Bestand
Johannes-Scharrer-Gymnasium (Bestand)
Nachdem die Städtische Handelsschule für Knaben 1910 aufgelöst wurde, führte man 1913 eine neue 'Städtische Handelsschule für Knaben' im Schulhaus in der Findelgasse 7 als dreiklassige Anstalt ohne Vorbereitungsschule erneut ein, der 1921 noch eine sog. Übergangsklasse für übergetretene Volksschüler angefügt wurde. Der Zweck der Schule war, eine höhere, bürgerliche Bildung auf sprachlichen, historischen und volkswirtschaftlichen Grundlagen und einer besonderen Vorbildung für den kaufmännischen Beruf zu erzielen. Der seit 1918 'Städtische Höhere Handelsschule für Knaben' genannten Anstalt wurde 1930 mit der Wirtschafts- und Verwaltungsschule eine Handelsschul-Oberstufe angegliedert, die erste Oberstufe dieser Schulgattung in Bayern. 1934/35 erfolgte der Ausbau zur Wirtschaftsoberschule; seit 1939 berechtigte die Reifeprüfung zum Studium der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (WiSo). Ab 1965 wurde die Schule in Johannes-Scharrer-Gymnasium umbenannt.
Das Schulgeld betrug 30 Mark im Jahr, es gab jedoch auch die Möglichkeit für ärmere Schüler, zur Hälfte oder auch komplett vom Schulgeld befreit zu werden. Neben den allgemeinbildenden Fächern, wie zum Beispiel Deutsch, Englisch oder Mathematik, wurden spezifische Fächer, wie zum Beispiel Buchführung, Volkswirtschaftslehre oder Kaufmännisches Rechnen unterrichtet.
Ein eigenes Gebäude hatte die Schule 1925 in der Goethestraße 42 bezogen. Dieses Schulhaus wurde am 29.8.1942, das Ersatzschulhaus am Webersplatz 17/19 am 2.1.1945 durch Luftangriffe zerstört. Am 25.2.1946 wurde der Schulbetrieb wieder aufgenommen, der Wiederaufbau am Webersplatz war 1954 abgeschlossen. Mit Beginn des Schuljahrs 1946/47 wurde die Schule durch Anfügen eines sechsklassigen Unterbaus zur Wirtschaftsoberrealschule, ein Jahr später wurden die ersten Mädchen aufgenommen.
Der Bestand beinhaltet Zensurlisten bzw. Schülerbögen ab Gründung der Schule. Anfangs sind die Schüler in Heften nach Klassen sortiert, worin sich sogenannte Zensurlisten befinden. In diesen Zensurlisten wurden die Noten der Schüler vermerkt und es liegen häufig weitere Unterlagen, Gesundheitsscheine, Bestätigungen der Eltern oder Briefe, bei. Während dem Dritten Reich finden sich unter anderem Erklärungen über "nichtjüdische" Abstammung und Einberufungen zum Reichsarbeitsdienst oder der Wehrmacht. Ab den Jahrgängen 1941/ 42 (Bestellnr. 300 - 682) wurden durchgängig Schülerbögen zu einzelnen Schülern geführt. Sie wurden nicht mehr nach Klassen geordnet, sondern nach dem Abgangsjahr von der Schule
Die Akten wurden im Jahr 2012 vom Scharrer-Gymnasium abgegeben und im selben Jahr von September bis November von den Auszubildenden Loreena Götz und Adrian Imberi verzeichnet. Einige Archivalien unterliegen noch Schutzfristen für personenbezogene Daten gem. BayArchivG.
- Reference number of holding
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C 130
- Context
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Stadtarchiv Nürnberg (Archivtektonik) >> Stadtarchiv Nürnberg >> Bestandsgruppe C: Amtliche Provenienzen der bayerischen Zeit >> C 130 - Johannes-Scharrer-Gymnasium
- Other object pages
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- Rights
- Last update
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05.06.2025, 11:18 AM CEST
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Object type
- Bestand