Schuhnagel
Sieben römische Schuhnägel (clavi)
Als Schuhwerk dienten den Soldaten der römischen Armee die caligae. Diese spezielle, sehr robuste knöchelhohe Schnürsandale wurde aus einem einzigen, nahtlos verarbeiteten Stück Leder von kompliziertem Zuschnitt gefertigt. Die Sohlen waren mit jeweils 80-90, manchmal aber bis zu 160 solcher Eisennägel mit halbkugeligen Köpfen (clavi) besetzt. Diese fixierten die Laufsohle des Schuhs und beugten deren Abnutzung vor. Zudem machten sie die Schuhe „standsicher“ und „geländegängig“. Allerdings konnte die Nagelung das Gewicht des Schuhs und auf gepflasterten Straßen die Rutschgefahr erhöhen. Diese Schuhnägel könnten von einer Militärsandale stammen, jedoch ebenso von einem von Zivilisten getragenen Schuhtypus. Denn häufig war auch das alltäglich von Männern und Frauen getragene Schuhwerk mit genagelten Sohlen versehen.
Dennoch trugen in den Nordwestprovinzen üblicherweise auch die Zivilisten Schuhe mit benagelter Sohle. Bei Frauenschuhen weist die Nagelung manchmal dekorative Muster in Ranken- oder S-Form auf. Es ist sogar überliefert, dass Prostiuierte Schuhe trugen, deren Sohlennägel die im Fußabdruck zu lesende Aufforderung „folge mir“ formulierten. Da sich die kleinen Nägel relativ leicht von der Schuhsohle ablösten, sind sie im Kontext römischer Siedlungen häufig aufzufinden
- Standort
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Badisches Landesmuseum, Karlsruhe
- Sammlung
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Provinzialrömische Archäologie
- Inventarnummer
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R 5098 a-f
- Maße
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Länge: 1.4 cm, Breite: 2.0 cm, Höhe: 1.0 cm (Größtes Maß)
Länge: 0.7 cm, Breite: 1.1 cm, Höhe: 0.9 cm (Kleinstes Maß)
- Material/Technik
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Eisen; geschmiedet
- Ereignis
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Herstellung
- (wo)
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Römisches Reich / Provinzen
- (wann)
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1.-3. Jh.
- Ereignis
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Fund
- (wo)
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Brigobannis
Hüfingen, "Mühlöschle", römische Siedlung
- Rechteinformation
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Badisches Landesmuseum
- Letzte Aktualisierung
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12.07.2024, 10:56 MESZ
Datenpartner
Badisches Landesmuseum Karlsruhe. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Schuhnagel
Entstanden
- 1.-3. Jh.