Bestand
Badische Landesbühne Bruchsal e.V. (Bestand)
Überlieferungsgeschichte
Die Badische Landesbühne ging aus der Unterländer
Volksbühne hervor, die 1949 von heimgekehrten Kriegsgefangenen und
dem Kulturwerk Baden-Württemberg in Bad Rappenau gegründet worden
war. Ihr Initiator und erster Intendant (bis 1964) war der aus
Oedheim stammende Schaupieler Franz Mosthav (1916-2000), der nach
seiner Ausbildung in München und Tätigkeiten an Münchener,
Klagenfurter und Salzburger Bühnen seit 1946 am Mannheimer
Nationaltheater engagiert war. Bald gehörten bereits 27 vorwiegend
badische Städte und Gemeinden in 5 Landkreisen der Volksbühne als
Mitglieder an. Das Theater finanzierte sich als eingetragener
Verein durch Beiträge dieser Gemeinden und staatliche
Zuschüsse.
Die Konkurrenz der seit 1919 bestehenden
Württembergischen Landesbühne in Esslingen und die bevorstehende
Gründung eines Bundeslandes Baden-Württemberg führten zur
Ansiedlung der Volksbühne in Baden. Aufnahme fand sie 1952 in der
Stadt Bruchsal, die Räume zur Verfügung stellte und 1953 dem Verein
beitrat. Das Theater wurde nun in Landesbühne Neckar-Rhein-Main,
später in Landesbühne Bruchsal umbenannt. Die Zeiten der
behelfsmäßigen Unterkünfte endeten in den 80er Jahren mit der
Anmietung eigener Probenräume in der Wilderichstraße 31 und dem
Bezug eines Werkstattneubaus. Dank zusätzlicher Mittel wurde in
dieser Zeit an der Landesbühne eine Kinder- und Jugendtheatergruppe
eingerichtet. Seit 1987 verfügt das Theater über zwei Spielstätten
im Bruchsaler Bürgerhaus. Heute bilden 4 Landkreise, 16
Mitgliedsgemeinden, das Finanzministerium sowie das Ministerium für
Wissenschaft, Forschung und Kunst den Trägerverband. Die
Mitgliedsorte liegen hauptsächlich im nordbadischen Raum. Das
angestammte Spielgebiet reicht von Bruchsal-Bretten bis
Tauberbischofsheim-Wertheim. Darüber hinaus werden in ganz
Baden-Württemberg und den angrenzenden Bundesländern Gastspiele
aufgeführt.
Die Badische Landesbühne schenkte dem
Generallandesarchiv die Archivalien im Jahr 2005. Teile der älteren
Überlieferung gingen beim Umzug 1987 versehentlich verloren.
Inhalt und Bewertung
Verwaltung: Vorstandssitzungen und Mitgliederversammlungen.-
Satzung.- Intendanten.- Finanzen.- Werkstattgebäude.- Fusion mit
dem Bruchsaler Bürgerzentrum.- Kinder- und Jugendtheater.-
Baden-Württembergische Theatertage.- Presseberichte und -kritiken.-
Materialien zur Theatergeschichte
Fotos: Szenen und
Porträts einzelner Schauspieler
Spielpläne.- Programme.-
Textbücher
Geschichte: Die Badische
Landesbühne ging aus der Unterländer Volksbühne hervor, die 1949
von heimgekehrten Kriegsgefangenen und dem Kulturwerk
Baden-Württemberg in Bad Rappenau gegründet worden war. Ihr
Initiator und erster Intendant (bis 1964) war der aus Oedheim
stammende Schaupieler Franz Mosthav (1916-2000), der nach seiner
Ausbildung in München und Tätigkeiten an Münchener, Klagenfurter
und Salzburger Bühnen seit 1946 am Mannheimer Nationaltheater
engagiert war. Bald gehörten bereits 27 vorwiegend badische Städte
und Gemeinden in 5 Landkreisen der Volksbühne als Mitglieder an.
Das Theater finanzierte sich als eingetragener Verein durch
Beiträge dieser Gemeinden und staatliche Zuschüsse. Die Konkurrenz
der seit 1919 bestehenden Württembergischen Landesbühne in
Esslingen und die bevorstehende Gründung eines Bundeslandes
Baden-Württemberg führten zur Ansiedlung der Volksbühne in Baden.
Aufnahme fand sie 1952 in der Stadt Bruchsal, die Räume zur
Verfügung stellte und 1953 dem Verein beitrat. Das Theater wurde
nun in Landesbühne Neckar-Rhein-Main, später in Landesbühne
Bruchsal umbenannt. Die Zeiten der behelfsmäßigen Unterkünfte
endeten in den 80er Jahren mit der Anmietung eigener Probenräume in
der Wilderichstraße 31 und dem Bezug eines Werkstattneubaus. Dank
zusätzlicher Mittel wurde in dieser Zeit an der Landesbühne eine
Kinder- und Jugendtheatergruppe eingerichtet. Seit 1987 verfügt das
Theater über zwei Spielstätten im Bruchsaler Bürgerhaus. Heute
bilden 4 Landkreise, 16 Mitgliedsgemeinden, das Finanzministerium
sowie das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst den
Trägerverband. Die Mitgliedsorte liegen hauptsächlich im
nordbadischen Raum. Das angestammte Spielgebiet reicht von
Bruchsal-Bretten bis Tauberbischofsheim-Wertheim. Darüber hinaus
werden in ganz Baden-Württemberg und den angrenzenden Bundesländern
Gastspiele aufgeführt.
Überlieferung und Ordnung: In
der Festschrift zum 50-jährigen Jubiläum (s. Literatur) findet sich
der Hinweis, dass das Archiv des Theaters beim Umzug 1987
versehentlich verloren ging. Der Befund gilt vor allem dem
Schriftgut der Gründungszeit, das sich tatsächlich nur
fragmentarisch erhalten hat; dichtere Überlieferung setzt erst in
den 1960er Jahren ein, in die Zeit vor dem Umzug nach Bruchsal
reicht nichts zurück. Trotzdem ist der Umfang des Schrift- und
Bildguts, das die Landesbühne 2005 in das Eigentum des
Landesarchivs übergab, beachtlich; dazu tragen die großen Serien
der Protokolle und vor allem des Spielplan-Materials bei, zu dem
auch die Sammlung von Bühnenfotos gehört. Bei der Übergabe war das
Material ungeordnet, die Fotos waren bedauerlicherweise nur z.T.
beschriftet. Frau Gisela Schenck hat hier - ehrenamtlich - mit
großem Engagement rekonstruiert und zugeordnet, was irgendwie
erkennbar war. Ihr Gesamtverzeichnis wurde von Frau Angelika von
Schenck in Scope-Archiv übertragen und von Herrn Reinhard Tommek
abschließend redigiert. Die Indexierung steht noch aus. Der Bestand
umfasst 1589 Nummern in 9 lfd.m; er enthält mehrere tausend Fotos
und ca. 250 Theaterplakate. Karlsruhe, im Dezember 2009 Jutta
Krimm-Beumann Konrad Krimm
Literatur: Die badische
Landesbühne. Theater für die Region, Ubstadt-Weiher 1999
- Reference number of holding
-
Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 69 Landesbühne
- Extent
-
1595 Archivalieneinheiten (Nr. 1-1589; darin mehrere tausend Fotos, ca. 50 Rollfilme, 256 Plakate)
- Context
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Nichtstaatliches Archivgut >> Archive von Anstalten, Körperschaften und Stiftungen >> Bildung, Kultur und Forschung >> Badische Landesbühne Bruchsal
- Related materials
-
Literatur: Die Badische Landesbühne : Theater für die Region, hg. von der Badischen Landesbühne e.V., Redaktion: Sven Gesse, Franz Csiky u.a. (Ubstadt-Weiher 1999).
- Date of creation of holding
-
1952-2001
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Last update
-
03.04.2025, 11:03 AM CEST
Data provider
Landesarchiv Baden-Württemberg. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
Time of origin
- 1952-2001