Jenseits des Muttermythos : über die Trennung von gebären und aufziehen

In diesem Buch wird das vielschichtige Phänomen Mutterschaft aus einem besonderen Blickwinkel betrachtet, indem die biologische, als "natürlich" angesehene Einheit von Gebären und Aufziehen aufgegeben wird. Gegenstand dieser ideologiekritischen Analyse sind zweierlei Mütter: diejenigen, die ein Kind zur Welt bringen, aber nicht selbst großziehen und jene, die ein Kind aufziehen, das sie nicht selbst geboren haben. Dabei wird sowohl die biologische als auch die soziale Mutterschaft unter drei zentrale Perspektiven gestellt. Ein Schwerpunkt des verhaltensbiologischen Teils liegt auf dem Weg von den Tierprimaten über die hominiden Vorformen bis hin zum Homo Sapiens. Es wird nachgezeichnet, was diese Entwicklung für die Mutter-Kind-Einheit und für die Trennung von Gebären und Aufziehen bedeutet. Im historischen Teil werden die Adoptionsgesetze im antiken Rom einer gründlichen Analyse unterzogen, da sie im neuzeitlichen Europa vielfach als Grundlage für das Adoptionsrecht gedient haben. Im völkerkundlichen Teil werden verschiedene Traditionen des Mutter-Kind-Verhältnisses betrachtet. Am Ende steht als krassestes Beispiel einer Trennung von Gebären und Aufziehen der Adoptionsvorgang. Das besondere Augenmerk gilt jeweils dem ubiquitären Mythos der Blutsbande, der gleichsam als unhinterfragter zusätzlicher Faktor für unnötige Verwirrung sorgt. Gerade angesichts der wachsenden Zahl sogenannter "Patchworkfamilien" kommt dieser kritischen Analyse eine hohe Relevanz zu.

Standort
Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt am Main
ISBN
9783779917229
377991722X
Maße
23 cm
Umfang
254 S.
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Ill.
Literaturverz. S. 239 - 254
Zugl.: Bielefeld, Univ., Diss., 2004

Klassifikation
Sozialwissenschaften, Soziologie, Anthropologie
Schlagwort
Mutterschaft
Adoptivfamilie

Ereignis
Veröffentlichung
(wo)
Weinheim, München
(wer)
Juventa-Verl.
(wann)
2005
Urheber

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Letzte Aktualisierung
11.06.2025, 13:39 MESZ

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Beteiligte

Entstanden

  • 2005

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