Bestand

Landesverband für Säuglingsschutz und Jugendfürsorge Stuttgart (Bestand)

Überlieferungsgeschichte
Ein Landesverband für Jugendfürsorge wurde in Stuttgart am 18. Februar 1908 gegründet. Er beteiligte sich an der 1910 eröffneten Jugendgerichtshilfe in Stuttgart und richtete während des Ersten Weltkriegs Kriegskindergärten und Kriegskrippen ein. 1928 vereinigte er sich mit dem Landesausschuss für Säuglings- und Kleinkinderschutz zum Landesverband für Säuglingsschutz und Jugendfürsorge in Württemberg. In der Folgezeit übernahm dieser auch die Geschäftsführung der Landesgruppe Württemberg des Deutschen Sozialarbeiterinnenverbandes, des Bezirksfürsorgerinnenvereins und des Württembergischen Frauenvereins für hilfsbedürftige Kinder. Der Landesverband richtete insbesondere Kurse in Kleinkinder- und Krankenpflege im ganzen Land aus. Am 16. März 1938 wurde er aufgelöst.

Inhalt und Bewertung
Der vorhandene Bestand enthält vor allem Unterlagen über die Bildungsarbeit des Vereins; die Berichte über die abgehaltenen Kurse enthalten auch allgemeine Informationen über den Bildungsstand und die politische Stimmung auf dem Lande.

Vorbemerkung: Am 18. Februar 1908 wurde in Stuttgart der "Landesverband für Jugendfürsorge" gegründet. Er beteiligte sich an der 1910 eröffneten Jugendgerichtshilfe Stuttgart und richtete während des ersten Weltkrieges Kriegskindergärten und Kriegskrippen ein. 1917 wirkte er an der Gründung des "Württembergischen Landesausschusses für Säuglings- und Kleinkinderschutz" mit. Nach dem Krieg verlor er seine Mittel in der Inflation und gliederte sich der Zentralleitung für Wohltätigkeit in Württemberg an. 1928 vereinigte sich der Landesverband für Jugendfürsorge mit dem Landesausschuß für Säuglings- und Kleinkinderschutz zum "Landesverband für Säuglingsschutz und Jugendfürsorge in Württemberg". In den folgenden Jahren übernahm der neue Landesverband auch die Geschäftsführung der Landesgruppe Württemberg des Deutschen Sozialarbeiterinnenverbandes, des Württembergischen Säuglingsschwesternvereins, des Bezirksfürsorgerinnenvereins und des Württembergischen Frauenvereins für hilfsbedürftige Kinder. Der neue Landesverband wirkte besonders durch seine Kurse in Kleinkinderpflege und in Krankenpflege im ganzen Land. Die Bericht über diese Kurse bilden einen wesentlichen Teil der erhaltenen Akten. Sie sind besonders interessant wegen einzelner Bemerkungen über den Aberglauben auf dem Land und über die politische Lage nach 1933. Der Landesverband wurde am 16.03.1938 aufgelöst, sein Vermögen fiel zusammen mit den Akten an die Zentralleitung für das Stiftungs- und Anstaltswesen in Württemberg; die weitere Bildungs- und Vortragsarbeit übernahm die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt (NSV). Der hier bezeichnete Bestand kam mit der Aktenablieferung 1967 und 1971 des Landeswohlfahrtswerks Württemberg in das Staatsarchiv Ludwigsburg. Er wurde 1978/1979 im Rahmen eines Projektes der Volkswagenstiftung von Dr. H. E. Keßler aus dem Bestand E 191 ausgehoben, geordnet und verzeichnet. Er umfaßt 0,6 lfd. m in 53 Büscheln. Ludwigsburg, März. 1979 Dr. H. Ewald Keßler

Reference number of holding
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg, PL 414
Extent
53 Büschel (0,7 lfd. m)

Context
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg (Archivtektonik) >> Deposita, nichtstaatliche Archive und Nachlässe >> Nichtstaatliche Archive (ohne Deposita) >> Gesellschaften, Vereine u.a.

Date of creation of holding
1908-1938 (Va ab 1905, Na bis 1943)

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Rights
Last update
18.04.2024, 10:40 AM CEST

Data provider

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Object type

  • Bestand

Time of origin

  • 1908-1938 (Va ab 1905, Na bis 1943)

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