Bericht

Mehr Chancen als Risiken durch Zuwanderung

Ohne Zuwanderung würde das Erwerbspersonenpotenzial bis zum Jahr 2050 um rund ein Drittel sinken. Zugleich würde sich der Anteil der Älteren, die nicht mehr im Erwerbsleben stehen, im Verhältnis zu den Erwerbstätigen etwa verdoppeln. Durch Zuwanderung kann die Alterung der Bevölkerung nicht aufgehalten, aber erheblich abgemildert werden. Die Effekte der Zuwanderung für Arbeitsmarkt und Sozialstaat hängen maßgeblich von der Qualifikationsstruktur der Zuwanderer und ihrer Nachkommen ab. Seit 2000 ist das Qualifikationsniveau der Neuzuwanderer deutlich gestiegen. Allerdings erreichte das Qualifikationsniveau der Neuzuwanderer 2010 seinen Höhepunkt und ist seitdem etwas gesunken. Durch den Qualifikationsanstieg fallen die Effekte der aktuellen Zuwanderung für Arbeitsmarkt und Sozialstaat sehr viel günstiger als in der Vergangenheit aus. Das Bruttoinlandsprodukt und die Einkommen der einheimischen Bevölkerung sind durch die Zuwanderung gestiegen. Langfristig hat Zuwanderung kaum Einfluss auf das gesamtwirtschaftliche Lohnniveau und die Arbeitslosenquote in Deutschland. Im Durchschnitt gewinnen die Arbeitskräfte ohne Migrationshintergrund, während die bereits in Deutschland lebenden Migranten verlieren. . Die gegenwärtig in Deutschland lebende ausländische Bevölkerung zahlt mehr Steuern und Abgaben als sie personenbezogene Leistungen des Staates und der Sozialversicherungen bezieht. Ob der Staat insgesamt fiskalisch profitiert ist umstritten. Die langfristigen fiskalischen Effekte der Migration hängen von der Qualifikation und Arbeitsmarktintegration der Zuwanderer ab. Bei der gegenwärtigen Qualifi-kationsstruktur der Neuzuwanderer werden der Staat und die Sozialversicherungen mit hoher Wahrscheinlichkeit durch Zuwanderung gewinnen.

Sprache
Deutsch

Erschienen in
Series: Aktuelle Berichte ; No. 1/2015

Klassifikation
Wirtschaft

Ereignis
Geistige Schöpfung
(wer)
Stephan, Gesine
Ereignis
Veröffentlichung
(wer)
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)
(wo)
Nürnberg
(wann)
2015

Handle
Letzte Aktualisierung
10.03.2025, 11:43 MEZ

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Objekttyp

  • Bericht

Beteiligte

  • Stephan, Gesine
  • Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)

Entstanden

  • 2015

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