Architektur
Ansicht von Nordosten mit Kirche (Kirchturm und Chor Gotisch - Langhaus neuzeitlich) im ehemaligen Kirchhof (aufgelassen)
Die Kunstdenkmäler des Großherzogtums Baden; Erster Band; Kreis Konstanz (1897); S: Pancratii; modern, nur der Chor späthgotisch. Erhalten Reste der ehemaligen Fortification: Ein Rundthrum der ehemaligen Befestigung der Kirche, trägt auf dem Spitzbogen des Eingangs das Wappen der von Sulz. Da die Kirche im Chorschlussstein dasselbe Wappen trägt und 1496 die Erbauungszeit des Chores ist, so ist die Befestgung etwa gegen 1500 zu datirn. Die Grafen von Sulz waren in Bohlingen 1469-1497 Herrn; vorher gehörte Bohlingen zu Salem, später zu Konstanz. Die Wappen in den Chorschlußsteinen beziehen sich auf die Stifter Alwig von Sulz, gestorben 1493 und seine Frau Verona von Brandis. Text vor Ort: Singen; Stadtteil Bohlingen; Burg und Schloß; Burg (sog. "Feste auf der Burghalde" Unklar ist, ob die 1155 bezeugte curtis der Konstanzer Bischöfe mit der 1455 als "vesty by der Kirchen" (=Burg bei der Kirche) bezeichneten Burg identisch ist. Von 1175 bis ins 14. Jh. hinein waren Ortsadelige als bischöfliche Ministeriale in Bohlingen ansässig. Mitte 14. Jh. hatten die Herren von Homburg, ab 1456 das Kloster Salem, danach die Grafen von Sulz die Ortsherrschaft inne. 1497 erwarb das Bistum Konstanz Burg und Herrschaft zurück und setzte Obervögte ein. 1640 brannten Soldaten von der Festung Hohentwiel die Burg nieder, die wohl nicht wieder aufgebaut wurde. 1687 genehmigte der Bischof von Konstanz, Steine der Burg zum Kirchenbau zu verwenden. Die Ringmauer ist in geringen Teilen erhalten, und an der Ostseite sind Reste eines Grabens erkennbar. Ein Turm an der Ostseite wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts abgerissen. Der Rundturm an der Westseite entstand in dieser Form wohl im letzten Viertel 16. Jh. Über dem Hocheingang ist das Wappen des Grafen Alwig von Sulz (gest. 1493) angebracht. Im 1. OG gibt es kleine Feuerwaffenscharten. Ein barockes, im Kern vielleicht älteres Gebäude nordöstlich des Turmes (siehe alte Abbildung) wurde 1990 durch einen Neubau ersetzt. Das Hauptgebäuse soll anstelle des jetzigen Kirchenschiffes bestanden haben. Bei der Kirchenerweiterung 1865 wurden Gewölbereste gefunden, In der Burg steht die katholische Pfarrkirche St. Pankratius, eine im Kern spätgotische Saalkirche mit eingezogenem Chor, dem nördlich ein Turm angefügt ist Das im 18. und 19. Jh. verlängerte Kirchenschiff wurde 1978/80 um Seitenschiffe und Halle erweitert. Im Chor gibt es ein spätgotisches Netzrippengewölbe mit Wappenschlußsteinen (datirt 1496). Im 1. und 2. OG des Turmes
- Standort
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Sankt Pankratius (Bohlingen)
- Sammlung
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Kirchenburgen
- Bezug (was)
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Wehrkirche
- Ereignis
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Herstellung
- (wann)
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13 Jhd
- (Beschreibung)
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Spätgotisch (Barock überarbeitet)
- Letzte Aktualisierung
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05.03.2025, 16:27 MEZ
Datenpartner
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Universitätsbibliothek. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Architektur
Entstanden
- 13 Jhd