Handschriften
Max Schaffner an Karl Weltzien
Enthält: (1r) Stamm beschäftigt sich derzeit (in Karlsruhe) mit Pulveranalysen. Auf diese Nachricht hin führte Schaffner gedanklich eine solche Pulveranalyse im Karlsruher Laboratorium durch, denn in der Realität fehlen ihm dazu die Mittel. "Kohle und der Salpeter" sind leicht zu bestimmen. Für die Bestimmung des Schwefels schlägt Schaffner eine Titrierung vor. Den dazugehörigen Arbeitsgang, ausgehend von der Umsetzung des Schwefels mit "Aetzkali" und anschließendem Auswaschen, sowie die Neutralisation mit Essigsäure zur Bestimmung der Schwefelkaliumlösung mit Jod verwarf er, weil er "die Schweflungsstufe des Kaliums" nicht kennt. Der zunächst vorgesehene Arbeitsaufwand zur Bestimmung der "Schweflungsstufe" erscheint Schaffner nicht angemessen. Als alternative Bestimmungsmethode schlägt er die Titrierung der Schwefelkaliumlösung mit einer Maßlösung unter Bildung von "Schwefelmetall" vor. Die Kenntnis der "Schwefelungsstufe des Kalium" ist hier nicht erforderlich, da sich Metall und Schwefel im Verhältnis entsprechen. Die hypothetische Schwefelkaliumlösung enthält einen Überschuss "Aetzkali". Der freie "Aetzkali" darf nicht mit der "Metalllösung" interferieren. Schwefelkaliumlösung wird einer ammonikalischen Kupferlösung solange zugetropft, bis die blaue Farbe verschwindet. (1v) Die Durchführung erfolgt "im Kalten", da "in der Wärme" nicht "Schwefelkupfer", sondern "CuS + CuO" entsteht. Bei Fällung in der Kälte ist verzögerte Ausfällung nachteilig. Schaffner spekuliert über die Verwendung einer "Auflösung von Bleioxyd in Aetzkali". Schließlich überlegt Schaffner, einen Teil der Schwefelkaliumlösung mit Nitroprussidnatrium rotzufärben und anschließend mit einer "Metalllösung", beispielsweise in "Aetzkali gelöste[m] Bleioxyd", bis zum Verschwinden der blauroten Farbe zu titrieren. Ob die rote Färbung der Schwefelverbindung tatsächlich durch ein Metallsalz zerstört wird, entzieht sich Schaffners Kenntnis. Schaffner bittet Weltzien, alle in der Theorie richtigen Versuche durchführen zu lassen und ihm in die Ergebnisse Einblick zu gewähren. Schaffner ergänzt Überlegungen zum Verhalten von "Aetzkali" gegenüber "Kohle", zu möglichen Reaktionen von "Aetzkali" mit Schwefel in der Wärme sowie zu den Auswirkungen von "Oxydation" und der Bildung von "Verbindungen".
- Archivaliensignatur
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27072/428
- Umfang
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1 Blatt
- Kontext
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27072 Nachlass Karl Weltzien >> 1 Korrespondenzstücke in der alphabetischen Folge der Absender >> 1.134 Schaffner, Max (*1830, +1907)
- Bestand
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27072 Nachlass Karl Weltzien
- Indexbegriff Person
- Laufzeit
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ohne Datierung (ca. 1860)
- Weitere Objektseiten
- Letzte Aktualisierung
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07.03.2025, 09:23 MEZ
Datenpartner
Karlsruher Institut für Technologie, KIT-Archiv. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Handschriften
Entstanden
- ohne Datierung (ca. 1860)