Archivbestand
S 10/3 Heinrich Schlütz, *1875–1953 (Bestand)
Lehrer u. Schriftsteller aus Erwitzen:
schriftstellerische Arbeiten und Lebenszeugnisse, Chronik von Erwitzen,
141 Archiveinheiten
Form und Inhalt: S 10/3
Nachlass des Lehrers und Schriftstellers Heinrich Schlütz (1875 -
1953)
Vorbemerkung
Heinrich Schlütz wurde am 27.
April 1875 als fünftes von zehn Kindern des Waldarbeiters und Ackermanns
Anton Schlütz und seiner Ehefrau Gertrud, geb. Steilemann, in Erwitzen
(heute zur Stadt Nieheim gehörig) geboren. Von seinem Erwitzer Lehrer
Süper wurde der begabte Knabe mit 15 Jahren in Privatstunden
unterrichtet. In Paderborn besuchte er die Präparandie und studierte von
1893 bis 1896 am Lehrerseminar Warendorf. Er wirkte als Lehrer in
Warendorf, Beller, Rheda, Harsewinkel und Bevergern sowie schließlich von
1906 bis 1935 in Gimbte (Kreis Münster, heute Stadt Greven). Im Ersten
Weltkrieg war er Leutnant der Landwehr und schrieb als
Kriegsberichterstatter für die Feldzeitung der Bug-Armee.
Heinrich Schlütz betätigte sich als Schriftsteller. Als solcher
schrieb bzw. veröffentlichte er auch unter den Pseudonymen Heinrich
Gedeon, Heinrich Schlüter, Heinrich Kröger, Heinrich August, Bänd
Stoppelkämper und unter Namenzeichen. Bekannt wurde vor allem sein in
Pömbsen spielender Roman Der Kreuzträger, dessen erster Band im Druck
erschien und dessen zweiter Band in diesem Bestand als Manuskript
vorliegt. Sein Buch Der Lehrer in Gesellschaft und Leben erlebte drei
Auflagen. Schlütz veröffentlichte zahlreiche Beiträge literarischer,
geschichtlicher, volkskundlicher und pädagogischer Art in Zeitungen und
Zeitschriften. Etliches blieb dennoch unveröffentlicht, liegt aber als
Manuskript vor. Vielfach spielt in dem Werk des als ¿schlichtem,
aufrechten Westfalensohn¿ apostrophierten Schlütz der Heimatraum eine
Rolle. Schwer ist zu bestimmen, welche Texte im Druck erschienen sind und
welche nicht.
Schlütz wurde als Lehrer und Mensch geschätzt
und zeichnete sich neben seiner schriftstellerischen Arbeit auch sonst
durch ein vielfältiges Wirken aus. In Gimbte war er viele Jahre Dirigent
des Cäcilienchores und Organist. Er leitete die Theatergruppe, für die er
Stücke selbst bearbeitete. Seine Bearbeitungen von Schwänken von Hans
Sachs gingen sogar in Druck. Acht Jahre übte er in Gimbte das Amt des
Schiedsmanns aus. 1935 trat er als Lehrer in den Ruhestand und erwarb
Hauseigentum in (Schloß) Neuhaus (heute zu Paderborn gehörig). Dort in
der Liboristraße 69 (heute Hermann-Löns-Straße 69) widmete er sich
vornehmlich der Schriftstellerei und beschäftigte sich mit seinen 24
Bienenvölkern.
Heinrich Schlütz starb im Alter von 78 Jahren
am 23. April 1953 in Paderborn.
Am 27. April 1953 wurde er auf
dem Friedhof seines Geburtsorts Erwitzen beigesetzt.
Sein
Nachlaß wurde zunächst durch dessen Großnichte dem Dorf Erwitzen
übereignet. Während der Schreibtisch von Heinrich Schlütz im Hille-Haus
in Erwitzen verblieb, übergab Heinrich Lücke aus Erwitzen mit Wissen und
Zustimmung des Ortsausschusses die Schriftstücke am 9. November 2010 dem
Kreisarchiv Höxter mit dem Ziel, den nach Erwitzen gelangten Nachlaß
gesichert und erschlossen zu wissen.
Höxter, im Dezember
2010
gez. H.-D. Krus
[Für die Online-Stellung des
Findmittels wurde das Vorwort im Mai 2015 leicht überarbeitet. gez.
Kreie,19.05.2015]
Es ist zu zitieren:
Kreisarchiv
Höxter S 10/3 Nr
Letzte besetzte Nummer: 141
- Reference number of holding
-
S 10/3
- Extent
-
1,25 lfdm (12 Kartons = 141 Verzeichnungseinheiten)
- Context
-
Kreisarchiv Höxter (Archivtektonik) >> S Sammlungsgut, Nachlässe, Deposita, Fremdprovenienzen >> S 10 Nachlässe
- Related materials
-
Verweis: H. Birkelbach: Heinrich Schlütz, ein Volkserzähler aus Erwitzen. Vor 110 Jahren geb., in: Der Eggegebirgsbote, Bad Driburg, 214, 1985, S. 11f.
Westfälisches Autorenlexikon 1750 - 1950, Band 3
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20.12.2025, 10:30 PM CET
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Object type
- Bestand