Gemälde

Christus an der Geißelsäule

An die marmorne Geißelsäule gefesselt, wendet der dornengekrönte Christus sein Antlitz leicht zur Mitte. Die angespannten Gesichtszüge, der geöffnete Mund verraten den Schmerz. Der klagende Blick trifft den Betrachter. Die kleine Tafel ist ein Andachtsbild, das zur stillen, gesammelten Andacht und Versenkung des einzelnen Gläubigen bestimmt war. Es ist ein aus dem Passionsgeschehen herausgelöstes Bildmotiv. Nördlich der Alpen im 14. Jahrhundert im Zuge der Mystik aufgekommen, fand das Andachtsbild im 15. Jahrhundert in der niederländischen Malerei Verbreitung (Christus als Schmerzensmann). In Italien hat vor allem Antonello Messina Christusdarstellungen als Andachtsbilder aus niederländischen Vorbildern entwickelt und in Venedig eingeführt. „Christus an der Geißelsäule“, in den Niederlanden damals ein unbekanntes Thema, ist eine Bilderfindung Antonello da Messinas, die in Venedig Verbreitung fand und von Montagna in dem ausgestellten Bild aufgegriffen und weiterentwickelt wurde. Montagnas Bild hat wiederum andere Maler seiner Zeit zu ähnlichen Werken angeregt, zum Beispiel Pietro da Vicenza.

Gesamtansicht, freigestellt | Fotograf*in: Jörg P. Anders

Public Domain Mark 1.0 Universell

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Standort
Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin, BerlinDeutschland, BerlinDeutschland
Inventarnummer
KFMV.271
Maße
Bildmaß: 38,4 x 28,6 cm
Rahmenaußenmaß: 57,3 x 47,4 cm
Material/Technik
Pappelholz

Ereignis
Eigentumswechsel
(Beschreibung)
1977 Vermächtnis des Berliner Pfarrers E. Bosse durch dessen Sohn Dr. W. Bosse, Aurich
Ereignis
Herstellung
(wer)
(wo)
Italien
(wann)
um 1495/1500

Letzte Aktualisierung
09.04.2025, 10:13 MESZ

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Objekttyp

  • Gemälde

Beteiligte

Entstanden

  • um 1495/1500

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