Bestand
Stadt Aurich (Bestand)
Bestandsgeschichte: Vorwort Dep.
34 A und Dep. 34 B:
Vermutlich bildete ein Reskript des
Fürsten Georg Albrecht vom 09.11.1730 an Bürgermeister und Rat der
Stadt Aurich die Grundlage für das Stadtarchiv. In ihm heißt es: "...
Es ist Uns aus eurem unterthänigsten Bericht vom 20. Octobr. jüngsthin
zu ersehen lieb gewesen, daß ihr darüber seyn wollet, daß die noch
vorhandene die Stadt angehende Briefschaften in einem verschlossenen
Schranken auf dem Rathause wohl aufgehoben werden ..." (Dep. 34 B, Nr.
197). Anlaß für diesen Bericht der Stadt Aurich war der Verlust des
Stadtprivilegs aus dem Jahr 1539. Bereits zehn Jahre vorher war dieses
Mißgeschick schon einmal eingetreten. Glücklicherweise konnte die
Urkunde jedesmal wiedergefunden werden. Um nun Vorfälle ähnlicher Art
zu vermeiden, hatte sich nun die Stadt entschlossen, ihre Archivalien
in einem Schrank zu verwahren.
Über den Aufbau der
städtischen Registratur liegen erst Nachrichten aus der französischen
Zeit vor. Weitere Hinweise finden sich dann aus der Mitte des 19.
Jahrhunderts. Im Jahre 1852 entschloß sich die Stadt, ein neues
Registraturschema auszuarbeiten zu lassen und beauftragte damit den
Rechnungssteller J.G. Kramer, nachdem man vorher zunächst von sich aus
alle unwichtigen Akten ausgesondert hatte. Leider dürfte bei dieser
Aussonderung auch ein ganz erheblicher Teil von historisch bedeutsamen
Material des 17. und 18. Jahrhunderts mit vernichtet worden sein,
betrug doch das Gewicht der ausgesonderten Akten mehr als 1200 Pfund
(Dep. 34 B, Nr. 208)! Kramer arbeitete dann noch einmal den
verbliebenen Aktenbestand durch und faßte die nicht kurrenten Akten in
der sogenannten "Älteren Rathäuslichen Registratur" zusammen. Für die
noch benötigten Akten erarbeitete er - wahrscheinlich diente hier der
Registraturplan einer anderen Stadt als Vorlage - ein recht gutes und
brauchbares Registraturschema mit genügender Staffelung der Haupt-,
Ober- und Untergruppen aus (Dep. 34 B, Nr. 204-207). Die Brauchbarkeit
dieses Registraturplanes zeigt sich daran, daß er noch um 1930 seinen
Zweck erfüllte.
Im Jahre 1914 wurde zunächst die "Ältere
Rathäusliche Registratur" in das Staatsarchiv überführt (acc.
11/1914), der dann im Jahre 1935 eine Abgabe von ca. 300 Akten folgte.
Von dieser Aktenabgabe wurden ca. 220 Akten kassiert, leider auch
wertvolles Material für die Erforschung der Sozialstruktur der Stadt
um die Jahrhundertwende und die Steuerlisten. So wurden lediglich die
verbleibenden 80 Akten an das Depositum ohne chronologische und
sachliche Ordnung angefügt. 1957 erfolgte dann die zweite größere
Abgabe. Es handelte sich hierbei in erster Linie um Akten aus der Zeit
von ca. 1900 - 1945. Dank einer vorher erfolgten groben Ordnung durch
den Kreisinspektor i.R. Uphoff bedurfte es zunächst keiner weiteren
Ordnung und Verzeichnung.
Bei der jetzt erfolgten
Neuverzeichnung wurden zunächst beide bislang benutzten Findbücher
herangezogen; es zeigte sich jedoch, daß oftmals Aktentitel im
Findbuch und Inhalt der Akten sowie Jahresangaben nicht
übereinstimmten, so daß schließlich alle Akten neu verzeichnet
wurden.
Bei der Neuordnung wurden Urkunden, Akten und
Karten von einander getrennt, wobei bei den Karten nur die
bedeutenderen herausgezogen, während die von minderer Bedeutung (z.B.
Bauskizzen und Auszüge aus den Katasterkarten) in den Akten belassen
wurden. Der deduktive Aufbau des Bestandes orientiert sich in den
Untergruppen an dem von Herrn Uphoff erstellten
Abgabeverzeichnis.
Der vorliegende Bestand umfaßt etwa die
Zeit von 1700 bis zum 2. Weltkrieg mit dem Schwergewicht auf dem 19.
und 20. Jahrhundert. Kassiert wurden ca. 10 Akten ohne jeden
historischen oder rechtlichen Wert.
Die bislang dem
Depositum angeschlossene Abteilung Druckwerke - in der Hauptsache
Gesetz- und Intelligenzblätter - wurden in die Drucksachenabteilung
bzw. die Bibliothek des Staatsarchivs eingegliedert.
Aurich, den 27. November 1972
Pötzsch
Bestandsgeschichte: Vorwort zu
Dep. 34 C (Stadt Aurich, jüngere Zeit)
Bei der im Dezember
1983 durchgeführten Aussonderung bei der Stadtverwaltung Aurich wurden
die in diesem Verzeichnis erfaßten Akten übernommen. Wegen des Umfangs
der Abgabe wurden diese Akten nicht in den schon vorhandenen Bestand
des deponierten Stadtarchivs (Dep. 34 B) eingefügt, sondern zu einem
neuen (Teil-)Bestand mit der Bezeichnung Dep. 34 C
zusammengefaßt.
Der Bestand beinhaltet das Schriftgut der
Kommunalverwaltung aus der Zeit von ca. 1880 bis 1954, wobei viele
Akten teilweise früher einsetzen und auch über das Stichjahr
hinausgehen. Akten dieser Abgabe, die vor dem Jahre 1900 enden, wurden
in den Bestand Dep. 34 B eingeordnet. Eine Ausnahme bilden dabei die
Akten betreffend den Schlachthof, da dort eine entsprechende
Aktengruppe nicht vorgesehen war.
Bei der Benutzung des
vorliegenden Findbuchs empfiehlt es sich immer, auch das Verzeichnis
für den Bestand Dep. 34 B heranzuziehen. Im übrigen liegt für die
Geschichte der Stadt Aurich und seiner Umlandgemeinden zwischen 1900
und 1950 ein besonderes Quelleninventar vor.
Aurich, im Mai
1984
Pötzsch
Bestandsgeschichte: Vorwort zu
Dep. 34:
Von April 2007 bis Mai 2008 wurden die bisher nur
maschinenschrifltich vorhandenen Findbücher nach und nach in AIDA
übertragen. Dabei wurden die bisher getrennt vorhandenen Findbücher
Dep. 34 A und B sowie Dep. 34 C wieder in ein einziges Findbuch Dep.
34 zusammengefasst, wobei die Signaturbezeichnungen A, B und C aus
pragmatischen Gründen beibehalten wurden. Gleichzeitig bot sich an,
die Klassifikation zu überarbeiten.
Aurich im Mai
2008
Dr. Michael Hermann
Zusatzinformationen:
Abgeschlossen: Nein
Zusatzinformationen: teilweise
verzeichnet
- Bestandssignatur
-
NLA AU, Dep. 34
- Kontext
-
Nds. Landesarchiv, Abt. Aurich (Archivtektonik) >> Gliederung >> 2 Nichtstaatliche Bestände >> 2.4 Kommunale Verwaltungen
- Bestandslaufzeit
-
1539-1991
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
16.06.2025, 11:33 MESZ
Datenpartner
Niedersächsisches Landesarchiv. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1539-1991