Archivbestand

Rot an der Rot, Prämonstratenserkloster (Bestand)


Inhalt und Bewertung
Das um 1130 gegründete Kloster kam 1803 in den Besitz der Grafen von Wartenberg, von denen es 1808 die Grafen von Erbach erbten. 1806 fiel die Herrschaft unter württembergische Hoheit.
Der Bestand enthält 1829 von Lotter ausgehobene Archivalien sowie den damals in Rot verbliebenen, erst 1935 nach dem Verkauf des Schlosses Rot an die Württembergische Landsiedlung G. m. b. H. Stuttgart in das Staatsarchiv Stuttgart überführten Hauptteil des Klosterarchivs.
Weitere Archivalien Roter Provenienz, die in das Graf-zu-Erbach-Erbach- und von-Wartenberg-Roth'sche Archiv Erbach überführt worden waren, konnten im Jahr 1980 durch Kauf hinzuerworben werden. Es handelt sich hierbei um Akten und Rechnungen hauptsächlich des 18. Jahrhunderts (jetzt Bestand B 487) und Karten aus demselben Zeitraum (jetzt Bestand N 28). Akten und Bände der erbachschen Verwaltung ab 1808 befinden sich im gräflichen Archiv Erbach.
Die Urkunden- und die Aktenabteilung des Bestands B 486 ist jeweils gegliedert in: I. Beziehungen zu Kaiser und Reich, II. Beziehungen zu Papst und Bischöfen, III. Beziehungen zum Orden und inneres Leben des Klosters, IV. Beziehungen zu geistlichen Herrschaften, V. Beziehungen zu weltlichen Herrschaften, VI. Finanzwesen des Klosters, VII. Pfarreisachen des Klosters, VIII. Verhältnis des Klosters zu den Untertanen sowie der Untertanen untereinander, IX. Fremde Bestandteile des Klosterarchivs (betreffend hauptsächlich Ochsenhausen, Klause Warthausen, Antonier und Spital zu Memmingen, die Städte Memmingen und Waldsee, von Erolzheim, von Rechberg).
Die Bändeabteilung umfaßt: I. Protokolle (vor allem Amts- und Verhörprotokolle 1553-1572, 1587-1590, 1600-1632, 1636-1802 mit Konzeptprotokollen 1720-1804, außerdem Gerichts- bzw. Rechtstagprotokoll 1603-1630), II. Gültbücher 1630, 1721, III. Frondienstbücher 1739-1803, IV. Kopialbücher (Missivbuch mit Roter Korrespondenz 1606-1609, Kopialbücher betreffend die Pfarreien Oberkirchberg und vor allem Haisterkirch aus dem 18. Jh., Vertragsbücher mit Abschriften von Verträgen des Klosters), V. Gerichts- und Dorfordnungen für Kirchdorf und Rot 17. Jh., Ordnungs- und Bestallungsbücher für die Klosterdienerschaft zu Rot 1720-1800, VI. Rechnungen (Schuldzinsen des Klosters 1610-1668, Heiligenrechnungen der Kirche zu Berkheim mit Filiale zu Bachen 1616-1736, Erbschaftsteilungs- und Waisenrechnungen von Untertanen des Klosters Rot 1713-1727, Kirchenbaubuch betr. Rot 1777-1790, Herbstrechnungsbücher über Geldschulden der Untertanen für nicht geleistete Dienste, Naturalabgaben oder Zinsen 1701-1797), VII. Bände verschiedenen Inhalts (Aufzeichnungen des Abts Joachim über Geschichte und Rechte des Klosters 1612-1630, Sammelband mit Gutachten verfassungs- und verwaltungsrechtlichen Inhalts 1716-1734, Verzeichnis des Roter Münzkabinetts 1790), VIII. Alte Archivrepertorien 18. Jh.

Vorbemerkung: Die Urkunden und Akten des Bestandes B 486 Kloster Rot wurden in den Jahren 1947-1948 von Dr. Robert Uhland neu verzeichnet und geordnet. Seine handschriftlichen Regesten und Titelaufnahmen bildeten ein Zettelrepertorium mit insgesamt 7 Bänden. Über Geschichte und Zustand des Archivs des Prämonstratenserklosters Rot vor Beginn dieser Arbeiten und über die ihnen zugrundeliegenden Grundsätze ist heute nur wenig bekannt (vgl. A. Seiler in ZWLG 23, 1964, S. 338); Arbeitsprotokolle des Bearbeiters sind nicht überliefert.Vermutlich Mitte der 1960er Jahre, jedenfalls aber noch vor der Versetzung von Dr. Uhland vom Hauptstaatsarchiv Stuttgart an das Staatsarchiv Ludwigsburg (1967) wurden alle seine handschriftlichen Titelaufnahmen mit Schreibmaschine ins reine geschrieben. Bei einem Teil dieser Reinschrift wurde anschließend Korrektur gelesen, nicht alle Korrekturbemerkungen wurden aber auch ausgeführt. Vielmehr geriet das Manuskript aus unbekannten Gründen offensichtlich in Vergessenheit. Nach wie vor waren Archivare und Benutzer daher auf das handschriftliche Zettelrepertorium aus den Jahren 1947/1948 angewiesen.Erst im Herbst 1981 wurde erneut begonnen, die Bearbeitung des Repertoriums zum Abschluß zu bringen. Der ursprüngliche Plan, lediglich die maschinenschriftliche Reinschrift vollends mit dem Zettelrepertorium zu vergleichen und die sich daraus ergebenden Korrekturen einzuarbeiten, ließ sich allerdings nicht durchführen, da es im Hauptstaatsarchiv nach so vielen Jahren weder die frühere Schreibmaschinentype noch die seinerzeit verwandte Papiersorte mehr gab. Es blieb vielmehr nur übrig, die maschinenschriftliche Reinschrift nochmals mit dem handschriftlichen Zettelrepertorium zu vergleichen und danach das Repertorium insgesamt neu schreiben zu lassen.Um die Bearbeitung in absehbarer Zeit und mit vertretbarem Arbeitswand zu einem Abschluß zu bringen, wurde dabei aber darauf verzichtet, die Titelaufnahmen zu überprüfen oder auch nur redaktionell zu überarbeiten eine Ausnahme bilden lediglich die Angaben "U" bzw."Bü",die bei den Signaturen der Archivalieneinheiten an die Stelle der bisher für Urkunden bzw. Akten in gleicher Weise verwandte Angabe "Nr." traten. Dies ließ sich umso eher vertreten, als - wie die Anfertigung der maschinenschriftlichen Reinschrift in den 1960er Jahren zeigt - die Bearbeitung des Repertoriums bereits damals als abgeschlossen betrachtet worden ist. Vor allem im Hinblick auf die Personalsituation, die schwerlich einen baldigen Abschluß der Arbeiten hätte erwarten lassen, wurde auch davon abgesehen, die Ende 1980 angekauften Archivalien, die nun den Bestand B 487 bilden, in den Bestand einzuordnen und im Repertorium B 486 entsprechend zu berücksichtigen.Die Vorarbeiten, die für die jetzt gefertigte Reinschrift nötig waren, erledigte seit Herbst 1981 Frau Christina Illigner unter der Aufsicht des Unterzeichneten; ihr oblag auch die Kontrolle der Schreibarbeiten sowie das Korrekturlesen. Gleichzeitig bearbeitete Frau Illigner den einen eigenen Band bildenden Orts- und Personenindex.Ausdrücklich sei hier darauf hingewiesen, daß beim Durchzählen der Seiten des vorliegenden Repertoriums die Seite 218 versehentlich übersprungen wurde; das Repertorium weist an dieser Stelle jedoch keine Lücke auf.Parallel zu diesen Arbeiten wurde der Bestand im Frühjahr 1982 auch neu verpackt. Er umfaßt - ohne die Amtsbücher, für die ein besonderes Findbuch vorliegt - 941 Urkunden und 20,3 lfd.m Akten. Stuttgart, im April 1982 Fischer In den Jahren 2008/ 2009 wurde das maschinenschriftliche Findbuch, dem später einige Nachträge eingefügt worden waren, im Rahmen der Pilotphase des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierten Projekts zur Retrokonversion archivischer Findmittel digitalisiert. In Zusammenarbeit der Koordinierungsstelle Retrokonversion an der Archivschule Marburg und des Landesarchivs Baden-Württemberg wurde das Findbuch für die Einstellung ins Internet vorbereitet, die im November 2009 erfolgte.

Reference number of holding
Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, B 486
Extent
943 Urkunden, 1814 Büschel , 125 Bände

Context
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Neuwürttembergische Herrschaften vor 1803/1806-1810 >> Bistümer, Stifte, Klöster und Pfarreien >> Augustinerkloster Kreuzlingen - Restituierte Klöster

Date of creation of holding
1152 - 1804

Other object pages
Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
Rights
Last update
13.11.2025, 2:39 PM CET

Data provider

This object is provided by:
Landesarchiv Baden-Württemberg. If you have any questions about the object, please contact the data provider.

Object type

  • Bestand

Time of origin

  • 1152 - 1804

Other Objects (12)