Hochschule | Museum

Landwirtschaftliche Hochschule & Museum für Naturkunde & Geologische Landesanstalt und Bergakademie; Berlin, Mitte

Gegenüber dem Platz vor dem Neuen Tor, herausgehoben aus der umgebenden Mietshausbebauung, setzen drei naturwissenschaftliche Museums- und Institutsbauten von herausragender architekturhistorischer und baukünstlerischer Bedeutung einen eindrucksvollen stadträumlichen Akzent. Die im Zeitraum 1874-89 entstandene Gebäudegruppe Invalidenstraße 42-44, Landwirtschaftliche Hochschule, Museum für Naturkunde, Geologische Landesanstalt und Bergakademie (1) ist mit der Geschichte der Berliner Universität und der Entwicklung ihrer naturwissenschaftlichen Institute und deren wissenschaftlichen Sammlungen eng verbunden. Mit den umfangreichen Neubauvorhaben auf dem Gelände der ehemaligen Königlichen Eisengießerei " (...) sollten die Beziehungen der Studierenden zu den wissenschaftlichen Sammlungen der Bergakademie und der Landwirtschaftlichen Hochschule und ihre bequeme Teilnahme an diesen der Anwendung der Naturkunde gewidmeten Anstalten gesichert werden". (2)° Das Hauptwerk des seit 1867 im Ressort Museumsbauten der Ministerialbaukommission tätigen Architekten August Tiede zeigt ein Formenrepertoire in der Nachfolge Schinkels. Tiede hatte an der Bauakademie studiert und war später dort Professor. Dem Zeitgeschmack entsprechend verwendete er Formen der italienischen Renaissance. Mit der Realisierung der Gesamtanlage ergab sich nicht nur eine völlige Neuordnung des Geländes der ehemaligen Königlichen Eisengießerei, sondern es wurde auch ein wirksamer städtebaulicher Abschluss am Platz vor dem Neuen Tor geschaffen. ° Die beeindruckende Monumentalität resultiert aus der symmetrischen Anlage des Naturkundemuseums als zurückliegendem Hauptgebäude mit Ehrenhof und den flankierenden Hochschulbauten. Grund- und Aufrisse aller Gebäude sind nach einem einheitlichen Prinzip gestaltet, das sich in der rhythmischen Reihung der Rundbögen und in differenzierten Maßverhältnissen ausdrückt.° Neben der Großform der Baukörper und ihrer Fassadengliederung trägt die Gestaltung der Innenräume wesentlich zur künstlerischen Gesamtwirkung bei. Namentlich die großen Lichthöfe mit zweigeschossigen umlaufenden Bogengalerien und die großzügige Anlage der Haupttreppen zeigen eine für alle Institute gemeinsam entwickelte architektonische Grundidee.° ________________° 1) Vgl. BusB 1896, Bd. II, S. 282; o.V., Die Königliche geologische Landesanstalt und Bergakademie zu Berlin, in: Zeitschrift für Bauwesen 32 (1882), Sp. 7-12, Sp.153-162, Taf. 7-14.° 2) Vgl. Kleinwächter 1891, Sp. 1.

Urheber*in: August Tiede / Rechtewahrnehmung: Landesdenkmalamt Berlin

Urheberrechtsschutz

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Standort
Invalidenstraße 42 & 43 & 44, Mitte, Berlin

Klassifikation
Gesamtanlage

Ereignis
Entwurf
(wer)
Entwurf: Tiede, August
(wann)
1874
Ereignis
Ausführung
(wer)
Bauherr: Preußischer Staat
(wann)
1875-1889
Ereignis
Umbau
(wann)
1892 & um 1905 & 1909 & 1913

Letzte Aktualisierung
04.06.2025, 11:55 MESZ

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Objekttyp

  • Hochschule; Museum

Beteiligte

  • Entwurf: Tiede, August
  • Bauherr: Preußischer Staat

Entstanden

  • 1874
  • 1875-1889
  • 1892 & um 1905 & 1909 & 1913

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