Deckelpokal

Brandenburger Pokal aus dem Lüneburger Ratssilber

Zylindrische Teile von Schaft und Deckelgriff sowie reliefiertes Wappen gegossen. Fußrand, Zarge und Reif des Deckels gesondert gefertigt. Fußunterseite unvergoldet. Marke am Fuß- und am Deckelrand. Aufgelegter Blattreif der Kuppa mit Verschluß. Handwerklich durchschnittliche Arbeit. – Teile eines Blattkranzes am Schaft verloren. Schlanker, horizontal gegliederter Pokal. Fuß mit zwölf Längsbuckeln und gewölbtem Rand. Schaft aus Zylinder mit reliefiertem Buckeldekor sowie symmetrisch zum Diskusknauf angeordneten Balustern. Flaches Blatt- und Fruchtrelief. Stark gedrückte, breit ausladende Kuppa mit zwei Reihen von je fünfzehn Längsbuckeln, dazwischen Einschnürung. Mündungsrand mit Zahnschnittdekor. 14fach gebuckelter Deckel. Zylinder (wie unten) auf flachem Blattkranz und sanduhrförmiger, von einer kleinen Halbkugel bekrönter Griff mit aufliegendem Blattwerk. Am Fuß emailliertes kurbrandenburgisches und reliefiertes Wappen der Familien von Dassel und Dithmersen. Ein graviertes VIDE INFRA am Fußrand verweist auf eine vergoldete, unter dem Fuß befindliche Rundplatte mit lateinischer Inschrift, in der Übersetzung: "lm Juni 1586 hat der durchlauchtigste und großmächtigste Herr und Kurfürst von Brandenburg Johann Georg, nachdem er mehrere Tage mit seinem Sohne Herrn Joachim Friedrich im Hause des Herrn Ludolf von Dassel gewohnt hatte, ihm diesen Pokal zum ewigen Gedächtnis geschenkt. Denselben hat der Bürgermeister von Lüneburg, Ludolf von Dassel, seinerseits dem hochlöblichen Senat von Lüneburg zu seinem ewigen Andenken gestiftet, um ihn zwischen dem übrigen Silber des Rates aufzustellen. Der Herr Bürgermeister selbst hat ihn nach abgehaltener Bursprache dem Senat in eigener Person am 28. September 1606 überreicht." Unter dem gleichen Datum ist der Pokal im Nachtrag zum Inventar von 1598 (C. 244) verzeichnet. Ludolf III von Dassel, vermählt mit Ilsabe von Dithmersen, war seit 1592 Bürgermeister. Er starb 1609.

Gesamtansicht | Fotograf*in: Karen Bartsch / Rechtewahrnehmung: Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin

Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International

Standort
Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin, Deutschland
Inventarnummer
1874,388
Maße
Gewicht: 1856 g
Höhe x Durchmesser: 49 x 18 cm (oben)
Material/Technik
Silber, getrieben, gegossen und vergoldet. Email
Inschrift/Beschriftung
Aufschrift: BZ. Nürnberg (R³ 3687)

Klassifikation
Gefäß / Gefäßteil (Objektgattung)

Ereignis
Herstellung
(wo)
Nürnberg
(wann)
vor 1534

Rechteinformation
Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin
Letzte Aktualisierung
14.04.2025, 08:09 MESZ

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Objekttyp

  • Deckelpokal

Entstanden

  • vor 1534

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