" Kultur des Friedens" oder "Kultur des Krieges"? : Kriegsverbrechen und neue Gewalt in Afghanistan

Zusammenfassung: Die jüngsten Gewaltausbrüche in Afghanistan bestätigen eine Erfahrung, die vielfach in anderen Nachkriegsländern gemacht wurde: Dass kriegszerrüttete Staaten nach einer relativ friedlichen Übergangsphase erneut in einen Konflikt zurückfallen, hat seinen Grund demnach auch darin, dass die Kriegsvergangenheit nicht aufgearbeitet wird. Mit Unterstützung der Vereinten Nationen (UN) und der Europäischen Union (EU) hat Afghanistan begonnen, einen eigenen Ansatz der Aufarbeitung zu entwickeln. Dem widersetzen sich einflussreiche und für Präsident Karzai wichtige Kriegsherren, die eine Anklage befürchten. Das Vorhaben wird zusätzlich dadurch erschwert, dass grundlegende strukturelle Voraussetzungen fehlen. So müsste beispielsweise der Justizsektor reformiert und der Rahmen für ordentliche strafrechtliche Verfahren abgesteckt werden. Eine Auseinandersetzung mit den Kriegserfahrungen ist in jedem Fall notwendig, wenn Afghanistan der Gewaltspirale entrinnen will, die auch eine Bedrohung für die Truppen der International Security Assistance Force (ISAF) darstellt. (SWP-aktuell / SWP)

Standort
Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt am Main
Umfang
Online-Ressource, 4 S.
Sprache
Deutsch

Erschienen in
SWP-aktuell ; 30/2006

Schlagwort
Bürgerkrieg
Kriegsverbrechen
Menschenrechtsverletzung
Vergangenheitsbewältigung
Transitional Justice
Kausalität
Konflikt
Eskalation
Afghanistan

Ereignis
Veröffentlichung
(wo)
Berlin
(wer)
SWP
(wann)
2006
Urheber
Beteiligte Personen und Organisationen
Stiftung Wissenschaft und Politik

URN
urn:nbn:de:101:1-2024020809032107063978
Rechteinformation
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Letzte Aktualisierung
15.08.2025, 07:20 MESZ

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Beteiligte

Entstanden

  • 2006

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