Plakat
Vigor Seifenpulver
Heldinnenhaft erscheint die Frau auf diesem Schweizer Werbeplakat für Waschmittel: voller Schwung und Freude hängt sie die frische Wäsche auf. Hiermit wird das idealisierte Bild einer Frau propagiert, der es Genuss und Erfüllung ist, sich um den Haushalt zu kümmern – eine fragwürdige Typologie, die sich in der Werbung bis heute hält. Mit dem Aufkommen neuer Produkte in einer industrialisierten Konsumwelt wurden vermehrt auch Frauen als Konsumentinnen angesprochen. Die Bilder in der Werbung suggerierten der modernen Frau, dass sie sich nur mit Genussmitteln und Luxusgütern wie Champagner und Pelzen umgeben müsse, um ein Lebensgefühl von Eleganz, Fröhlichkeit und Sinnlichkeit zu erreichen. Beworben wurden auch Beschäftigungsmittel der Bildungsbürgerin, wie Bücher, Zeitschriften und Klaviere; und mit Mode, Schmuck oder Schminke wurde der Schönheitsdrang angesprochen. Doch auch Produkte für den Haushalt wurden reklametechnisch auf Frauen gemünzt, da dieser weiterhin als ihr Verantwortungsbereich galt. Egal wofür: Werbung für weibliche Zielgruppen diente dazu, Verkäufe anzukurbeln. in gefördertes Projekt ermöglichte 2021/22 erstmals die digitale Bestandsaufnahme aller Plakate und Plakatentwürfe aus den Jahren 1840 bis 1914 in der Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin. In ihrer internationalen Vielfalt eröffnen die Plakate ein Panorama der visuellen Kommunikation: Sie illustrieren Design-, Reklame- und Druckgeschichte am Übergang von Historismus und Jugendstil zum Sachplakat, stellen zugleich aber auch wertvolle Dokumente der Zeit- und Kulturgeschichte dar.Das Digitalisierungsprojekt wurde durch die Deutsche Digitale Bibliothek im Rahmen des von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) geförderten Programms NEUSTART KULTUR ermöglicht.Der Text ist Teil der Online-Ausstellung „Verklärt, begehrt, vergessen – Frauen in der frühen Plakatgestaltung“, die aus einer ersten Auswertung der nun vollständig erfassten Bestände entstand. Sie versteht sich als Anregung für weitere Forschungen. (Text: Christina Thomson / Christina Dembny)
- Standort
-
Kunstbibliothek, Staatliche Museen zu Berlin, BerlinDeutschland, BerlinDeutschland
- Sammlung
-
Grafikdesign
- Inventarnummer
-
1988,21/330
- Maße
-
Höhe x Breite: 127 x 90,3 cm
- Material/Technik
-
Lithografie
- Inschrift/Beschriftung
-
VIGOR
SEIFEN-PULVER/ VIGOR/ VIGOR/ SEIFENFABRIK-SUNLIGHT/ OLTEN/ VIGOR (Packung)
- Klassifikation
-
Plakat (RIA:Sachbegriff)
- Bezug (was)
-
Torso - AA - weibliche Figur
Schürze
Wäsche zum Trocknen aufhängen
Werkzeuge, Hilfsmittel, Geräte für Gewerbe und Industrie
Behälter aus Papier, Pappe: Tüte, Karton, Schachtel
- Ereignis
-
Entwurf
- (wer)
-
Unbekannter Künstler, Entwerfer
- Ereignis
-
Eigentumswechsel
- (Beschreibung)
-
1988 Ankauf von Bruno Margadant, St. Gallen
- Ereignis
-
Herstellung
- (wann)
-
1914
- Förderung
-
Die Digitalisierung wurde gefördert durch die Deutsche Digitale Bibliothek aus Mitteln des Programms „Neustart Kultur“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
- Rechteinformation
-
Kunstbibliothek, Staatliche Museen zu Berlin
- Letzte Aktualisierung
-
25.03.2025, 08:39 MEZ
Datenpartner
Kunstbibliothek (museale Sammlung). Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Plakat; Plakat
Beteiligte
- Unbekannter Künstler, Entwerfer
Entstanden
- 1914