZUVOR; Berlin 1937. (Bücherei 4° 1334)
- Autobahnbauamt Nürnberg, 25 Jahre Autobahnbau in Nordbayern; Nürnberg 1959. (Bücherei 4° 1623)
- Gottlieb Pfeiffer, Nürnberg und die Autobahnen, in: Nürnberger Forschungen Band 17 (Verkehrsentwicklung Nürnbergs im 19. und 20. Jahrhundert), Nürnberg 1972. (Bücherei P 8° 6719 /17)
- Autobahndirektion Nürnberg, 50 Jahre Autobahnen in Nordbayern; Nürnberg 1984. (Bücherei 4° 3923)
- Autobahnbauamt Baden- Württemberg, 50 Jahre Autobahnen in Baden- Württemberg, Stuttgart 1986. (Bücherei 4° 3987)
Franz Semlinger, Die Autobahn vom Hienberg bis Nürnberg, Bau und Bedeutung 1934 bis heute, Fahner Druck Lauf, 1998. (Bücherei)

Bestandssignatur
Oberste Bauleitung der Reichsautobahnen Nürnberg 292
Umfang
735
Sprache der Unterlagen
deutsch

Kontext
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Provenienz
Oberste Bauleitung der Reichsautobahnen Nürnberg
Bestandslaufzeit
1931-1945

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Letzte Aktualisierung
23.05.2025, 09:30 MESZ

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Objekttyp

  • Bestand
  • Akten

Beteiligte

  • Oberste Bauleitung der Reichsautobahnen Nürnberg

Entstanden

  • 1931-1945

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