Bestand

Bezirksamt Eppingen: Generalia, Orte (Bestand)

Vorwort: Im Rahmen der territorialen Umwälzungen zu Beginn des 19. Jahrhunderts kam die Stadt Eppingen nach Auflösung der Kurpfalz an die Markgrafschaft Baden. Das 6. Organisationsedikt Markgraf Karl Friedrichs vom 9. März 1803 zur Verwaltungsorganisation sah für die Stadt zunächst den Verbleib beim ehemals kurpfälzischen Oberamt Bretten vor. Die Bildung des Stabsamts Eppingen im Jahre 1807 löst dann zwar die Stadt nebst der Ortschaft Mühlbach aus diesem Verbund heraus(Regierungsblatt vom 7. Juli 1807), blieb aber Episode. Mit Verordnung vom 24. Juli 1813 schließlich wurde das Bezirksamt Eppingen als eines von insgesamt zehn Ämtern des Pfinz- und Enzkreises eingerichtet (Regierungsblatt vom 30. Juli 1813). Als Sprengel wurden ihm vom Amt Bretten die Orte Eppingen und Mühlbach und vom aufgelösten Amt Gochsheim, wo das neue Bezirksamt noch bis zum 6. Juni 1814 seinen Sitz hatte, die Orte Rohrbach am Gießhübel, Eichelberg, und Landshausen zugewiesen. Aus dem Neckarkreis wurden Gemmingen, Berwangen, Steppach, der Gutshof Streichenberg, Adelshofen, Ittlingen und Damhof, vom Amt Sinsheim Schluchtern sowie das Justizamt Hilsbach zugeschlagen. Bereits im Dezember 1813 wurden jedoch schon erste Korrekturen an der neuen Einteilung angebracht. Nun kamen auch Tiefenbach und Sulzfeld samt Ravensburg zum Bezirksamt Eppingen, während das zum ehemaligen Amt Hilsbach gehörige Reihen an Sinsheim abgetreten wurde. In den nachfolgenden Jahrzehnten blieb der Sprengel des Bezirksamts weitgehend unverändert. Ein im November 1840 gestellter Antrag der Stadtgemeinde auf Erweiterung des Amtsbezirks blieb erfolglos. Dagegen musste man im darauffolgenden Jahr die Orte Elsenz, Hilsbach und Richen an das neu eingerichtete standesherrlich-leiningische Amt Sinsheim abtreten. Nach dessen Auflösung 1849 kam Hilsbach an das Bezirksamt Sinsheim, während Richen (1849) und Elsenz (1850) wieder an Eppingen fielen. Zum 1. April 1924 wurde das Bezirksamt Eppingen durch Verordnung des badischen Innenministeriums (GBL 3, 1924) aufgehoben. Die Gemeinden Eichelberg, Elsenz, Landshausen und Tiefenbach wurden dem Bezirksamt Bruchsal, die Gemeinde Sulzfeld dem Amtsbezirk Bretten, die übrigen dem Amtsbezirk Sinsheim zugeschlagen. Im Bereich der mittleren Verwaltungsebene zählte das Bezirksamt Eppingen von 1809 bis 1832 zum Pfinz-Enzkreis, nach der Neueinteilung der Kreise 1832 bis 1864 zum Mittelrheinkreis. Seit 1864 gehörte es im Landeskommissariatsbezirk Mannheim zum Kreis Heidelberg. Der Bestand setzt sich zusammen aus den Zugängen 1908-98, 1911-4, 1924-25, 1924-56 und 1936-50, die mit Ausnahme des letzteren alle vom Bezirksamt selbst an das Generallandesarchiv eingeliefert wurd en. Die Einlieferung von 1936 geht zurück auf den ehemaligen Oberamtmann Adolf von Boeckh, der in seiner Eigenschaft als Bezirksvorstand gleichzeitig Vorsitzender des 1897 nach einem katastrophalen Unwetter gegründeten Bezirkshagelhilfskomitee war und die entsprechenden Akten bis ins hohe Alter in privatem Gewahrsam behielt. Die laufende Registratur ging 1924 mit der Auflösung des Bezirksamts Eppingen an die nachfolgenden Bezirksämter über. Dort wurden die Akten zum Teil fortgeführt, zum Teil aber auch sofort geschlossen. Da die Behördeneinlieferungen auch im Generallandesarchiv nach dem Herkunftsprinzip behandelt und aufgestellt wurden, handelt es sich bei den Bezirksamtsbeständen überwiegend um Mischfonds, die entsprechend der Zahl der Vorgängerbehörden verschiedene Endprovenienzen in einem Bestand aufweisen. Demzufolge finden sich auch in den Beständen der Nachfolgeinstitutionen des Bezirksamts Eppingen (343 Bezirksamt Bretten, 344 Bezirksamt Bruchsal und 377 Bezirksamt Sinsheim) Unterlagen der Provenienz Bezirksamt Eppingen. Die Aktenführung im Bezirksamt richtete sich zunächst nach der Brauer'schen Rubrikenordnung aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts, wurde mit der Erneuerung der Bestimmungen über die Führung der Bezirksamtsregistraturen vom 31. Dezember 1904 aber auf das von H. Fackler - einem Registrator im badischen Innenministerium - entwickelte Rubrikenschema umgestellt. Der Bestand wurde in 1970er Jahren durch die Archivangestellte Gisela Schenck geordnet und mit einem Zettelrepertorium erschlossen. Dabei wurde die Fackler'sche Rubrikenordnung als Klassifikationsgerüst zugrundegelegt. Auf eine Bestimmung der Endprovenienz wurde seinerzeit verzichtet. Im Rahmen eines vom Unterzeichneten geleiteten Projekts zum Abbau von Erschließungsrückständen bei den Bezirksamtsbeständen wurden die Titelaufnahmen 1995 durch Frau Piroska Hedden mit einer Testversion des Verzeichnungsprogramms MIDOSA 95 erfasst. Redaktion und Indexerstellung besorgte Archivinspektorin Gabriele Knopp. Die Endprovenienzen wurden durch die Staatsarchivreferendare bzw. -referendarin Hans Cymorek, Ralf Lusiardi, Gerald Meyer und Andrea Wettmann ermittelt. Eine alphabetische Liste der ermittelten Provenienzen findet sich im Anschluss an die Titelaufnahmen. Der Bestand umfasst 8,4 lfd.m. mit einer Laufzeit von 1559 bis 1918, wobei der Schwerpunkt auf den letzten Jahrzehnten des 18., vor allem aber in den ersten acht Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts liegt. Karlsruhe, im November 1996 Franz-Josef Ziwes

Orte: Adelshofen: Baden seit 1805, 1813 BA Eppingen, 1924 BA Sinsheim Berwangen (Eppingen): 1806 Baden, 1813 BA Eppingen,1924 BA, 1938/39 Lkr. Sinsheim Eichelberg: 1803 Baden, Amt Gochsheim, 1813 BA Eppingen,1924 BA Bruchsal, 1936 BA, Lkr. Sinsheim Elsenz: 1803 leining., 1806 Baden, 1813 BA Eppingen,1924 BA Bruchsal, 1938/39 Lkr. Sinsheim Eppingen: 1813 BA Eppingen,1924 BA, 1938/39 Lkr. Sinsheim Gemmingen: 1806 Baden, 1813 BA Eppingen,1924 BA, 1938/39 Lkr. Sinsheim Ittlingen: 1803 Baden, 1813 BA Eppingen,1924 BA, 1936 Lkr. Sinsheim Landshausen: 1803 Baden, Amt Gochsheim, 1813 BA Eppingen,1924 BA Bruchsal, 1938 Lkr. Sinsheim Mühlbach: 1803 Baden, 1813 BA Eppingen,1924 BA Bretten, 1936 Lkr. Sinsheim Richen: 1803 leining., 1806 Baden, 1813 BA Eppingen, 1840 standesherrl. Amt Sinsheim, 1849 BA Eppingen, 1924 BA /Lkr. Sinsheim Rohrbach (Eppingen): 1803 Baden, Amt Gochsheim, 1813 BA Eppingen,1924 BA/Lkr. Sinsheim Schluchtern: 1803 leining., 1806 Baden, 1813 BA Eppingen, 1924 BA/Lkr. Sisnheim Stebbach: 1803 Baden, 1813 BA Eppingen, 1936 Lkr. Sinsheim Sulzfeld: 1805 Baden, 1814 BA Eppingen, 1924 BA Bretten, 1936 BA/Lkr. Sinsheim Tiefenbach: 1803 Baden, Amt Gochsheim, 1813 BA Eppingen,1924 BA Bruchsal, 1936 BA, Lkr. Sinsheim

Reference number of holding
Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 352
Extent
626 Akten

Context
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Neuere Bestände (vornehmlich ab ca. 1800) >> Inneres, Soziales und Umwelt >> Ämter (Bezirks-, Landratsämter) >> Eppingen

Date of creation of holding
(1559-) 1813-1918

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Last update
03.04.2025, 11:03 AM CEST

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Object type

  • Bestand

Time of origin

  • (1559-) 1813-1918

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