Bestand
Militärischer Nachlass Otto Haas, Generalleutnant *1864 +1930 (Bestand)
1. Zur Biografie von Otto Haas: Otto Haas (1864-1930) diente von 1882 bis 1914 in verschiedenen Funktionen in württembergischen Infanterieregimentern, als Kompanieführer an der Unteroffiziersschule Marienwerder (1901-1905) sowie als Adjutant beim Generalkommando des XIII. Armeekorps (1905-1908). Er stieg in dieser Zeit bis zum Oberst auf. Im Ersten Weltkrieg befehligte Haas das Infanterieregiment Nr. 124 (1914-1916), die 54. Infanteriebrigade (1916), die 51. Infanteriebrigade (1916-1918) sowie die 44. Reservedivision (1918). Er war vor allem an der Westfront (Argonnen, Somme, Flandern) eingesetzt. Darüber hinaus nahm er im Oktober 1917 an der Offensive der Mittelmächte gegen Italien teil (12. Isonzoschlacht). Haas war als energischer Kommandeur bekannt, der zahlreiche militärische Erfolge vorweisen konnte und mehrfach ausgezeichnet wurde. Im Februar 1919 wurde Haas vom württembergischen Generalkommando zum Befehlshaber von neu aufzustellenden Grenzschutzeinheiten ernannt. Die von ihm gebildete ¿Württembergische Freiwilligenabteilung Haas¿ kam im April 1919 bei der Niederschlagung der Münchener Räterepublik zum Einsatz. In der 1919 formierten Vorläufigen Reichswehr, im Übergangsheer sowie in der seit Januar 1921 bestehenden Reichswehr übernahm Haas herausgehobene Funktionen. Von August 1919 bis Mai 1920 wirkte er als Führer der Reichswehrbrigade 13 in Stuttgart und bekleidete in dieser Zeit auch das neu geschaffene Amt des Landeskommandanten von Württemberg. Im Frühjahr 1920 war Haas an der Niederschlagung der linksgerichteten Aufstände im Ruhrgebiet beteiligt. Im August 1921 schied er aus der Reichswehr aus. Nach dem Ende seiner militärischen Dienstzeit engagierte sich Haas politisch in der Deutschen Volkspartei (DVP). Von 1926 bis 1928 hatte er den Vorsitz der Ortsgruppe Stuttgart der DVP inne.
2. Zum militärischen Nachlass Otto Haas': Die Unterlagen des Bestands M 660/099 wurden im Dezember 1936 dem Heeresarchiv Stuttgart übergeben. Sie gelangten 1945 in das Hauptstaatsarchiv Stuttgart. Im Jahr 1951 erfolgte eine erste Verzeichnung der Dokumente durch Alfons Beiermeister. Eine Neuverzeichnung wurde im März 2012 von der Praktikantin Cornelia Reinhardt unter der Anleitung von Dr. Wolfgang Mährle durchgeführt. Der Bestand umfasst 6 Büschel im Umfang von 0,02 lfd.m.
3. Quellen- und Literaturhinweise: Quellenhinweise: - HStAS, M 355-358 (Württ. Freiwilligenformationen); - HStAS; M 365 (Württ. Landeskommandant); - HStAS, M 366 (Reichswehrbrigade 13); - HStAS, M 430/2 Bü 727 (Personalakte); - HStAS, M 743/2, Bü 191 (Zeitungsausschnitte). Literaturhinweise: - Gerhart Binder: Otto Haas - ein "preußischer Schwabe", in: Schwäbische Heimat 39 (1988), S. 227-239; - Wolfgang Mährle: Haas, Otto, Generalleutnant (1864-1930), in: Maria Magdalena Rückert (Hg.): Württembergische Biographien unter Einbeziehung hohenzollerischer Persönlichkeiten, Bd. 2, Stuttgart 2011, S. 95-96. Stuttgart, im Oktober 2013 Dr. Wolfgang Mährle Cornelia Reinhardt
- Bestandssignatur
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, M 660/099
- Umfang
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6 Büschel (0,02 lfd.m.)
- Kontext
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Militärische Bestände 1871-ca. 1920 >> Nachlässe und Sammlungen >> Nachlässe
- Indexbegriff Person
- Bestandslaufzeit
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1914-1934
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Rechteinformation
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Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Letzte Aktualisierung
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20.01.2023, 15:09 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1914-1934