Bestand
Landgericht Aurich (Bestand)
Bestandsgeschichte: 1.
Vorwort (Möhlmann)
Bei den zahlreichen Abgaben der
obersten ostfriesischen Justizbehörde, die seit 1877 von
Obergericht in Landgericht unbenannt wurde, handelt es sich um
zwei Gruppen: A Zivilprozesse, B Personalakten. Die vor 1877
entstandenen Akten wurden in die Repositur 106 (Obergericht =
zentrale Justizbehörde 1852-1877) und 105 (Justizkanzlei =
zentrale Justizbehörde 1817-1852) eingeordnet.
Während des Zweiten Weltkrieges sind größere Aktenbestände
Entrümpelungsmaßnahmen zum Opfer gefallen bzw. verlorengegangen.
So erklärt sich die große Lücke, die bei den Zivilprozeßakten
zwischen den 1890er Jahren des vorigen Jahrhunderts und den
Jahren 1928 ff. klafft. Die Akten sind alphabetisch nach den
Klägern, bei Klägern mit den gleichen Anfangsbuchstaben
chronologisch geordnet.
Die Personalakten sind der
besseren Übersicht wegen in drei Gruppen: 1. Richter, 2.
mittlere und unterer Justizbeamte, 3. Rechtsanwälte und Notare,
unterteilt; sie liegen in zeitlicher Reihenfolge.
Prozeßakten über unwichtige Materien und belanglose
Personalakten - vor allem von Justizbeamten, die nur kurze Zeit
in Ostfriesland tätig waren - sind kassiert worden.
Aurich, den 10. November 1956,
in das
AIDA-Findbuch nachgetragen am 4. Januar 2004
Dr.
Günther Möhlmann
2. Vorwort (Reyer)
Aus
dem bis 1877 in Aurich bestehenden Obergericht (Rep. 106) wurde
aufgrund des Gerichtsverfassungsgesetzes vom 17. Januar 1877 ein
Landgericht gebildet, dem die Amtsgerichte im späteren
Regierungsbezirk Aurich unterstanden. Das Landgericht Aurich war
zunächst dem Oberappellationsgericht bzw. Appellationsgericht
bzw. dem Oberlandesgericht in Celle nachgeordnet und untersteht
seit 1944 dem Oberlandesgericht in Oldenburg.
Der
Bestand umfaßt neben Personalakten von Richtern,
Justizverwaltungsbeamten und Anwälten aus dem 19. und 20.
Jahrhundert (seit 1854) vornehmlich Prozeßakten
Bestandsgeschichte: aus
der Zeit von 1883 bis in die Gegenwart.
Die Prozesse
wurden in chronologischer Reihenfolge geordnet. Erschlossen sind
die Prozeßakten neben einem geografischen, einem Personen-,
einem Sach- und einem Institutionenindex zusätzlich auch noch
durch einen Index der Prozeßgegenstände.
Der Bestand
wird laufend ergänzt.
Oktober 1990
Dr.
Herbert Reyer
3. Vorwort (Henninger)
Wie
aus dem Vorwort von Archivdirektor Dr. Möhlmann ersichtlich,
stammt die Unterteilung des Bestandes Rep. 107 in A- und
B-Signaturen bereits aus der Zeit der Erstelllung des ersten
Findbuchs im Jahre 1956. Außerdem wurden für Generalakten
C-Signaturen vergeben. Da diese Generalakten jedoch bei der
Übertragung des maschinenschriftlichen Findbuchs in AIDA im
Jahre 1990 vergessen worden waren, wurden sie von mir jetzt neu
verzeichnet und nachgetragen (21 Nummern, jetzt Nr. 27). Die
Trennung der Bestände Rep. 106, 107 und 109 wurde in der
Vergangenheit nicht immer stringent durchgeführt. Daher wurden
die Akten zwar im Bestand 107 belassen, gleichzeitig aber auch
Hinweise in die anderen Findbücher nachgetragen.
Im
maschinenschriftlichen Findbuch werden folgende Akzessionen
aufgeführt:
acc. 1892/1, acc. 1896/2, acc. 1898/5,
acc. 1899/3, acc. 1900/4, acc. 1906/2, acc. 1906/5, acc. 1937/7,
acc. 1938/8, acc. 1939/5, acc. 1940/7, acc. 1955/58, acc.
1958/14, acc. 1967/1. In AIDA wurden bis 1990 außerdem
aufgenommen: acc. 1986/11, acc. 1987/3, acc, 1988/4, acc.
1989/3, acc. 1990/10, acc. 1991/6.
Die Verzeichnung
des umfangreichen Zugangs von Generalakten und Personalakten in
den acc. 2004/40 und 2004/55 wurde von Dr. Wolfgang Henninger
(Nr. 1-499) und von Dr. Michael Hermann (Nr. 500-796 von Januar
bis September 2005) durchgeführt. Im November 2005 folgte noch
die Verzeichnung von ca. 50 Personalakten durch Frau Karin
Wilts. Bei dieser Gelegenheit wurde das Findbuch
systematisch
Bestandsgeschichte:
überarbeitet und an izn-AIDA angepaßt. Insbesondere ist darauf
hinzuweisen, dass die magazintechnisch unpraktische Unterteilung
in drei Signaturengruppen (A-, B-, C-Akten) aufgehoben und der
Numerus currens eingeführt wurde. Akten aus der NS-Zeit wurden
durch Enthält-Vermerke besonders erschlossen.
Bei der
Verzeichnung ergaben sich Anhaltspunkte dafür, dass es 1911 und
1936 Registraturschnitte gegeben hat, d.h. die
Generalaktenregistratur neu angelegt wurde. Bei der Aussonderung
im Sommer 2004 lagen Generalakten getrennt in Generalakten bis
1936 und Generalakten von 1936 bis 2004.
Es ist
besonders darauf hinzuweisen, dass das Landgericht nur
aktenführende Behörde für Zivilprozesse ist, nicht für
Strafprozesse. Die Akten von Strafprozessen, die vor dem
Landgericht gelaufen sind, gelangen, wenn sie als archivwürdig
gekennzeichnet werden konnten, über die Staatsanwaltschaft
Aurich ins Staatsarchiv. Dort werden sie im Bestand Rep. 109
verwahrt.
Ergänzender Hinweis: Berichte über frühe
Schwurgerichtsprozesse sind z.B. in den "Auricher Nachrichten.
Zugleich Amtsblatt für Ostfriesland" abgedruckt (Beispiel:
Jahrgang 1884, Nr. 29).
Januar / November 2005
Dr. Wolfgang Henninger
Dr. Michael
Bestandsgeschichte:
Hermann
Anmerkung:
In den Bestand neu
aufgenommen wurden die Altsignaturn Rep. 109 acc. 1992/002 A
0030-0047 (jetzt Rep. 107 acc. 1992/002 Nr. 3590-3607). Ebenso
wurden die o.g. Altsignaturen in Rep. 109 gelöscht.
September 2015
Steinbömer
Zusatzinformationen:
Abgeschlossen: Nein
Zusatzinformationen:
teilweise verzeichnet
- Bestandssignatur
-
NLA AU, Rep. 107
- Kontext
-
Nds. Landesarchiv, Abt. Aurich (Archivtektonik) >> Gliederung >> 1 Staatliche Bestände >> 1.1 Staatliche Aktenbestände >> 1.1.1 Fachbehörden (bis heute) >> 1.1.1.5 Justiz
- Bestandslaufzeit
-
1812-2003
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
16.06.2025, 11:33 MESZ
Datenpartner
Niedersächsisches Landesarchiv. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1812-2003