Bestand

Verwaltungsamt für innere Restitutionen (Bestand)

Geschichte des Bestandsbildners: Das Zentralamt für Vermögensverwaltung wurde 1955 aufgrund Art. 3, Abs. 4 des Dritten Teils des Überleitungsvertrages (BGBl. II S. 405) als Hauptstelle des Verwaltungsamtes für innere Restitutionen in die Bundesverwaltung übernommen. Das Zentralanmeldeamt für die Rückerstattung wurde mit Wirkung vom 1. Apr. 1957 als Außenstelle München des Verwaltungsamtes für innere Restitutionen weitergeführt. Mit Wirkung vom 1. Jan. 1978 wurde die Hauptstelle nach Hannover verlegt, die Außenstelle München verselbstständigt. Beide Verwaltungsämter wurden den jeweiligen Oberfinanzdirektionen - der OFD München und der OFD Hannover - angegliedert. Hauptaufgaben waren die Überwachung der Abwicklung noch nicht erledigter Rückerstattungsverfahren, Auskunftserteilung an Rückerstattungsbehörden, Entschädigungsbehörden und Oberfinanzdirektionen, Entgegennahme und Registrierung der Neuanmeldungen von Ansprüchen und Weiterleitung an die örtlich zuständigen Wiedergutmachungsbehörden, Mitwirkung an der Entsperrung rückerstattungspflichtigen Vermögens, Berichtswesen über den Abschluss des Rückerstattungsverfahrens. Die Aufgaben wurden im Zuge der Neustrukturierung der Bundesfinanzverwaltung zunächst von der Oberfinanzdirektion Berlin und nach deren Auflösung vom Bundesamt zur Regelung offener Vermögensfragen (BARoV) übernommen.Seit Gründung des Bundesamtes für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen (BADV) zum 1. Januar 2006 nimmt dieses die Aufgaben wahr. Die Akten der Verwaltungsämter aus Hannover und München werden im BADV aufbewahrt.

Bearbeitungshinweis: Kartei (datenbankerfasst)

Bestandsbeschreibung: a) Bestandsgeschichte

In den 1950er Jahren wurde für das damalige Zentralamt für Vermögensverwaltung im Zuge einer Geschäfts- und Organisationsprüfung eine kursorische Übersicht der zigtausenden dort lagernden Akten u.a. des früheren Reichskommissars für die Behandlung feindlichen Vermögens und der ehemaligen Haupttreuhandstelle Ost (HTO) nebst zugehörigen Karteien etc. angefertigt. Diese Unterlagen waren dem Zentralamt von der britischen Besatzungsmacht übergeben worden und wurden 1963 vom Verwaltungsamt für innere Restitutionen zu einem großen Teil an das Bundesarchiv abgegeben und dort auf verschiedene Archivbestände verteilt. Ein kleinerer Teilbestand ging an den Internationalen Suchdienst (ITS).

Zu dem Bundesarchiv-Zugang von 1963 existierte kein Abgabeverzeichnis; er wurde wie folgt umrissen: u.a. 535 Stehordner, eine Namenskartei der Vermögensinhaber betrieblicher Unternehmen, 13 Ordner mit Namenslisten und 14 Kartons unbewertetes Schriftgut. Einzelne Akten wurden 1964 nachgereicht. Der zentrale Bestand, der aus der Abgabe hervorging, ist R 87 - Reichskommissar für die Behandlung feindlichen Vermögens. Die Ordnung dieser Unterlagen im Bundesarchiv Koblenz führte im Jahr 1964 zur Abspaltung eines Pakets mit Unterlagen des Zentralamtes für Vermögensverwaltung, welches in der Folge Bestand B 129 zugeordnet wurde.

b) Archivische Bewertung und Bearbeitung

Dem Großteil der 1963 aus Stadthagen abgegebenen Unterlagen wurde damals kein dauerhafter archivischer Wert beigemessen. Von Kassationen in B 129 ist jedoch nirgends die Rede. Von zentraler Bedeutung ist die Tatsache, dass diverse Überlieferungen aus dem Verwaltungsamt für innere Restitutionen abgegeben wurden, die heute zahlreiche Bestände (nicht nur im Bundesarchiv) bilden, bzw. mit zahlreichen Beständen "verwandt" sind.

Der Bestand B 129 besteht aus 161 AE und enthält neben Vorakten des Reichskommissars für die Behandlung feindlichen Vermögens (1941-1946) solche des Zentralamtes für Vermögensverwaltung Central Claims Registry Office (1947-1954). Das zugehörige Findbuch im Benutzersaal verfügt nicht über ein Vorwort. Eine Überarbeitung der Datenbankerfassung wurde für die Zukunft ins Auge gefasst.

Inhaltliche Charakterisierung: Hauptstelle des Verwaltungsamtes in Hannover und seiner Vorläufereinrichtungen: Abwicklung des Reichskommissars für die Behandlung feindlichen Vermögens und der Haupttreuhandstelle Ost

Zentralamt für Vermögensverwaltung: Organisation und Geschäftsbetrieb, Personalangelegenheiten; Wochen- und Monatsberichte zur Wiedergutmachung, Statistiken; Veräußerung von verwalteten Patenten, Grundstücken und Grundstücksgesellschaften; ausländisches Betriebsvermögen und Beteiligungen an deutschen Firmen; Grundbesitz ausländischer Staatsangehöriger in Deutschland; Wertgegenstände ehemaliger Häftlinge des Lagers Neuengamme; vereinzelt Anmeldungen von Vermögen.

Erschließungszustand: Kartei (datenbankerfasst); Datenbankausdruck (vorläufiges Findbuch) im Benutzersaal vorhanden.

Umfang, Erläuterung: 161 AE

Zitierweise: BArch B 129/...

Bestandssignatur
Bundesarchiv, BArch B 129
Umfang
162 Aufbewahrungseinheiten; 6,8 laufende Meter
Sprache der Unterlagen
deutsch

Kontext
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Bundesrepublik Deutschland mit westalliierten Besatzungszonen (1945 ff) >> Bundesrepublik Deutschland (1949 ff) >> Finanzen, Wirtschaft

Bestandslaufzeit
1944-1961
Provenienz
Verwaltungsamt für innere Restitutionen, 1955-

Weitere Objektseiten
Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
Zugangsbeschränkungen
Besondere Benutzungsbedingungen: Keine.
Letzte Aktualisierung
16.01.2024, 08:43 MEZ

Datenpartner

Dieses Objekt wird bereitgestellt von:
Bundesarchiv. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.

Objekttyp

  • Bestand

Beteiligte

  • Verwaltungsamt für innere Restitutionen, 1955-

Entstanden

  • 1944-1961

Ähnliche Objekte (12)