Bestand

Landratsamt Iburg (Bestand)

Geschichte des Bestandsbildners: Am 1. April 1885 trat die Kreisordnung für die Provinz Hannover vom 6. Mai 1884 in Kraft.
Damit wurden erstens die bisherigen Amtsbezirke aufgehoben und zweitens die durch Verordnung vom 12. September 1867 durch Zusammenlegung mehrerer Amtsbezirke gebildeten Kreise, deren Zuständigkeit sich vornehmlich auf Steuer- und Militärangelegenheiten beschränkt hatte.
An die Stelle der bisherigen Kreise und Amtsbezirke traten als Verwaltungsbezirke die neu gebildeten Landkreise.
Der Kreis war seiner Rechtsnatur nach zugleich Gebietskörperschaft und untere Verwaltungsbehörde. An seiner Spitze stand der vom König - nach 1918 von der Staatsregierung - ernannte Landrat, der die Geschäfte der allgemeinen Landesverwaltung im Kreise führte und die Polizeiverwaltung sowie die Amtsführung der Gemeinden beaufsichtigte. Als Vorsitzender des Kreistages und des Kreisausschusses leitete der Landrat die Kommunalverwaltung.

Geschichte des Bestandsbildners: Der Landkreis Iburg entstand mit dem 1. April 1885 in den alten Amtsgrenzen. Erst durch die "Verordnung über die Neugliederung von Landkreisen" vom 1. August 1932 wurde der Kreis Iburg wieder aufgehoben und dem Landkreis Osnabrück zugelegt.
Die Kreisordnung von 1884 galt in ihren Grundzügen bis nach 1945. Im Erlaß des Niedersächsischen Ministerpräsidenten vom 14. Oktober 1947 wurde der "Übergang der bisherigen staatlichen landrätlichen Verwaltung auf die Kreise" auf den 1. April 1946 festgesetzt. Den Abschluss der Neuordnung der Kreisverwaltung bildete das am 31. März 1958 erlassene Gesetz zur "Niedersächsischen Landkreisordnung".

Bestandsgeschichte: Die Registratur des Kreises Iburg ist zum größten Teil im Zweiten Weltkrieg verlorengegangen. Der vorliegende Bestand des Landratsamtes gelangte am 20.3.1934 in das Staatsarchiv Osnabrück (acc. 1/34). Er enthält u. a. einzelne Akten ab 1885 des preußischen Militär- und Steuerkreises Melle, zu dem die Ämter Iburg und Grönenberg sowie die Stadt Melle gehörten. Allerdings betreffen die genannten Steuerakten lediglich den Bezirk des Amtes Iburg.
Verschiedene Akten aus den Jahren 1854 bis 1885 wurden dem Bestand des osnabrückischen Amtes Iburg (Rep 350) zugeführt, eine Akte von 1758 - 1783 dem Bestand des hannoverschen Amtes Iburg (Rep 150).
(Stand 1976)

Bestandssignatur
NLA OS, Rep 450 Ibg

Kontext
Nds. Landesarchiv, Abt. Osnabrück (Archivtektonik) >> Gliederung >> 1 Behörden des Staates und der kommunalen Verwaltung >> 1.1 Regionale Verwaltung >> 1.1.4 Preußische Zeit ab 1885 und niedersächsische Zeit >> 1.1.4.1 Allgemeine Verwaltung, Vertretungskörperschaften >> 1.1.4.1.2 Untere Verwaltungsebene
Verwandte Bestände und Literatur
Literatur: - Bär, Max: Abriß einer Verwaltungsgeschite des Regierungsbezirks Osnabrück, Hannover/Leipzig 1901. - Düring, A.v.: Ortschafts-Verzeichnis des ehemaligen Hochstifts Osnabrück, in: Osnabrücker Mitteilungen 21 (1896). - Korte, Heinrich: Verfassung und Verwaltung des Landes Niedersachsen, Göttingen 1962. - Penners, Theodor: Politische und territoriale Entwicklung (Vom Amt Iburg zum Landkreis Osnabrück), in: Hans-Joachim Behr: Der Landkreis Osnabrück, Osnabrück 1971. - Unruh, G.-Chr. v.: 75 Jahre hannoversch-niedersächsische Landkreise, Hannover 1960. - Wrede, Günther: Geschichtliches Ortsverzeichnis des ehemaligen Fürstbistums Osnabrück, Hildesheim 1975. - Gesetz-Sammlung für die Königlichen Preußischen Staaten 1867 Nr. 93 und 1884 Nr. 17. - Preußische Gesetzsammlung 1932 Nr. 43. - Amtsblatt für Niedersachsen 1947 Nr. 20. - Niedersächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt 1958 Nr. 6

Bestandslaufzeit
1860-1935

Weitere Objektseiten
Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
Letzte Aktualisierung
16.06.2025, 10:42 MESZ

Datenpartner

Dieses Objekt wird bereitgestellt von:
Niedersächsisches Landesarchiv. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.

Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1860-1935

Ähnliche Objekte (12)