Übergewand einer Frauentracht

Übergewand einer Frauentracht

Dieser kaftanähnliche Mantel, bosnisch anterija, war charakteristisch für die städtische Kleidung wohlhabender muslimischer Frauen. Charakteristisch sind u. a. die Hängeärmel des Gewandes, das mit einem Brokatgürtel durch eine Schließe (hier nicht original) zusammengehalten wird. Je nach Standes- und Religionszugehörigkeit der Träger unterschieden sich die Stadttrachten, die typisch für Sarajewo Anf. des 20. Jh. waren und noch bis zum 1. Weltkrieg getragen wurden. Obwohl Bosnien-Herzegowina damals zu Österreich-Ungarn gehörte (1879-1918), zeigen Objekte dieser Art – besonders der Schnitt – zusammen mit den Kopfbedeckungen (fes), Gesichtsschleiern, Pumphosen etc. den Einfluss osmanisch-orientalischer Kultur, denn von 1463 bis 1878 gehörte Bosnien zum Osmanischen Reich. Oft wurden diese Textilien in Thrakien, ebenfalls damals unter osmanischer Herrschaft, gefertigt und nach Albanien und Bosnien verhandelt.

Standort
Museum Europäischer Kulturen, Staatliche Museen zu Berlin
Inventarnummer
II B 8763
Maße
Länge x Breite: 140 x 90 cm
Material/Technik
rote Atlasseide, Goldstickerei, Bortenbesatz, Pailletten, bedruckter Baumwollkattun

Ereignis
Herstellung
(wo)
Herkunft (Allgemein): Sarajewo, Bosnien, damals Österreich-Ungarn
(wann)
1870 - 1880

Rechteinformation
Museum Europäischer Kulturen, Staatliche Museen zu Berlin
Letzte Aktualisierung
14.03.2023, 08:58 MEZ

Datenpartner

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Objekttyp

  • Übergewand einer Frauentracht

Entstanden

  • 1870 - 1880

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