Bestand
Stadt Bad Kreuznach (Bestand)
Form und Inhalt: Im Jahre 1290 verlieh König Rudolf I. von Habsburg auf Bitten des Grafen Johann von Sponheim dem befestigten Ort Kreuznach in der Vorderen Grafschaft Sponheim die Stadtrechte. Kreuznach wurde Sitz eines Amtes sowie eines Stadtgerichts. 1414 starb die Grafenlinie Sponheim-Kreuznach aus. Die Vordere Grafschaft Sponheim gelangte zu vier Fünfteln an die Hintere Grafschaft Sponheim und zu einem Fünftel an die Pfalz. Nach dem Erlöschen des Grafengeschlechts der Hinteren Grafschaft 1437 fielen beide Grafschaften erblich an die Grafen von Veldenz und die Markgrafen von Baden, welche diese fortan gemeinsam verwalteten (pfälzisch-badisches Kondominat). Die Kurpfalz war im Besitz eines Fünftels der Hinteren Grafschaft, Pfalz-Simmern, als Erbe von Veldenz, hatte zwei Fünftel und ebenso viel besaß die Markgrafschaft Baden. Kreuznach hatte damit drei Herren. Nachdem Pfalz-Simmern 1559 die pfälzische Kurlinie beerbt hatte, befand es sich unter einer Doppelherrschaft von drei Fünfteln von Pfalz-Simmern und zu zwei Fünfteln von Baden. Diese endete 1707, als die Vordere Grafschaft durch Teilungsvertrag an die Kurpfalz fiel. Kreuznach wurde daraufhin kurpfälzische Oberamtsstadt.
1796 wurde Kreuznach von französischen Revolutionstruppen besetzt. Ab 1798 fand eine Neuorganisation des linksrheinischen Gebietes nach französischem Vorbild statt, was das Ende der bisherigen Kreuznacher Stadtverfassung bedeutete. Kreuznach wurde dem Departement Rhein-Mosel angegliedert. Die Stadt wurde Hauptort des neuen Kantons Kreuznach, der außer der städtischen Gemarkung weitere 17 Gemeinden des linken Naheufers umfasste. 1800 wurde die französische Behördenorganisation reformiert und das Präfektursystem eingeführt. Damit wurde Kreuznach Mairie im Arrondissement Simmern des Rhein-Mosel-Departements. 1801 wurde der Frieden von Lunéville geschlossen und die Zugehörigkeit des Gebietes auf der linken Rheinseite zu Frankreich völkerrechtlich anerkannt.
Nach dem Zusammenbruch des napoleonischen Kaiserreichs erfolgte am 16. Juni 1814 auf der Basis des Ersten Pariser Friedens vom 30. Mai des Jahres die Konstituierung der österreichisch-bayrischen Landesadministrationskommission als provisorischer Verwaltungsbehörde mit Zuständigkeit u. a. für Kreuznach. Nach den Bestimmungen der Wiener Kongressakte vom 8. Juni 1815 gehörte Kreuznach zu den Teilen der linksrheinischen Gebiete, die als neue Provinz dem Königreich Preußen angeschlossen wurden. Die Stadt wurde am 1. Juni 1815 offiziell unter preußische Herrschaft gestellt. Das ehemalige Arrondissement Simmern wurde 1816 in die neuen Landkreise Simmern, St. Goar und Kreuznach, die im neu gebildeten Regierungsbezirk Koblenz lagen, aufgeteilt, und Kreuznach wurde Kreisstadt. Am 13.6.1856 trat für Kreuznach anstelle der revidierten Städteordnung vom 17. März 1831 die Städteordnung für die Rheinprovinz vom 15. Mai 1856 in Kraft. Seit dem 26.6.1924 trägt die Stadt den Namenszusatz "Bad". 1946 kam sie an das Land Rheinland-Pfalz. Sie ist heute Sitz der Kreisverwaltung Bad Kreuznach. Der Best. 625 (Stadt Bad Kreuznach) des Landeshauptarchivs Koblenz besteht aus vier Urkunden mit einer Laufzeit von 1306-1519 und einer Verwaltungsakte der Sekundarschule in Kreuznach 1803-1815. Belegt sind die Nummern 3 und 51-54. Die im Bestand ursprünglich als Nr. 1 und Nr. 2 erschlossenen Haushaltspläne (1891-1913 und 1918) wurden zusammen mit Haushaltsplänen aus 1914-1948 (m. Lücken) der Sammlung der Verwaltungsschriften zugeführt.
- Bestandssignatur
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625
- Kontext
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Landeshauptarchiv Koblenz (Archivtektonik)
- Verwandte Bestände und Literatur
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Fabricius, Wilhelm: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz, zweiter Band. Die Karte von 1789 - Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794, photomechanischer Nachdruck 1965 der Ausgabe Bonn, 1898, S. 435-464
Geib, Karl: Geschichte der Stadt Bad Kreuznach. Eine Festschrift zur Erinnerung an die Stadtrechtsverleihung vor 650 Jahren, Bad Kreuznach 1941
Stadtverwaltung Bad Kreuznach (Hrsg.): Bad Kreuznach. Von der Stadterhebung bis zur Gegenwart. Beiträge zur Geschichte der Stadt Bad Kreuznach, Bd. 1, aus Anlass der 700-Jahr-Feier der Verleihung der Stadtrechte, Bad Kreuznach 1990
Pfalz, Hein-Frieder: Bad Kreuznach. Stadtgeschichte von 1789 bis 1871: Beiträge zur Geschichte der Stadt Bad Kreuznach, Bd. 2, hrsg. von der Stadtverwaltung Bad Kreuznach, Bad Kreuznach 1991
Landeshauptarchiv Koblenz:
Best. 33: Reichsgrafschaft Sponheim
Best. 261: Unterpräfektur des Arrondissements Simmern
Best. 371: Österreichisch-Bayerische Gemeinschaftliche Landesadministrationskommission in Kreuznach, ab Juni 1815 Verwaltung des österreichischen Hofrates von Drosdick in Worms
Best. 441: Bezirksregierung Koblenz
Best. 467: Landratsamt Kreuznach und ehemaliges Landratsamt Meisenheim
Bestände des Stadtarchivs Bad Kreuznach
- Bestandslaufzeit
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4 Urkunden, 1 Akte: 1306-1815 (0,16 Rgm)
- Weitere Objektseiten
- Letzte Aktualisierung
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01.04.2025, 13:23 MESZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 4 Urkunden, 1 Akte: 1306-1815 (0,16 Rgm)