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Die Vollendung eines Paradigmenwechsels: Vom Lebensstandard zur Lebensleistungsrente

Der zu Beginn des Jahrtausends begonnene Paradigmenwechsel in der gesetzlichen Rentenversicherung steht erneut an einem Scheidepunkt. Sinkende Zahlbeträge aus der gesetzlichen Rentenversicherung und eine hinter den Erwartungen zurückbleibende private Vorsorge delegitimieren das "Drei- Säulen-Modell". Die geplante "solidarische Lebensleistungsrente" soll diese Legitimationskrise auflösen. Dabei bricht sie explizit nicht mit dem Paradigma der Beitragssatzstabilität. Sie forciert letztlich den Umbau der lebensstandardsichernden gesetzlichen Rentenversicherung zu einer auf "Armutsbekämpfung" ausgerichteten Grundrente. Die Orientierung am Existenzminimum statt dem Lebensstandard weist erhebliche Parallelitäten zu den Hartz-IV-Gesetzen auf. Als Folge wird der Bedarf an privater Vorsorge weiter steigen und das Alterssicherungssystem noch stärker (teil-)privatisiert werden müssen. Die 'solidarische Lebensleistungsrente' muss als reformstabilisierend, ja sogar beschleunigend, verstanden werden. Am Ende stünde ein System mit weniger statt mehr auf Statussicherung ausgerichtetem Solidarausgleich.

Sprache
Deutsch

Erschienen in
Journal: Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung ; ISSN: 1861-1559 ; Volume: 83 ; Year: 2014 ; Issue: 2 ; Pages: 21-32 ; Berlin: Duncker & Humblot

Klassifikation
Wirtschaft
Social Security and Public Pensions
State and Local Government: Health; Education; Welfare; Public Pensions
Thema
Old age system
basic pension
three-pillar-system
prevention of poverty
retirement provision
securing standards of living

Ereignis
Geistige Schöpfung
(wer)
Schäfer, Ingo
Ereignis
Veröffentlichung
(wer)
Duncker & Humblot
(wo)
Berlin
(wann)
2014

DOI
doi:10.3790/vjh.83.2.21
Handle
Letzte Aktualisierung
10.03.2025, 11:44 MEZ

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Objekttyp

  • Artikel

Beteiligte

  • Schäfer, Ingo
  • Duncker & Humblot

Entstanden

  • 2014

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